Double Crossed ist eines der zahlreichen Jugendbücher der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Ally Carter, die in den Staaten vor allem durch die Gallagher Girls Reihe bekannt geworden ist. Sie wuchs als Tochter einer Lehrerin und eines Farmers in Oklahoma auf und arbeitete nach einem abgeschlossenen Studium der Agrarwissenschaft mehrere Jahre in diesem Bereich, ehe sie sich schließlich ganz dem Schreiben widmete.

Double Crossed ist zudem eine nur als eBook erhältliche, dafür aber kostenlose Novelle, in der Figuren aus Heist Society und Gallagher Girls aufeinander treffen, wodurch sie gleichermaßen zu beiden Reihen gehört. In Bezug auf Heist Society spielt sie zwischen dem zweiten und dem dritten Band, bezüglich der Gallagher Girls zwischen dem fünften und dem sechsten.

Interessant wird der Abend für die beiden daher erst als die Gala plötzlich eine gefährliche Wendung nimmt und sie sich auf einmal mitten in einem Geiseldrama befinden. Wird es ihnen dank ihrer versteckten Talente – sie eine angehende Spionin, er ein heimlicher Dieb – gelingen, die Verbrecher zu überlisten?

Es ist eine fantastische Idee von Ally Carter Charaktere aus zwei verschiedenen Welten bzw. Serien – Gallagher Girls und Heist Society – aufeinandertreffen zu lassen und sehr interessant zu sehen wie sie hier miteinander interagieren. Dadurch kann man eine bereits bekannte Figur auf einmal mit ganz anderen Augen betrachten, nämlich aus der Perspektive einer anderen schon bekannten Person. Es ist wirklich spannend zu erfahren, wie es auf einen Außenstehenden wirken muss, wenn Macey plötzlich ihre Tarnung fallen lässt und ein echtes Gallagher Girl mit ungeahnten Fähigkeiten aus ihr wird.

Es ist außerdem toll die lieb gewonnenen Figuren aus verschiedenen Reihen auf diese Weise ein weiteres Mal treffen zu können und die Handlung erstmals aus der Sicht von Charakteren zu erleben, die sonst nur Nebenrollen spielen bzw. zumindest noch nie selbst zu Wort gekommen sind, sodass man nun an ihren Gedanken teilhaben kann. Dank verschiedener Perspektiven hat man darüber hinaus nicht nur einen guten Einblick in mehrere Figuren, darunter natürlich Macey und Hale, sondern auch in das Geschehen inner-und außerhalb des Hotels, in dem die Geiseln festgehalten werden.

Macey und Hale waren in der Tat eine hervorragende Wahl für die Hauptfiguren in dieser Novelle. Sie sind erfrischend ehrlich und direkt, was in Kombination mit ihrem wunderbaren Sarkasmus für einige tolle Dialoge zwischen ihnen sorgt. Zudem haben sie sehr vielseitige Talente und ergeben, zusammen mit Kat und Abby, ein tolles Team. Abby ist einem ohnehin wieder sehr sympathisch, vor allem am Ende. Kat, Macey und Hale hat man jedoch mindestens ebenso gern.

Die Handlung ist überaus fesselnd, denn Ally Carter gelingt es schon auf so wenigen Seiten Spannung aufzubauen und eine gute Geschichte zu erzählen. Mit dem Ende kann sie ebenfalls überzeugen; die Auflösung ist ihr gut gelungen und macht definitiv Lust auf mehr. Es wäre zu schön, wenn die Charaktere später tatsächlich noch einmal aufeinander treffen würden, egal ob nun in einer weiteren Novelle oder in einer der folgenden Heist Society Fortsetzungen.