[Rezension] Dark Elements – Steinerne Schwingen

05. Juli 2016 | 18:28 | Gelesen

Titel: Dark Elements – Steinerne Schwingen
Autorin: Jennifer L. Armentrout
Originaltitel: White Hot Kiss
Erstveröffentlichung: 2014
Übersetzer: Ralph Sander


Wissenswertes

Dark Elements – Steinerne Schwingen ist einer der zahlreichen Romane der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Jennifer L. Armentrout, deren Bücher zum Teil auch unter dem Pseudonym J. Lynn veröffentlicht werden. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden in West Virginia. Wenn sie einmal nicht mit dem Schreiben beschäftigt ist, nutzt sie ihre Freizeit am liebsten um zu lesen, Sport zu treiben oder Zombie-Filme zu schauen.

Dark Elements – Steinerne Schwingen ist zudem der Auftakt zu einer Trilogie. Der zweite Teil ist unter dem Titel Dark Elements – Eiskalte Sehnsucht bereits auf Deutsch erschienen. Der dritte Band, Dark Elements – Sehnsuchtsvolle Berührung, soll im August dieses Jahres folgen.

Daneben gibt es noch eine als eBook erhältliche Novelle mit dem Titel Dark Elements – Bittersüße Tränen, die die Geschichte von Dez und Jasmine erzählt.

Inhalt

Eigentlich möchte die siebzehnjährige Layla einfach nur dazugehören, doch in ihrer Situation ist das alles andere als leicht. Weil in ihren Adern auch dämonisches Blut fließt, wird sie von den Wächtern – steinerne Gargoyles, die die Menschheit vor finsteren Dämonen beschützen – nicht wirklich als eine der ihren betrachtet, die meisten ihrer Mitschüler halten sie für einen Freak, da sie bei den Wächtern lebt und eine romantische Beziehung kommt ebenfalls nicht in Frage, denn für jemanden mit einer Seele können ihre Küsse tödlich sein. Zu allem Überfluss macht plötzlich noch die Hölle Jagd auf sie und ausgerechnet ein Dämon ist es, der sie rettet. Ein Dämon, der nicht nur unglaublich gut aussieht, sondern zudem behauptet ihr mehr über ihre rätselhafte Herkunft erzählen zu können …

Kritik

Dark Elements – Steinerne Schwingen ist der mitreißende Auftakt einer abwechslungsreichen Trilogie, die man definitiv weiter verfolgen wird. Jennifer L. Armentrout hat eine faszinierende Welt erschaffen, in der nicht alles so schwarz und weiß ist wie es auf den ersten Blick vielleicht scheint, weshalb man den Wächtern als Leser eher ein wenig misstrauisch gegenüber steht. Der Heldin wird dagegen erst später klar, dass ihre Überzeugung – alle Wächter seien gut, alle Dämonen böse – nicht uneingeschränkt der Wahrheit entspricht, was schließlich fast ihr ganzes Weltbild zum Einsturz bringt.

Dennoch ist Layla eine sehr sympathische Protagonistin, mit der man von Anfang an mitfiebert und deren positive Entwicklung man gern beobachtet. Durch ihre Andersartigkeit und die ständige Gewissheit immer genügend Abstand halten zu müssen – wegen ihrer Fähigkeit Seelen rauben zu können darf sie körperlich niemandem zu nahe kommen – fühlt sie sich verständlicherweise trotz ihrer liebenswerten, menschlichen Freunde Sam und Stacey oft einsam und nirgendwo richtig zugehörig.

Das liegt vor allem daran, dass einige Wächter aus ihrer Familie ihre andere – dämonische – Seite als Makel ansehen und sie dazu drängen sich lediglich als Wächterin zu betrachten, obwohl sie sich deutlich von ihnen unterscheidet und kaum Freiheiten genießt. Sie sind mitunter sehr arrogant, sehen zum Teil sogar auf Layla herab, und vertrauen ihr nicht einmal genug um sie mit den Kindern allein zu lassen, obwohl sie beinahe ihr ganzes Leben bei den Gargoyles verbracht hat. Außerdem enthalten sie ihr wichtige Informationen vor und lassen sie absichtlich über ihre Herkunft im Unklaren. Dementsprechend viele Lügen und Geheimnisse gibt es, die es aufzudecken gilt, und ebenso viele Überraschungen und schockierende Enthüllungen, insbesondere im späteren Verlauf der Geschichte.

