[Rezension] Royal Crown

20. September 2019 | 21:05 | Gelesen

Titel: Royal Crown
Autorin: Meg Cabot
Deutscher Titel: bisher keine deutsche Übersetzung
Erstveröffentlichung: 2018
Sprache: Englisch


Wissenswertes

Royal Crown ist ein Kinderbuch der us-amerikanischen Bestsellerautorin Meg Cabot, deren Werke es schon mehrfach auf die Bestsellerliste der New York Times geschafft haben und zahlreich ausgezeichnet wurden.

Bekannt wurde Meg Cabot vor allem durch die 10-teilige Serie The Princess Diaries bzw. Plötzlich Prinzessin, die (teilweise) unter dem gleichen Titel mit Anne Hathaway in der Hauptrolle verfilmt wurde. Mittlerweile hat sie weit über fünfzig Bücher veröffentlicht, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene. Früher hat sie noch verschiedene Pseudonyme verwendet, z.B. Patricia Cabot oder Jenny Carroll, inzwischen schreibt sie aber ausschließlich unter ihrem richtigen Namen.

Royal Crown ist zudem der vierte und letzte Band der Reihe, in der erneut eine genovische Prinzessin im Mittelpunkt steht: Mias Halbschwester Olivia. Die Vorgänger tragen die Titel From the Notebooks of a Middle School Princess, Royal Wedding Disaster und Royal Crush.

Daneben gibt es noch eine Novelle mit dem Titel Royal Day Out, die zwischen dem ersten und dem zweiten Band spielt. Sie ist bisher nur als eBook erhältlich, dafür jedoch kostenlos.

Inhalt

Zum ersten Mal seit 200 Jahren soll mit Olivias Schwester Mia wieder eine weibliche Regentin den genovischen Thron besteigen. Die zahlreichen Gäste sind bereits im Palast eingetroffen, einschließlich Olivias bester Freundin Nishi, und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Doch nur wenige Tage vor ihrer Krönung behauptet ein unverschämter Verwandter plötzlich, dass nicht Prinzessin Mia, sondern sein Sohn Morgan der rechtmäßige Thronerbe sei. Das belege angeblich sogar ein DNA-Gutachten. Wer Genovien zukünftig regieren wird, muss nun also ein Gericht entscheiden.

Während die gesamte Familie gespannt auf das Urteil wartet, ist Olivia außerdem damit beschäftigt auf die neugeborenen, royalen Zwillinge sowie die Kinder einiger Gäste aufzupassen und ihre Cousine Luisa davon abzuhalten sich ungefragt in ihre privaten Angelegenheiten einzumischen …

Kritik

Royal Crown ist der grandiose, letzte Band der wundervollen Reihe um die liebenswerte Prinzessin Olivia Grace Clarisse Mignonette Harrison und ihre chaotische, royale Patchwork-Familie. Dafür, dass man gezwungen ist von den lieb gewonnenen Charakteren nun (erneut) Abschied zu nehmen, ist er definitiv viel zu kurz – das ist allerdings der einzige Kritikpunkt. Trotz der Kürze nimmt man sich daher viel Zeit beim Lesen, weil man einfach nicht möchte, dass der letzte Ausflug nach Genovien schon wieder endet.

Es macht wie immer unheimlich viel Spaß Olivias Tagebucheinträge zu lesen und die Geschichte zu verfolgen. Insgesamt umfasst die Handlung gerade einmal eine Zeitspanne von fünf Tagen, in denen jedoch so einiges los ist. Die Schüler der Royal Genovian Academy haben Ferien und die Krönung von Prinzessin Mia steht kurz bevor, weswegen der Palast voller Besucher ist, darunter Olivias beste Freundin Nishi ebenso wie ihre unsympathische Cousine Luisa. Die drei Mädels bieten sich als Babysitter an, damit Nishi Geld für ein neues Smartphone verdienen und Luisa sich eine weitere Designer-Handtasche kaufen kann. Auf richtige Arbeit hat letztere aber natürlich keine Lust und Olivia hat am Ende sogar mehr damit zu tun auf Luisa aufzupassen.

