[Rezension] Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel

24. September 2012 | 15:17 | Gelesen

Titel: Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel
Autorin: Nina Blazon
Originaltitel: Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel
Erstveröffentlichung: 2012
Übersetzer: Originalsprache


Wissenswertes

Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel ist das neueste Werk der bekannten deutschen Autorin Nina Blazon, die die Herzen von Fantasy Fans schon durch Werke wie Faunblut oder Ascheherz höher schlagen ließ und bereits mehrfach ausgezeichnet wurde.

Schon als Jugendliche hat sie begeistert Fantasy-Literatur gelesen und während ihres Germanistik-Studiums begann sie selbst mit dem Schreiben. Heute arbeitet sie sowohl als Autorin als auch als Journalistin. Neben den Fantasybüchern schreibt sie Krimis und Historische Romane.

Inhalt

Die beiden Geschwister Kristina und Jan sind zunächst nicht gerade begeistert von der Idee die Weihnachtsferien bei ihrer Urgroßmutter Nonna in Venedig zu verbringen, bei der sie ganz offensichtlich sogar unerwünscht sind. Dass es in dem großen alten Palazzo zu spuken scheint und sie zu allem Überfluss auch noch im Hotel mithelfen sollen statt zu faulenzen, macht es auch nicht gerade besser.

Doch dann geschehen plötzlich immer merkwürdigere Dinge: Sachen verschwinden spurlos, Kristina sieht immer wieder ein geisterhaftes Kind, Nonna verschweigt ihnen etwas und auch ihre junge Tante Sara beginnt sich äußerst merkwürdig zu verhalten. Gemeinsam versuchen Kristina und Jan herauszufinden, was in der Stadt plötzlich vor sich geht und erfahren dabei nicht nur mehr über die Vergangenheit Venedigs, sondern lüften auch noch ungeahnte Geheimnisse über ihre eigene Familie …

Kritik

Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel ist eine fantastische Geschichte mit einer tollen, düsteren Atmosphäre, die sich allerdings merklich an ein etwas jüngeres Publikum richtet als Faunblut, Ascheherz usw. Das ist nicht negativ, aber man sollte es vor dem Lesen besser wissen, damit man kein All-Age erwartet und dann vielleicht enttäuscht wird.

Der Schreibstil von Nina Blazon lässt sich flüssig lesen und ist im Prinzip genau so gut wie gewohnt, nur eben ein wenig kindgerechter als sonst. So werden z.B. bestimmte Begriffe oder Fremdwörter einmal kurz erklärt bzw. übersetzt.
Es gelingt ihr immer wieder Gegenwart und Vergangenheit geschickt miteinander zu verbinden. Mit Venedig und seinen vielen Kanälen und historischen Gebäuden hat sie ferner einen wahrlich perfekten Schauplatz für diese tolle Geschichte ausgewählt.

Geschildert wird die Handlung hauptsächlich aus der Sicht von Kristina. Daneben gibt es jedoch auch ein paar Szenen aus der Perspektive des geheimnisvollen, dunklen Gondoliere, der es aus irgendeinem Grund auf Sara abgesehen hat, die sich schon gestalterisch von allen anderen Abschnitten abheben.

Dass das Buch eher für Kinder gedacht ist, merkt man vor allem an den beiden Hauptfiguren Kristina und Jan, denn die sympathischen Geschwister sind gerade mal elf und neun Jahre alt. Deshalb sind sie jedoch noch lange nicht auf den Kopf gefallen oder wissen sich nicht zu helfen. Eher im Gegenteil, die Beiden müssen nämlich ganz schön viel Mut beweisen und haben einige knifflige Rätsel zu lösen.

Aber nicht nur den beiden Protagonisten gelingt es sich die Sympathie des Lesers zu sichern, sondern auch ihrer Tante Sara, dem jungen Venezianer Luca sowie vielen anderen Nebenfiguren, von denen jede auf ihre eigene Art liebenswert ist. Insbesondere die verschiedenen interessanten Charaktere der unterschiedlichen Altersgruppen, von der kleinen Pippa bis zur alten Nonna, machen das Buch auch für ältere Leser lesenswert, sofern sie nichts dagegen haben ein Kinderbuch zu lesen und sich von einer Familiengeschichte verzaubern zu lassen.

Schon in den ersten Kapiteln kreiert die Autorin eine sehr geheimnisvolle Stimmung und weckt damit die Neugier des Lesers. Wer ist der Dunkle? Was will er von Sara? Diese Fragen werden gleich zu Beginn aufgeworfen, jedoch erst ganz zum Schluss beantwortet, sodass das Interesse konstant aufrechterhalten wird.
Die Handlung nimmt dann bald richtig an Fahrt auf und wird immer spannender. Gemeinsam mit Kristina, Jan und Luca geht man dem Fluch und der Legende auf den Grund, will erfahren, was damals vor so vielen Jahren in der Lagunenstadt wirklich geschehen ist und herausfinden, ob man die armen Pezzis von ihrem andauernden Pech befreien kann.
Am Ende bietet Nina Blazon dem Leser eine tolle Auflösung und schließt die Geschichte in sich ab, sodass man nicht ewig auf eine Fortsetzung warten muss.

Außerdem gibt die Autorin ihren jungen Lesern noch eine wichtige Botschaft mit auf den Weg: Freundschaften und eine Familie, die immer zusammen hält, sind viel wichtiger als Geld und Erfolg.

Fazit

Laqua – Der Fluch der schwarzen Gondel ist ein wundervolles Kinderbuch voller Magie und Abenteuer, das sich gleichermaßen für Jungs und Mädchen eignet, auch wenn es überwiegend aus Kristinas Blickwinkel erzählt wird, da auf Romantik größtenteils verzichtet wird. Es ist eine perfekte Lektüre für die angestrebte Zielgruppe, wobei auch ältere Leser durchaus ihre Freude daran haben können, und sorgt nicht nur für Spaß sondern auch dafür, dass der Leser sich mit der Frage beschäftigt, was im Leben eigentlich wirklich von Bedeutung ist.





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