[Rezension] Origin – Schattenfunke

08. Februar 2016 | 23:25 | Gelesen

Titel: Origin – Schattenfunke
Autorin: Jennifer L. Armentrout
Originaltitel: Origin
Erstveröffentlichung: 2013
Übersetzerin: Anja Malich


Wissenswertes

Origin – Schattenfunke ist einer der zahlreichen Romane der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Jennifer L. Armentrout, deren Bücher zum Teil auch unter dem Pseudonym J. Lynn veröffentlicht werden. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Hunden in West Virginia. Wenn sie einmal nicht mit dem Schreiben beschäftigt ist, nutzt sie ihre Freizeit am liebsten um zu lesen, Sport zu treiben oder Zombie-Filme zu schauen.

Origin – Schattenfunke ist zudem der dritte Band einer Pentalogie. Der letzte Band, Opposition – Schattenblitz, erscheint Ende April 2016 auf Deutsch.

Daneben gibt es noch eine Novelle mit dem Titel Shadows, die noch vor dem ersten Band spielt und von Dawson und Bethany handelt, sowie eine Kurzgeschichte mit dem Titel The Wedding, die die echte Hochzeit von Daemon und Katy beschreibt.

Im Dezember letzten Jahres ist zudem ein weiteres Buch mit dem Titel Oblivion erschienen, das die Geschichte noch einmal aus Daemons Perspektive schildert. Auf Deutsch erscheint das Buch unter dem Titel Oblivion – Lichtflüstern im Winter 2016. Noch unklar ist allerdings, ob es wie das amerikanische Taschenbuch nur den ersten oder wie das amerikanische eBook die ersten drei Bände aus Daemons Sicht umfassen wird.

Darüber hinaus gibt es noch ein Spin-Off für Erwachsene mit dem Titel Obsession, das in der gleichen Welt spielt, in dem aber andere Charaktere im Mittelpunkt stehen.

Inhalt

Während Daemon alles daran setzt so schnell wie möglich wieder bei ihr zu sein, wird Katy von Daedalus gefangen gehalten und muss die verschiedensten Prozeduren über sich ergehen lassen. Anfangs versucht sie noch sich zu wehren, muss jedoch schon bald feststellen, dass jeglicher Widerstand zwecklos ist und ihr nur noch mehr schadet. Dennoch wollen die Leute von Daedalus ihr weismachen, dass sie die Guten sind, nach Heilmitteln gegen diverse Krankheiten forschen und die Menschheit lediglich vor den gefährlichen Lux beschützen wollen.

Einige Lux scheinen sogar tatsächlich freiwillig dort zu sein um zu helfen, Fakt ist aber auch, dass Katy gegen ihren Willen festgehalten wird. Andere Lux sollen hingegen darauf aus sein die Menschheit zu unterwerfen. Doch auf wie viele trifft das wirklich zu? Und für welche Seite wird Katy sich entscheiden, wenn es soweit ist?

Kritik

Origin – Schattenfunke ist eine grandiose Fortsetzung, die den Leser genauso zu begeistern vermag wie schon die Vorgänger und einen sofort wieder in ihren Bann zieht. Der vierte Band wird zudem erstmals durchgängig aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, denen von Katy und Daemon. Dadurch erhält man nun auch einen genaueren Einblick in Daemons Gedanken sowie Gefühle und ist selbst über die Geschehnisse im Bilde, an denen Katy während der Trennung von Daemon nicht unmittelbar beteiligt ist.

Die Handlung ist die ganze Zeit über sehr spannend. Erst, weil man keine Ahnung hat, was Daemon und Katy bei Daedalus noch alles erwartet, danach, weil sie im Grunde permanent auf der Flucht sind. Denn erfreulicherweise dauert es nicht Hunderte von Seiten bis Daemon und Katy erneut vereint sind, ihr Wiedersehen wird also nicht unnötig lange hinausgezögert, was wiederum genügend Raum für weitere Ereignisse lässt.

Geprägt wird der vierte Teil aber vor allem durch Daedalus‘ grenzenlose Brutalität und Grausamkeit. Ihre Taten sind unvorstellbar, nehmen ein ungeahntes, sadistisches Ausmaß an und übertreffen damit alle Schrecken, die man sich ausgemalt hat. Sie kennen keinerlei Erbarmen und besitzen zu allem Überfluss noch die bodenlose Frechheit sich trotz ihrer skrupellosen Taten, die durch absolut nichts zu rechtfertigen sind, als die Guten zu bezeichnen. Daedalus schreckt nicht einmal davor zurück Unschuldige zu opfern, wodurch letztendlich ihre wahren Motive ans Licht kommen. Alles andere ist für sie höchstens nebensächlich und dient somit bloß als Fassade. Früher oder später wünscht man daher allen bei Daedalus den Tod für ihre Untaten.
Nachdem man nun eine Ahnung davon hat, was Beth und Dawson wirklich alles durchgemacht haben, kann man voll und ganz verstehen, dass Beth manchmal neben sich steht. Es grenzt fast an ein Wunder, dass Katy die unmenschlichen Torturen dort halbwegs unbeschadet übersteht und sie selbst bleibt, obgleich ihr Aufenthalt dort natürlich Spuren hinterlassen hat, sowohl körperlicher als auch seelischer Natur.

