[Rezension] Faunblut

01. Juni 2010 | 12:35 | Gelesen

Titel: Faunblut
Autorin: Nina Blazon
Originaltitel: Faunblut
Erstveröffentlichung: 2008
Übersetzer: Originalsprache


Wissenswertes

Faunblut ist ein Jugendbuch der deutschen Bestseller-Autorin Nina Blazon und erschien erstmals 2008 bei cbt.

Es handelt sich dabei um einen Fantasyroman, in dem aber auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Es geht vor allem um zwei Liebende, Jade und Faun, die eigentlich gar nicht zusammen sein dürften. Doch die Liebe hält sich nunmal nicht an irgendwelche Regeln.

Inhalt

Jade wohnt in einer Stadt, in der ein strenges Regime herrscht. Nachdem die Lady im Winterkrieg vor vielen Jahren die Stadt erobert hat, herrscht sie erbarmungslos: Wer sich ihr nicht unterwirft, landet früher oder später am Galgen. Nur wer ihr treu ergeben ist, Tribute zahlt und sich ruhig verhält, kann ein einigermaßen normales Leben führen, allerdings weder frei noch ohne Angst.

Zusammen mit ihrem Vater Jakub führt sie das Hotel Larimar, welches sie auch bewohnen. Allerdings sind auch sie auf die Gunst der Lady angewiesen und könnten jederzeit das Hotel und damit ihr zu Hause verlieren, wenn es der Lady beliebt.

Seit kurzem ist das Leben in der Stadt jedoch noch gefährlicher geworden, denn die mysteriösen Echos sind wieder aufgetaucht und töten angeblich Menschen. Kaum jemand weiß wirklich, wer oder was die Echos sind und wo sie herkommen. Alle kennen nur die Schauergeschichten über Monster mit Klauen und Dolchzungen, die jeden Menschen töten, der ihnen zu Nahe kommt.

Als Jade eines Tages auf dem Weg zum Schwarzmarkt vor ein paar Jägern fliehen muss, sieht sie auch zwei Echos aus der Nähe. Eines von ihnen wird schließlich vor Jades Augen von einem Jäger erschossen und sie erhascht einen Blick auf das Gesicht der Kreatur. Es sieht nicht annähernd so bedrohlich und schrecklich aus, wie ihnen immer erzählt wird, sondern hat menschliche Gesichtszüge. Daraufhin beginnt sie an den Geschichten über die Echos zu zweifeln und verhilft dem zweiten Echo sogar zur Flucht. Von nun an möchte sie unbedingt mehr über diese Wesen erfahren, die sie nicht töteten und außerdem sowohl Gefühle als auch eine eigene Sprache zu haben scheinen.

Sie muss sich aber beeilen, denn die Lady setzt immer härtere Methoden ein um alle Echos zu vernichten. Auch die zwei Nordländer Tam und Faun, die zusammen mit vielen Kisten voller geheimnisvoller Tiere auf Befehl der Lady im Larimar untergebracht werden, sind vermutlich nur zu diesem Zweck geholt worden. Immer wieder gibt es Treibjagden, wobei ganze Stadtteile in Schutt und Asche gelegt werden.

Bald darauf findet Jade heraus, dass nicht alle Morde von den Echos verübt worden, sondern sich eine Gruppe von Rebellen gebildet hat, die die Herrschaft der Lady nicht länger akzeptieren will. Auch Jade will etwas verändern, doch sie ist noch unentschlossen, ob sie sich den Rebellen anschließen sollte. Zum einen, weil sie ihre rücksichtslosen Methoden nicht alle gutheißt, und zum anderen ist sie nicht sicher, ob sie ihren scheinbar ladytreuen Vater Jakub, der ihr aber offensichtlich irgendetwas vorenthält, so einfach verlassen kann.

Außerdem ist da auch noch Faun, der kühle, geheimnisvolle und gut aussehende Nordländer, der sie zu verabscheuen scheint, zu dem sich Jade aber trotzdem auf eine merkwürdige Weise stark hingezogen fühlt …

Kritik

Schon zu Beginn der Handlung wird man mit den Echos konfrontiert, als Jade und Lilinn vor ihnen fliehen. Nachdem Jade anfängt an den Geschichten über sie zu zweifeln, weiß auch der Leser nicht mehr, was er von ihnen halten soll. Sind sie nun gefährlich oder einfach nur missverstanden? Bis kurz vor Schluss tappt der Leser weiter im Dunkeln und erfährt erst dann, was es wirklich mit den Echos auf sich hat und welche Verbindung zwischen ihnen und Jade besteht.