Zayne gegenüber hat man auch eher zwiespältige Gefühle. Einerseits ist er Layla ein guter Freund, empfindet viel für sie und würde sie jederzeit beschützen, wofür man ihn mögen muss. Andererseits kann man ihm nicht vollkommen vertrauen, weil er bestimmte Dinge nicht für sich behält, sondern zum Beispiel seinem Vater, dem Oberhaupt der Wächter, berichtet, wenngleich ohne böse Absicht.
Zu Beginn ist Layla in Zayne verliebt, aber ihre Beziehung hat keine Zukunft, da sie ihm nicht zu nahe kommen kann ohne in die nahezu unwiderstehliche Versuchung zu geraten von seiner Seele zu kosten. Ferner übt sein Vater Druck auf ihn aus sich mit einer anderen Wächterin zu paaren um ihre Art zu erhalten, wofür Layla durch ihr dämonisches Blut nicht in Frage kommt.

Der Dämon Roth ist hingegen ein unglaublich charmanter Charakter, der vielmehr ein Antiheld ist als der Bösewicht, den man anfangs vielleicht erwartet. Er akzeptiert Layla als einziger so, wie sie wirklich ist, also mit ihrer dämonischen Seite, und gibt ihr somit nicht das Gefühl eine Außenseiterin oder mit einem Makel behaftet zu sein. Seine sexuellen Anspielungen und zweideutigen Sprüche, einfach seine ganze spezielle Eigenart, bringen einen immer wieder zum Schmunzeln und machen ihn zusätzlich so besonders.

Dank Roth beginnt Layla beide ihrer Seiten zu akzeptieren und ihr dämonisches Blut nicht länger zu verleugnen. Des Weiteren ist er derjenige, der ihr endlich mehr über ihre Herkunft sowie ihr Erbe erzählt und wenigstens ein paar ihrer Fragen beantwortet. Er hilft ihr herauszufinden, warum so viele Dämonen es auf einmal auf sie abgesehen haben statt zu versuchen das Offensichtliche zu verschleiern.

Die Anziehung zwischen ihm und Layla ist deutlich spürbar und man kann sehr gut verstehen, dass sie mit der Zeit Gefühle für ihn entwickelt. Bei ihm muss sie sich nicht ständig zurückhalten und ihre Gefühle unterdrücken, denn ihm kann sie nahe sein ohne befürchten zu müssen ihn dadurch womöglich zu töten. Ihre Liebesgeschichte ist authentisch und ein wichtiger Teil des Romans, der die eigentliche Geschichte jedoch nicht völlig in den Hintergrund drängt. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, gibt es natürlich keine expliziten Sexszenen, ein erotisches Prickeln ist aber durchaus vorhanden.

Die Handlung ist durchgängig fesselnd und das Buch daher sehr schnell gelesen. Trotzdem steigert sich die Spannung zum Ende hin sogar noch einmal. Der finale Showdown ist atemberaubend und der Autorin gelingt es erneut einen mit unerwarteten Entwickelungen zu verblüffen. Der Schluss sorgt sowohl für ein lachendes als auch für ein weinendes Auge, gibt allerdings Anlass zur Hoffnung.

Obwohl die erste Band zum Glück nicht mit einem richtigen Cliffhanger endet, möchte man die Fortsetzung angesichts einer offenen Frage, die einem geradezu auf der Seele brennt und auf die der zweite Teil hoffentlich eine Antwort liefert, so schnell wie möglich lesen. Darüber hinaus möchte man gern mehr über die Wächter und ihre Geschichte erfahren, diesbezüglich gab es bisher nämlich nur einige interessante Andeutungen von Roth.

Fazit

Dark Elements – Steinerne Schwingen ist genau das richtige Buch für alle Fans von Romantic Fantasy, die auf der Suche nach einer authentischen Liebesgeschichte mit sympathischen Charakteren, einer spannenden Handlung und interessanten Kreaturen sind, über die man nicht schon etliche andere Romane gelesen hat.





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