[Rezension] Revenge – Sternensturm

22. März 2019 | 17:52 | Gelesen

Titel: Revenge – Sternensturm
Autorin: Jennifer L. Armentrout
Originaltitel: The Darkest Star
Erstveröffentlichung: 2018
Übersetzerin: Anja Malich


Wissenswertes

Revenge – Sternensturm ist einer der zahlreichen Romane der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Jennifer L. Armentrout, deren Bücher zum Teil auch unter dem Pseudonym J. Lynn veröffentlicht werden. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden in West Virginia. Wenn sie einmal nicht mit dem Schreiben beschäftigt ist, nutzt sie ihre Freizeit am liebsten um zu lesen, Sport zu treiben oder Zombie-Filme zu schauen.

Revenge – Sternensturm ist ein Spin-off der Lux Pentalogie, bestehend aus Obsidian – Schattendunkel, Onyx – Schattenschimmer, Opal – Schattenglanz, Origin – Schattenfunke sowie Opposition – Schattenblitz, und zudem der Auftakt zu einer neuen Serie, die voraussichtlich drei Bände umfassen soll. Die Fortsetzung, The Burning Shadow, soll bereits Ende November dieses Jahres auf Deutsch erscheinen. Der finale dritte Band soll dann im Herbst 2020 folgen.

Inhalt

Vor vier Jahren sind unzählige Lux – Außerirdische von einem anderen Planeten – über die Erde hergefallen und haben versucht sie an sich zu reißen. Heute leben diejenigen, die diese schreckliche Invasion überlebt haben und sich weiterhin auf der Erde befinden, friedlich unter den Menschen, doch von den meisten werden sie noch immer gefürchtet. Die siebzehnjährige Evie hält sich normalerweise ebenfalls von den Lux fern, lässt sich aber schließlich von ihrer Freundin Heidi dazu überreden in einen Club zu gehen, in dem sich bekanntermaßen regelmäßig Lux aufhalten. Dort begegnet sie dem geheimnisvollen Luc, der unverkennbar kein Mensch ist, allerdings behauptet auch kein Lux zu sein. Natürlich glaubt Evie ihm das nicht, denn wenn er tatsächlich nicht zu den Lux gehören sollte, was ist er dann?

Kritik

Revenge – Sternensturm ist der wahrlich gelungene Auftakt zum neuen Spin-off der Lux Pentalogie von Jennifer L. Armentrout mit dem Origin Luc als Hauptfigur. Er ist vielleicht nicht ganz so gut wie Obsidian – Schattendunkel und seine Nachfolger, kommt ihnen aber schon sehr nahe.

Der Schreibstil der Autorin ist gewohnt flüssig und es gelingt ihr, wie es im Grunde nicht anders zu erwarten war, scheinbar mühelos den Leser sofort wieder in ihren Bann zu ziehen. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende fesselnd und spätestens ab der Hälfte so packend, dass man kaum noch geeignete Stellen für Pausen findet. Mitunter raubt einem das Buch daher wirklich den Schlaf, wenn man den Fehler begeht im Bett nur noch ein paar Seiten lesen zu wollen. Außerdem gibt es erneut zahlreiche Dialoge sowie aktuelle Popkultur-Anspielungen, die einen regelmäßig zum Lächeln bringen.

Die Protagonistin Evie ist von Beginn an sympathisch, obschon ihre Einstellung zu den Lux zunächst nicht unbedingt positiv ist. Doch nachdem, was sie erlebt hat, ist das durchaus nachvollziehbar und Furcht sowie Unwissenheit lassen sie den Lux gegenüber immerhin nicht feindselig oder gar gewalttätig werden. Ihre Leidenschaft ist das Photographieren, sie bietet ihr die Möglichkeit der Realität bei Bedarf für einen kurzen Moment zu entfliehen und ihre Sorgen zu vergessen. Sie ist allerdings auch sehr temperamentvoll und lässt sich nicht so leicht einschüchtern.

Luc kann man im Gegensatz zu ihr anfangs nur schwer durchschauen und mit seinem Verhalten, vor allem in Bezug auf Evie, ist man nicht immer einverstanden. Es dauert daher eine Weile, bis man mit ihm warm wird, dafür schließt man ihn dann später umso mehr ins Herz. Luc kann manchmal zwar ziemlich arrogant erscheinen, hat jedoch auch eine ganz andere, verletzliche Seite, die er nur nicht allen zeigt. Er hat ein gutes Herz und ist bereits sein Leben für diejenigen zu riskieren, die er liebt.

Nach ihrer ersten Begegnung kann Evie Luc nicht ausstehen, was nicht notwendigerweise auf Gegenseitigkeit beruht, doch je besser sie ihn kennen lernt, desto mehr Gefühle entwickelt sie für ihn und man sieht ihr gern bei dieser nachvollziehbaren Veränderung zu. Obwohl sie Luc eigentlich vom ersten Moment an anziehend findet, dauert es etwas bis Evie sich eingesteht, dass sie sich zu jemandem hingezogen fühlt, der kein Mensch ist. Erst als sie mehr über die Lux erfährt, wird es einfacher für sie ihre Vorbehalte zu überwinden und sie jeweils als Individuen zu betrachten. Im späteren Verlauf knistert es zwischen Evie und Luc gewaltig und man mag die beiden als Paar und ihre Dynamik immer lieber.