Die Geschichte wird aus der Perspektive von Jade erzählt, wodurch viele Geheimnisse sich erst für den Leser enthüllen, als auch Jade sie erfährt.
Das, was Jakub die ganze Zeit vor ihr verborgen hat und was auch mit den Echos zu tun hat, kommt daher vollkommen überraschend und unerwartet.

Jakub ist jedoch nicht der einzige, interessante Charakter, der schwer zu durchschauen ist. Auch Faun birgt viele Geheimnisse.
Anfangs verhält er sich Jade gegenüber äußerst kühl und abweisend, was sich Jade nicht erklären kann. Bei Nacht entwickelt sich aber dann schließlich eine heimliche Beziehung zwischen ihm und Jade, die sie tagsüber jedoch vor Tam verbergen müssen, was beiden nicht unbedingt leicht fällt.
Aus dem eitlen Faun wird dann bald ein verliebter Mann, der auch eifersüchtig auf Jades besten Freund Martyn ist, was ihn nur noch sympathischer macht. Trotzdem bleibt er sehr geheimnisvoll und gibt nur wenig von sich Preis. Er scheint Jade sehr zu lieben, sagt jedoch auch, dass sie ihm nicht vertrauen soll. Erst am Schluss erfährt man die Wahrheit um das Wesen von Faun und warum er und Jade deshalb eigentlich nicht zusammen sein können.

Jade ist ebenfalls ein sehr sympathischer Charakter. Auf der einen Seite ist sie mutig und stark, auf der anderen Seite aber auch verletzlich. Es nimmt sie z.B. schwer mit, als Martyn sich von ihr abwendet, weil er von der Beziehung zwischen Faun und ihr erfahren hat. Das gleiche gilt dann auch für die Trennung von Faun.
Ihre Stärke beweist sie, als sie sich den Rebellen anschließt. Sie will ihnen zwar helfen die Herrschaft der Lady zu beenden, will dabei aber keine unschuldigen Menschen töten und rettet deshalb bei einer sehr riskanten Aktion der Rebellen sogar einer Jägerin das Leben.

Der Schreibstil von Nina Blazon ist sehr detailliert, liest sich aber trotzdem flüssig. Die zahlreichen Beschreibungen wirken niemals langatmig oder zu ausschweifend. Vor allem die Liebesszenen zwischen Faun und Jade sind besonders schön gelungen – romantisch und leidenschaftlich. Da es sich um ein Jugendbuch handelt, geht die Autorin natürlich nicht allzu sehr ins Detail. Sie beschreibt jedoch die anfänglichen Küsse und Berührungen sehr anschaulich und lässt nur das weitere Geschehen offen. Dabei geht sie auch auf die Empfindungen und Reaktionen der beiden Hauptfiguren ein, wodurch deren Gefühle füreinander noch einmal besonders zur Geltung kommen.

Die Spannung bleibt den ganzen Roman über erhalten. Immer wieder stellen sich dem Leser neue Fragen, wovon die meisten erst ganz am Schluss beantwortet werden. Man will wissen, wer oder was der Winterprinz ist und natürlich auch, ob die Rebellen erfolgreich sein werden. Auch die Geheimnisse um Jakub und Faun sorgen für Spannung.
Wenn am Ende schließlich alles langsam Gestalt annimmt, kann man gar nicht mehr aufhören zu lesen, bis die Puzzleteile sich endlich alle zusammenfügen.

Fazit

Faunblut ist ein unglaublich schöner Fantasyroman von Nina Blazon, in dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt. Die Geheimnisse um das Wesen der Echos, den Winterprinzen sowie um Faun und Jade sorgen permanent für Spannung und verstehen es immer wieder das Interesse des Lesers zu wecken. Man will unbedingt wissen, was die einzelnen Charaktere verbergen und wie alles zusammen hängt.

Faunblut ist fesselnd und romantisch bis zum Schluss!





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