Doch nur so kann Olivia ihrer Schwester helfen, während diese sich mit der Unterlassungsverfügung des Verwandten herumschlagen muss, der ihre Krone stehlen und seinen eigenen Sohn auf den genovischen Thron setzen will, obwohl der noch ein Kind ist. Mia und Olivia beweisen in diesem Zusammenhang hingegen sowohl Großherzigkeit als auch eine beeindruckende Charakterstärke. Trotz des Gerichtsverfahrens dürfen der Cousin und seine Familie im Palast wohnen, wo sich Olivia tagsüber um Prinz Morgan kümmert. Zu ihrer eigenen Überraschung stellt sie dabei nach kurzer Zeit fest, dass Morgan zwar sehr verwöhnt und hochnäsig, ansonsten aber kein schlechter Mensch ist und Morgan scheint es ebenfalls großen Spaß zu machen endlich einmal Zeit mit Gleichaltrigen zu verbringen. Für ein herrliches Schmunzeln sorgt insofern zudem die Erwähnung der echten Plötzlich Prinzessin Filme alias die unautorisierten Biopics über Mias Leben, die Olivia und die anderen zusammen schauen.

Besonders schön mitzuerleben sind weiterhin die Dynamik innerhalb der besten royalen Patchwork-Familie aller Zeiten und ihr liebevoller Umgang miteinander. Sie unterstützen sich gegenseitig und können sich immer aufeinander verlassen. Mia und Michael haben leider nur wenige kurze Auftritte, über die freut man sich dafür dann jedoch umso mehr. Olivia bewundert ihre große Schwester sehr – völlig zu Recht – und ist selbst eine ganz wundervolle Tante, die sich gern um die Zwillinge kümmert und sich nur Nishi zuliebe fürs Babysitten bezahlen lässt.

Luisa ist, wie gewohnt, meistens ziemlich fies, braucht viel Aufmerksamkeit und sorgt einmal mehr für Drama. Dennoch bringt Olivia ihr viel Verständnis entgegen, weil sie weiß, was für eine schwere Phase ihre Cousine wegen der Scheidung ihrer Eltern gerade durchmacht. Darüber hinaus ist sie stets bemüht mit gutem Beispiel voranzugehen und andere so zu behandeln, wie sie selbst gern behandelt werden möchte. Sie verhält sich damit sehr reif für ihr junges Alter, ohne dass es unglaubwürdig wirkt. Luisa weiß das nur leider nicht entsprechend zu würdigen.

Neben den royalen Schwierigkeiten hat Olivia allerdings auch mit den ganz alltäglichen Problemen zu kämpfen, die man als Mädchen in dem Alter eben hat, von den körperlichen Veränderungen bis zu den romantischen Wirrungen des Herzens. Sie und Prinz Khalil sind nach wie vor ein wunderbares Paar und es ist vollkommen in Ordnung, dass sie es langsam angehen lassen und ihr eigenes Tempo haben. Zu ihrem ersten kleinen Streit kommt es überhaupt nur, weil andere sich ungefragt in ihre Beziehung einmischen. Was für andere gut funktioniert, muss nicht automatisch auf die beiden zutreffen. Aus dieser Erfahrung lernen sie aber zumindest, dass sie viel glücklicher sind, wenn sie nicht auf andere hören und stattdessen einfach sie selbst sind.

Der (erneute) Abschied von Genovien fällt einem als Leser sehr schwer, denn man hätte sich eigentlich noch viel mehr Bände gewünscht. Am Ende darf man sich natürlich über ein Happy End freuen, alles andere ist nämlich einfach nicht Meg Cabots Art, was das Ganze ein winziges bisschen leichter macht. Auf jeden Fall behält man die Serie in guter Erinnerung und hofft auf weitere Fortsetzungen oder andere Geschichten aus Genovien irgendwann in der Zukunft.

Fazit

Royal Crown ist ein sehr unterhaltsamer Pageturner und ein gelungener Abschluss, in dem alle Charaktere noch einmal einen Auftritt haben. Meg Cabot begeistert den Leser mit einer liebenswerten Protagonistin, einer amüsanten Handlung und ihrem fantastischen Schreibstil – was will man, abgesehen vielleicht von ein paar weiteren Kapiteln, mehr?





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