Die Handlung spielt vier Jahre nach den letzten Ereignissen in Opposition – Schattenblitz und die Welt, in der Evie, Luc und die anderen leben, hat sich seither gravierend verändert. Die Nachwirkungen der Invasion und dem damit verbundenen Wissen um eine andere Spezies sind deutlich zu spüren, vor allem für die assimilierten Lux. Sie sind verpflichtet sich zu registrieren und Deaktivatoren zu tragen, die ihre Kräfte eindämmen. Außerdem sind Beziehungen zwischen Menschen und Lux streng verboten, was wiederum Fragen hinsichtlich des Schicksals von Daemon und Katy aufwirft, die aber nicht beantwortet werden. Natürlich halten sich nicht alle Lux an diese Regeln, sondern nutzen verschiedene Methoden, um der Entdeckung zu entgehen, oder halten sich versteckt, wobei Luc manchen von ihnen hilft.

Es ist kein Problem, wenn man sich nicht mehr allzu gut an die Vorgänger bzw. die Lux Reihe erinnern kann und folglich nicht mehr viel über die Lux und Origins weiß. Evie ist zu Beginn vollkommen ahnungslos, wird jedoch im Verlauf der Geschichte mit allen wichtigen Informationen versorgt. Nach und nach erfährt sie also mehr über die Lux, wie lange sie tatsächlich schon auf der Erde leben und teilweise sogar was Daedalus mit ihnen gemacht hat. Dabei muss sie sich allerdings auch Wahrheiten stellen, mitunter über sich selbst, die sie vielleicht lieber nicht gekannt hätte. Dass es mehr als nur ein Geheimnis in Evies Leben gibt, von dem sie nicht das Geringste ahnt, spürt man als Leser schnell. Was genau unter anderem ihre Mutter vor Evie verborgen hat, erschließt sich einem aber erst kurz bevor Evie selbst mit den schockierenden Enthüllungen konfrontiert wird.

Darüber hinaus gibt es einige schwelende Konflikte zwischen Lux und Menschen, selbst an Evies Schule. Die Invasion hat Millionen von Menschen das Leben gekostet und die weit überwiegende Mehrheit weiß nicht, dass es Lux gibt, die nicht daran beteiligt waren. Viele Menschen wollen die Lux daher nicht in ihrer Gegenwart bzw. auf ihrem Planeten tolerieren. Zugleich wird die Angst vor den Lux weiter geschürt, als mehrere Menschen in der Stadt ermordet werden und die Art und Weise ihres Todes auf einen Lux als Täter hindeutet.

Zum Ende hin nimmt die Spannung noch einmal deutlich zu und die Geschichte nimmt die eine oder andere überraschende Wendung. Am Schluss bleiben jedoch etliche Fragen offen, die zum Bedauern des Lesers wohl erst in der Fortsetzung beantwortet werden. Infolgedessen wird man sich diese auf keinen Fall entgehen lassen.

Theoretisch kann man Revenge – Sternensturm ohne Vorkenntnisse bzw. unabhängig von der Lux Pentalogie lesen, doch Spoiler hinsichtlich dieser großartigen Reihe sind unvermeidbar. Für Fans der Lux Serie ist das Spin-off ohnehin ein Muss, auf Begegnungen mit bekannten Charakteren sollte man sich allerdings nicht allzu sehr freuen. Archer und Daemon tauchen zwar auf, bekommen aber leider keine wirklich würdigen Auftritte oder die Gelegenheit ihren Charme zu versprühen. Katy und Dee werden bloß am Rande erwähnt. Man kann nur hoffen, dass die lieb gewonnenen Figuren dann in der Fortsetzung, die zum Glück noch in diesem Jahr erscheinen soll, eine ordentliche Gastrolle bekommen.

Stattdessen lernt man jedoch immerhin ein paar neue, zum Teil sehr interessante Nebenfiguren kennen. Unglücklicherweise bleiben diese aber, vielleicht mit Ausnahme von Zoe, größtenteils noch etwas blass, was sich hoffentlich ebenfalls im zweiten Band ändert. Zudem würde man gern noch mehr über die Origins erfahren und bestenfalls sogar ein paar mehr von ihnen begegnen.

Fazit

Revenge – Sternensturm ist der sehr empfehlenswerte Auftakt zu einem Spin-off, das vor allem den Fans der Lux Pentalogie zweifellos gefallen wird. Alle anderen sollten das Buch auf jeden Fall im Hinterkopf behalten, doch vorsichtshalber lieber mit Obsidian – Schattendunkel starten, um sich die Freude an dieser fantastischen Reihe, die ein paar Jahre zuvor ansetzt, nicht zu verderben.





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