[Rezension] Paper Girls #3

19. November 2018 | 23:55 | Gelesen

Titel: Paper Girls #3
Autor: Brian K. Vaughan
Originaltitel: Paper Girls, Volume 3
Erstveröffentlichung: 2017
Übersetzerin: Sarah Weissbeck


Wissenswertes

Paper Girls ist ein inzwischen mehrfach ausgezeichneter Graphic Novel des us-amerikanischen Autors Brian K. Vaughan, der nicht nur an zahlreichen Comics, sondern auch an so bekannten TV-Serien wie Lost und Under the Dome mitgearbeitet hat. Die Zeichnungen stammen von Cliff Chiang und wurden von Matt Wilson koloriert.

Paper Girls #3 ist zudem der dritte Band einer mehrteiligen Serie. In den USA erscheinen die jeweiligen Kapitel zunächst als einzelne Comics und anschließend in Sammelbänden mit je fünf Kapiteln. Die ersten vier dieser Sammelbände sind inzwischen auch auf Deutsch erschienen. Der fünfte Band soll in den USA im Dezember dieses Jahres folgen. Die entsprechende Übersetzung wurde für März 2019 angekündigt.

Inhalt

Die drei Paper Girls Erin, Mac und Tiffany sind nach einem erneuten, waghalsigen Sprung durch Zeit und Raum nun wieder mit KJ vereint, allerdings nicht zurück im Jahr 1988, wo sie eigentlich hinwollen Stattdessen befinden sie sich in einem ihnen völlig unbekannten Urwald im 12. Jahrhundert v. Chr. Nach Dinosauriern und Raumschiffen bekommen sie es dort nun mit Ureinwohnern zu tun, die ihre Sprache nicht sprechen, Eindringlingen nicht wohlgesonnen sind und Konflikte eher mit Gewalt als mit Worten lösen. Dennoch stoßen sie in dieser Welt auf fortschrittliche Technologie, die sogar ihrer Zeit weit voraus ist. Werden sie damit endlich nach Hause gelangen?

Kritik

Mit Paper Girls #3 hat das Team um Brian K. Vaughan erneut eine gelungene Fortsetzung geliefert, die die Neugier auf die Beantwortung der vielen Fragen aus den Vorgängern weiter steigert und immer wieder mit neuen Wendungen überraschen kann.

Die Mädchen sind offenbar durch Risse im Raum-Zeit-Kontinuum – Falzen genannt – erneut in einer völlig anderen Zeit gelandet, dieses Mal dem 12. Jahrhundert v.Chr. Dort müssen Erin, Mac, Tiffany und KJ, die man nun langsam etwas besser kennen lernt, nicht nur darum kämpfen, einen Weg zurück in ihre eigene Zeit zu finden, sondern auch ums Überleben. Sie geraten immer wieder in neue, lebensbedrohliche Situationen, aus denen sie sich irgendwie befreien müssen. Aber zum Glück halten sie zusammen, denn gemeinsam sind sie stärker als allein.

Sie befinden sich in einer Zeit, die weiter zurück liegt als man es sich vorstellen kann, wodurch die krassen Gegensätze zwischen der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft noch einmal besonders deutlich werden. Als Leser ist man mehr als froh darüber im 21. Jahrhundert zu leben und möchte keinesfalls mit den Bewohnern dieser Zeit tauschen.

Trotzdem ist diese prähistorische Welt nicht frei von Technologie, was zwangsläufig bedeutet, dass zukünftige Entwicklungen und Experimente, insbesondere vermutlich das Zeitreisen, bereits massive – ungeplante – Auswirkungen auf die Vergangenheit haben. In dem Urwald begegnen die vier Mädchen zudem einer Frau aus der Zukunft, wahrscheinlich der allerersten Zeitreisenden, die die gesamte Handlung durch ihre Forschung und die später daraus resultierenden Konsequenzen überhaupt erst ins Rollen gebracht hat. Fraglich bleibt allerdings, wie die Falzen entstanden sind bzw. warum.

Die Handlung ist wieder sehr tempo- sowie ereignisreich und sogar das Thema Antisemitismus wird kurz angesprochen. Am Ende erwartet den Leser, genau wie schon bei den beiden Vorgängern, ein Cliffhanger, der einen den nächsten Band gespannt erwartet lässt. Der vierte Teil führt den Leser sehr wahrscheinlich ein weiteres Mal in eine andere Zeit, zur Abwechslung vielleicht sogar in eine etwas weiter entfernte Zukunft. Man hat keine Ahnung, wo das Ganze noch hinführen wird und was das alles zu bedeuten hat, freut sich aber mehr denn je auf die Antworten darauf.

Obwohl es sich bei den Protagonisten nach wie vor um vier Mädchen handelt, die ein großes Abenteuer erleben, wenngleich sie sich dabei nicht immer ganz altersgerecht verhalten, ist die Reihe für Jungs ebenso geeignet wie für Mädchen. Das gilt auch für die alles andere als femininen Zeichnungen, die weiterhin überwiegend in dunklen Farben gehalten sind, passend zur Atmosphäre der Geschichte.

Fazit

Paper Girls #3 ist eine weitere, fesselnde Fortsetzung der temporeichen Geschichte um die vier Mädchen Erin, Mac, Tiffany und KJ, die immer wieder unfreiwillig durch die Zeit geschleudert werden und doch eigentlich nur nach Hause wollen. Obschon man noch immer nicht weiß, worauf das Ganze hinausläuft und wie man bestimmte Hinweise einzuordnen hat, ist man nach wie vor gespannt darauf es zu erfahren und wird sich daher auch der nächsten Fortsetzung zeitnah widmen.





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