[Rezension] Obsidian – Schattendunkel

13. Mai 2014 | 17:48 | Gelesen

Titel: Obsidian – Schattendunkel
Autorin: Jennifer L. Armentrout
Originaltitel: Obsidian
Erstveröffentlichung: 2011
Übersetzerin: Anja Malich


Wissenswertes

Obsidian – Schattendunkel ist einer der zahlreichen Romane der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Jennifer L. Armentrout, deren Bücher zum Teil auch unter dem Pseudonym J. Lynn veröffentlicht werden. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden in West Virginia. Wenn sie einmal nicht mit dem Schreiben beschäftigt ist, nutzt sie ihre Freizeit am liebsten um zu lesen, Sport zu treiben oder Zombie-Filme zu schauen.

Obsidian – Schattendunkel ist zudem der Auftakt zu einer Pentalogie. Der zweite Teil, Onyx, soll voraussichtlich im Dezember 2014 auf Deutsch erscheinen. Der dritte und vierte Teil, Opal sowie Origin, sind in den USA bereits erschienen. Der fünfte und damit letzte Band wird den Titel Opposition tragen und ist für den August dieses Jahres geplant.

Daneben gibt es noch eine Novelle mit dem Titel Shadows, die noch vor dem ersten Band spielt und von Dawson und Bethany handelt.

Inhalt

Die siebzehnjährige Katy ist über den Umzug vom sonnigen Florida in ein winziges Städtchen in West Virginia nicht gerade begeistert. Die nächste Bibliothek ist meilenweit entfernt, die Post müssen sie selbst ebenso weit entfernt abholen und solange das Internet noch nicht funktioniert kann sie nicht einmal von zu Hause aus an ihrem geliebten Buch-Blog arbeiten.

Der alleinige Lichtblick ist ihre freundliche Nachbarin Dee, die sofort mit Katy Freundschaft schließen will. Genau das will ihr gut aussehender, aber absolut unverschämter Bruder Daemon offenbar aus irgendeinem Grund unbedingt verhindern. Katy versteht nicht wieso und will sich von ihm nicht entmutigen lassen, doch Daemons Verhalten ist nicht das einzig Seltsame an diesem Ort. Schon bei ihrem ersten Einkauf muss Katy feststellen, dass einige Menschen regelrecht Angst vor Dee zu haben scheinen. Nur warum?

Kritik

Mit Obsidian – Schattendunkel hat Jennifer L. Armentrout einen überaus gelungenen Auftakt, der inhaltlich genauso zu überzeugen vermag wie optisch, zu einer Serie geschrieben, die man mit Sicherheit weiter verfolgen wird. Sie erfindet das Rad zwar nicht neu, schafft es aber dennoch mühelos den Leser mit ihren liebenswerten Figuren und interessanten Ideen vollkommen in ihren Bann zu ziehen.

Katy ist schon von Beginn an eine unheimlich sympathische Protagonistin und das nicht nur, weil sie eine Buch-Bloggerin ist und man daher die Leidenschaft für Bücher mit ihr teilt. Sie strotzt vielleicht nicht vor Selbstbewusstsein und steht nicht gern im Mittelpunkt, doch sie lässt sich auch nicht einschüchtern und weiß sich zu behaupten. Sie ist weder auf den Kopf noch auf den Mund gefallen und lässt sich keineswegs alles bieten. Stattdessen setzt sich angemessen zur Wehr, wenn es erforderlich scheint, wofür man sie einfach lieben muss.
Ihre letzten Endes ziemlich gelassene Reaktion auf das Wissen um das wahre Wesen der Geschwister ist ebenfalls bewundernswert und im Ergebnis ist es ihr völlig egal, was sie sind. Dee ist und bleibt ihre beste Freundin, unabhängig davon, wo sie ursprünglich herkommt.

Daemon ist, keine Frage, ausgesprochen attraktiv, weswegen sich selbst Katy rein körperlich durchaus zu ihm hingezogen fühlt. Das lässt sie sein Verhalten jedoch nicht einfach vergessen, sodass sie ihm trotzdem die Stirn bietet und sich nicht von seinem Aussehen blenden lässt, denn für Katy zählen nicht nur die Optik, sondern ebenso der Charakter sowie das Benehmen. Das führt regelmäßig zu einem amüsanten Schlagabtausch zwischen den Beiden, der einen jedes Mal aufs Neue zum Schmunzeln bringt. Schon allein dafür lohnt es sich das Buch zu lesen.

