Autor: Walter Moers
Originaltitel: Die Stadt der träumenden Bücher – Die Katakomben
Erstveröffentlichung: 2018
Übersetzer: Originalsprache
Wissenswertes
Die Stadt der träumenden Bücher – Die Katakomben ist ein Graphic Novel, der auf dem gleichnamigen Roman des deutschen Autors Walter Moers basiert, dessen Zamonien-Romane mittlerweile in zahlreiche Sprachen übersetzt wurden. Text und Szenario der Adaption hat der Autor selbst gestaltet.
Illustrator Florian Biege, der in Münster lebt und zeichnet, hat die Skizzen schließlich in enger Zusammenarbeit mit dem Autor aufwändig umgesetzt und in brillante Bilder verwandelt.
Die Stadt der träumenden Bücher – Die Katakomben ist zudem der zweite von insgesamt zwei Bänden. Der Vorgänger trägt den Titel Die Stadt der träumenden Bücher – Buchhaim.
Inhalt
Kritik
Erfreulicherweise beginnt der zweite Band mit einer kurzen Zusammenfassung, die einem die wichtigsten Ereignisse des ersten Teils wieder in Erinnerung ruft, sodass man zu Beginn auf dem aktuellen Stand ist und direkt in die Handlung eintauchen kann. In der Fortsetzung erfährt man nun etwas mehr über die Katakomben sowie ihre Erbauer, man erhält einen umfassenden Einblick in die legendäre Lederne Grotte, man trifft den berühmt-berüchtigten Bücherjäger Colophonius Regenschein, lernt den Schattenkönig kennen, erfährt mehr über dessen höchst interessante Geschichte und verbringt erstaunlich viel Zeit in seiner äußerst spannenden Residenz Schloss Schattenhall . Außerdem findet man zusammen mit Hildegunst heraus, wer das perfekte, geheimnisvolle Manuskript geschrieben hat, durch das diese Geschichte ihren Anfang nahm. Allerdings ist dieses Wissen mit einem sehr traurigen Schicksal verbunden, mit dem man so sicherlich nicht gerechnet hätte.
Sowohl Hildegunst als auch die einzigartigen Buchlinge wachsen einem im Verlauf der Geschichte sehr ans Herz. Als Leseratte findet man sich in dem Lindwurm wieder und teilt natürlich seine große Liebe zu Büchern. Generell spricht der Graphic Novel echten Bücherwürmern an mehr als einer Stelle wahrlich aus der Seele.
Deshalb ist man sofort wieder fasziniert von den grandiosen Illustrationen von Florian Biege und den unzähligen darauf abgebildeten Büchern. Die bunten Zeichnungen sind wirklich herausragend, vom ersten bis zum letzten Panel, und versetzen einen immer wieder in Erstaunen. Sie sind harmonisch, atmosphärisch und wahnsinnig detailliert – man kann sich unmöglich daran sattsehen.
Die komplexe Handlung, deren Tiefgang auch nicht durch die Umsetzung als Graphic Novel verloren geht, ist durchgängig fesselnd und zwischendurch so trübsinnig und erschütternd, dass einem zum Heulen zumute ist. Im letzten Drittel nimmt die Spannung dann noch einmal zu und eine bestimmte Stelle rührt einen sogar zu Tränen. Das Ende bringt die phantastische Geschichte gekonnt zum Abschluss und überzeugt mit einer gelungenen Auflösung der offenen Fragen, obschon der Ausgang teilweise ziemlich traurig ist.
Als Leser freut man sich am Schluss schon darauf auf die eine oder andere Weise irgendwann nach Buchhaim bzw. in das Labyrinth darunter zurückkehren, es ist demnach keinesfalls ein endgültiger Abschied. Eine so tiefgründige, wundervolle und gut ausgearbeitete Welt, in der es unendlich viel zu entdecken gibt, findet man nämlich selten. Man kann daher nicht genug davon bekommen und wird seine aufkeimenden Gelüste wohl nur mit anderer zamonischer Literatur stillen können, wenn auch nicht in Form eines Graphic Novels.
Als Extra enthält die Fortsetzung am Ende darüber hinaus noch ein aufschlussreiches Making-of über die Entstehung der zwei Bände, das unter anderem aus Informationen und Bildmaterial zu den einzelnen Arbeitsschritten besteht.
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