Autor: Hans Christian Andersen
Originaltitel: Snedronningen
Erstveröffentlichung: 1844
Übersetzer: Julius Reuscher, Martina Hesse-Hujber
Wissenswertes
Die Schneekönigin ist eines der zahlreichen Märchen von Hans Christian Andersen, dem bekanntesten Dichter und Schriftsteller Dänemarks, der seine Berühmtheit vor allem seinen Märchen verdankt, darunter auch Die Prinzessin auf der Erbse, Die wilden Schwäne, Des Kaisers neue Kleider und Die kleine Meerjungfrau.
Die wunderschönen Illustrationen stammen von Sanna Annukka, die die Sommer ihrer Kindheit in Finnland verbrachte, weshalb die Landschaft und die Folklore des Landes sie noch heute inspirieren. Zurzeit lebt sie in Großbritannien und arbeitet unter anderem als Designerin für die finnische Textilmarke Marimekko.
Inhalt
Einige dieser Splitter treffen schließlich den kleinen Kay, dessen Verhalten sich daraufhin schlagartig verändert. Aus dem netten Jungen wird ein rüpelhafter Bengel, der selbst seine beste Freundin Gerda verspottet. Dennoch begibt sie sich als einzige auf die Suche nach ihm, als er eines Tages von der Schneekönigin entführt wird und nicht mehr zurückkehrt …
Kritik
Das Märchen besteht aus sieben einzelnen Geschichten, die alle miteinander verbunden sind. Im Großen und Ganzen dreht sich aber alles um Gerda und ihre Suche nach dem kleinen Kay. Gerda begibt sich auf eine beschwerliche Reise, auf der sie unterschiedlichen Menschen, Tieren und Pflanzen begegnet. Einige halten sie auf, viele andere helfen ihr und geben ihr Hinweise, zum Beispiel dass Kay noch nicht tot ist oder wo sie ihn zuletzt gesehen haben. Dadurch erfährt sie auch, wie sie zu ihm gelangen kann und schafft es schließlich ihn zu finden.
An manchen Stellen ist die Geschichte etwas undurchsichtig und verworren, die Bedeutung einiger Aussagen ist nicht immer klar erkennbar. Die Botschaft dahinter bzw. die sogenannte „Moral von der Geschicht‘“ ist dementsprechend nicht annähernd so eindeutig wie bei ein paar anderen Märchen. Der Klassiker ist somit zwar schnell gelesen, gibt jedoch allerhand Rätsel auf, sodass man sich gedanklich weitaus länger damit beschäftigen wird als man zum bloßen Lesen braucht.
Etwas schade ist, dass die Geschichte kaum bis gar keine Informationen über Die Schneekönigin selbst enthält, ihre Herkunft oder ihre Motive, obwohl das Märchen – auch im Original – nach ihr benannt ist. Schön ist hingegen, dass schon vor über 150 Jahren also eine Erzählung existierte, in der ein Junge von einem Mädchen gerettet werden muss statt anders herum. Viele Elemente – mal mehr, mal weniger – findet man außerdem heute noch immer wieder vereinzelt in modernen Geschichten, darunter Frozen, Die Chroniken von Narnia, Once Upon A Time und Sailor Moon, um nur einige wenige Beispiele zu nennen.
Besonders gelungen sind an dieser Ausgabe darüber hinaus die großartigen, farbigen Illustrationen von Sanna Annukka, die nahezu die Hälfte aller Seiten füllen. Die Graphikerin hat einen einzigartigen, individuellen Stil mit hohem Wiedererkennungswert: Alle Bilder setzen sich größtenteils aus einzelnen, geometrischen Formen zusammen, wie es schon auf dem Cover zu erkennen ist. Etwas ungewohnt ist lediglich, dass selbst auf den nicht-illustrierten Seiten nirgendwo Seitenzahlen zu finden sind.
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