Anfangs verhält sich Daemon wirklich oft wie ein totaler Arsch, der manchmal allerdings verwirrend nette Momente hat, wodurch man ihn nur schwer durchschauen kann. Mit der Zeit lernt man ihn aber etwas besser kennen und wenn man erst einmal weiß, was seine Motive dafür sind, kann man allmählich nachvollziehen, warum er sich Katy gegenüber so benimmt. Dee ist die wichtigste Person in seinem Leben und er würde absolut alles tun um sie zu beschützen, was man ihm nicht verübeln kann. Nachdem er eine andere geliebte Person bereits wegen eines Menschen verloren hat, will er also unbedingt verhindern, dass das ein weiteres Mal geschieht.

Doch im Endeffekt ist das alles nur eine äußerst raue Schale, unter der er seinen weichen Kern zu verbergen versucht. In Wirklichkeit hasst er Katy gar nicht und irgendwann kann sogar er nicht mehr verbergen, dass er Gefühle für sie hat, auch wenn er sich noch so sehr dagegen sträubt. Es dauert dementsprechend aber ausgesprochen lange bis sich aus den andauernden Auseinandersetzungen sowie der fühlbaren Spannung zwischen ihnen die erhoffte Liebesgeschichte entwickelt, was interessant zu beobachten war. Dadurch ist in dieser Hinsicht zudem noch viel Potenzial für die Fortsetzungen vorhanden und man freut sich schon darauf zu erfahren, wie es mit ihrer Beziehung weiter geht.

Von den Nebencharakteren ist die quirlige Dee mit Abstand die liebenswürdigste. Sie strahlt eine enorme Lebensfreude aus, ist lebendig, aufgeschlossen und im Grunde kann man gar nicht anders als sie umgehend zu mögen. Sie schließt Katy sofort ins Herz und will selbst gegen den Willen ihres Bruders mit ihr befreundet sein, weshalb sie inständig hofft, dass Daemon sie nicht wieder vergrault. Bei Katy ist sie da ja zum Glück an der richtigen Adresse, denn dieser ist es ebenfalls vollkommen egal, was Daemon von dieser Freundschaft hält und lässt sich von ihm weder entmutigen noch herum kommandieren.

Spannung wird von Jennifer L. Armentrout nach und nach aufgebaut und dann kontinuierlich gesteigert. Erst durch die Enthüllung dessen, was Daemon und Dee wirklich sind, nachdem Katy immer mehr mysteriöse Absonderlichkeiten auffallen und ihren Verdacht, dass sie nicht ganz menschlich sind, zunehmend bestätigen. Danach durch den anschwellenden Kampf zwischen den Lux und den Arum – zwischen Licht und Schatten.

Die Lux sind als Wesen insgesamt sehr faszinierend, insbesondere wegen ihrer zahlreichen, beeindruckenden Fähigkeiten, und stellen eine willkommene Abwechslung dar. Aliens sind bisher relativ unverbraucht und tauchen noch nicht annähernd so oft in solchen Büchern auf wie beispielsweise Vampire. Darüber hinaus sind sie nicht nur außergewöhnlicher, sondern zudem wesentlich realistischer als Werwölfe, Dämonen und andere Kreaturen. Schließlich ist es alles andere als unwahrscheinlich, dass es im unendlichen Universum neben den Menschen noch andere intelligente Lebensformen gibt, auch wenn diese in der Realität womöglich nicht so ansehnlich wie Daemon sein werden.
Allzu viel weiß man über die Lux und die Arum selbst am Ende allerdings nicht und es bleiben viele Fragen offen, sodass es in den Folgebänden sicher noch einiges zu entdecken gibt und man darin hoffentlich mehr über sie erfährt, vor allem über ihre Geschichte, die bisher nicht besonders stark beleuchtet wurde. Die anderen Lux, wie z.B. die zickige Ash, hat man ebenfalls erst einmal nur sehr oberflächlich kennen gelernt, was sich dann möglicherweise in der Fortsetzung ändert.

Das Ende ist schließlich noch einmal besonders reich an Action und mündet in einen spannenden Showdown, der etliche neue Fragen aufwirft, deren Antworten man so schnell wie möglich erhalten möchte. Die allerletzte Szene ist mindestens ebenso vielversprechend, kommt aber zum Glück ohne Cliffhanger aus. Die Fortsetzung kann trotzdem gar nicht früh genug erscheinen und man freut sich schon jetzt unbändig auf das Wiedersehen mit Daemon und Katy.

Fazit

Obsidian – Schattendunkel ist eine perfekte Lektüre für alle Fans von paranormalen Liebesgeschichten! Sympathische Figuren, interessante Wesen, viel Spannung und dazu ein wenig Romantik machen dieses Buch zu einem von Anfang bis Ende fesselnden Auftakt, dessen Fortsetzung man gar nicht mehr erwarten kann.





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