Für ihren Mut, ihre Entschlossenheit und ihr Durchhaltevermögen kann man Daemon und Katy nur bewundern. Sie geben einander Kraft und Halt und ohne den jeweils anderen hätten sie all die Qualen wahrscheinlich nicht durchgestanden, sondern wären daran zerbrochen. Dementsprechend zweifelt man keine Sekunde daran, dass Daemon und Katy sich lieben, was auch in den intimen Szenen deutlich wird. Neben der Romantik gibt es dieses Mal nämlich etwas mehr Erotik.

Traurig stimmt einen dagegen, dass Katy keine Möglichkeit hat ihre Mutter zu kontaktieren um sie wenigstens wissen zu lassen, dass sie noch am Leben ist. Umso mehr freut man sich darüber, dass Katy und Dee sich endlich wieder näher kommen und ihre Freundschaft offenbar doch noch zu retten ist. Ebenso erfreulich ist, dass Dawson sich weiterhin positiv entwickelt und langsam zu sich selbst findet, wodurch er seinem Bruder optisch wieder immer ähnlicher wird.

Der mysteriöse Luc gewinnt an Sympathie und scheint im Unterschied zu Blake tatsächlich vertrauenswürdig zu sein. Letzteren verabscheut man, sofern überhaupt möglich, sogar noch mehr als er schließlich die Wahrheit gesteht und dennoch meint seine Taten seien gerechtfertigt gewesen.
Hinzu kommt ferner ein neuer, interessanter Charakter, der nicht unbedingt unsympathisch ist, zumal er Daemon und Katy am Ende hilft, dem man jedoch auch nicht einfach verzeihen kann, dass er bei gewissen Ereignissen tatenlos zugesehen hat, obschon man den Grund dafür kennt.

Die im Verlauf der Geschichte unvermeidlichen Verluste erwischen einen alle vollkommen unerwartet. Einige sind traurig und schmerzlich, andere sind einem auf Grund des unfassbaren Verrats, den die betreffenden Figuren zuvor begangen haben, indessen eher gleichgültig. Insbesondere ein Verrat lässt sich aber nur schwer begreifen, da die Lux der Person beinahe blind vertraut und ihr einen solches Verhalten niemals zugetraut hätten. Die Umstände eines anderen Todes sind hingegen für Katy ausgesprochen belastend.

Darüber hinaus ist es erstaunlich, wie gut es Jennifer L. Armentrout stets gelingt ihre Leser mit ungeahnten Wendungen zu überraschen und völlig sprachlos zu machen. Besonders verblüffend ist dabei zum Beispiel die Bedeutung des Titels bzw. was oder vielmehr wer sich hinter der Bezeichnung ‚Origin‘ verbirgt. Manchmal weiß man nicht, ob Furcht oder Faszination überwiegt, doch in jedem Fall findet man es abscheulich, wie Daedalus versucht sie für sich zu nutzen.

Der gewaltige Showdown raubt einem den Atem und führt letztlich, genau wie beim Vorgänger, zu einem Cliffhanger, der es in sich hat. Bedeutende Veränderungen stehen den Charakteren und mit ihnen vermutlich der ganzen Welt bevor. In Opposition – Schattenblitz scheint ein noch weitaus schlimmerer Kampf als bisher erlebt unausweichlich zu sein und man wird sich für eine Seite entscheiden müssen. Natürlich wünscht man sich einen guten Ausgang, selbst wenn man sich im Augenblick noch nicht vorstellen kann, wie das möglich sein soll. Infolgedessen bleibt es nur zu hoffen, dass die Autorin einen Weg gefunden hat und ihre Fans in dieser Hinsicht nicht enttäuscht. Das fulminante, wahrscheinlich alles verändernde Finale kann man somit kaum noch erwarten!

Fazit

Origin – Schattenfunke ist eine fantastische Fortsetzung und ein wahrer Pageturner, den man kaum aus der Hand legen kann. Das Ende lässt einen vollkommen atemlos zurück und zudem nur schwach erahnen, was in Opposition – Schattenblitz auf die Charaktere zukommen wird. Wie es nach diesem Nerven aufreibenden Cliffhanger weitergeht, will man so schnell wie möglich erfahren und wird den fünften und letzten Band daher garantiert sofort nach dem Erscheinen verschlingen!





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