[Rezension] Monstress – Das Blut

24. April 2019 | 23:23 | Gelesen

Titel: Monstress – Das Blut
Autorin: Marjorie Liu
Originaltitel: Monstress – The Blood
Erstveröffentlichung: 2017
Übersetzer: Michael Schuster


Wissenswertes

Monstress – Das Blut ist ein Graphic Novel der us-amerikanischen Roman- und Comicautorin Marjorie Liu, deren meist phantastische Geschichten sich häufig durch starke und übernatürlich veranlagte Heldinnen auszeichnen. Für Marvel schrieb sie unter anderem für die Serien X-23, Black Widow, Dark Wolverine und Astonishing X-Men.

Die Zeichnungen stammen von der japanischen Illustratorin und Comiczeichnerin Sana Takeda, die sich bereits im Alter von 25 Jahren selbstständig machte und seitdem als freischaffende Künstlerin arbeitet. Durch ihre Tätigkeit für Marvel an den Serien X-23 sowie Ms. Marvel lernte sie Marjorie Liu kennen, die ihr einige Jahre später schließlich das Angebot machte bei diesem Projekt erneut zusammenzuarbeiten.

Monstress – Das Blut ist zudem der zweite Band einer Serie, die bislang drei Bände umfasst, wobei die jeweiligen Kapitel in den USA zunächst als einzelne Comics erscheinen und dann später noch einmal in Sammelbänden mit je sechs Kapiteln veröffentlicht werden. Alle bisher erhältlichen Sammelbände wurden inzwischen auch ins Deutsche übersetzt.

Inhalt

Nach ihrer Flucht vor den Jägern des Hofes der Abenddämmerung sowie der hohen Mutter und ihren Anhängern hat es Maika und ihre Begleiter, das Fuchsmädchens Kippa sowie die Katze Meister Ren, in die Hafenstadt Thyria verschlagen, wo ihre Mutter einst lebte und Maika noch immer Freunde hat, auf die sie zählen kann. Mit deren Hilfe will sie die Schritte ihrer Mutter nachvollziehen und ebenfalls zur mysteriösen Knocheninsel gelangen, um dort nach Antworten zu suchen. Währenddessen muss sie das hungrige Monster in ihrem Inneren weiter in Schach halten und sich zugleich vor denen in Acht nehmen, die noch immer auf der Jagd nach ihr sind und nicht ruhen werden, ehe sie ihre Beute gefasst haben …

Kritik

Monstress – Das Blut ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die unglaublich neugierig auf den weiteren Verlauf dieser außergewöhnlichen und komplexen Geschichte macht.

Nicht nur die mutige Protagonistin Maika, sondern auch das Monster, das in ihr schlummert, aber inzwischen immer häufiger erwacht, ist nach wie vor auf der Suche nach Antworten, vor allem hinsichtlich ihrer jeweiligen Vergangenheit. Maika hofft diese Antworten zu finden, indem sie Nachforschungen über die Expeditionen ihrer Mutter anstellt, in Erfahrung bringt, wo sie gewesen ist, und sich schließlich auf dieselben Reisen begibt. Doch nicht alles, was sie dadurch über ihre Mutter erfährt, gefällt ihr. Am Ende bringt sie das sogar dazu ihre Beziehung oder besser gesagt die Liebe ihrer Mutter in Frage zu stellen, was mit Sicherheit kein schönes Gefühl ist.

Als Leser wird man zudem mit interessanten Enthüllungen über Maikas Herkunft konfrontiert, von denen sie selbst noch nichts ahnt. Überraschenderweise hat Maika noch einige lebende und überaus mächtige Verwandte, es wissen jedoch nicht alle um ihre Existenz bzw. ihre Verbindung.

Sowohl Maika als auch das Monster scheinen zunehmend stärker zu werden, wodurch vor allem letzteres wegen seines ständigen Hungers eine immer größere Gefahr darstellt. Maika kann es nur begrenzt kontrollieren, denn sein Überlebenswille ist extrem stark und allem Anschein nach ist es ihm völlig gleichgültig, dass es anderen dafür das Leben aussaugen muss. Früher oder später werden die beiden lernen müssen Kompromisse einzugehen und einander zu helfen statt sich gegenseitig zu bekämpfen, wenn sie am Leben bleiben wollen.

Kippa ist die einzige, die von Maika bislang stets vor dem Monster beschützt werden konnte. Das kleine Fuchsmädchen ist eine der liebenswertesten Figuren der Serie und verfügt, wie man nun erfährt, über erstaunlich nützliche Fähigkeiten. Über Tuya und ihre wahren Absichten bezüglich Maika erhält man dagegen leider keine weiteren Informationen, sodass man sich weiterhin fragen muss, ob sie nun Freundin oder Feindin ist.

Mit Thyria lernt man eine neue Stadt in der bekannten Welt kennen und in ihr begegnet man neuen, mitunter faszinierenden Charakteren sowie Kreaturen und Machtstrukturen. Damit kommen allerdings auch neue Parteien hinzu, die hinter Maika her sind und deren Absichten man nicht kennt. Manche von ihnen scheinen mehr über das Schicksal der jungen Frau zu wissen als sie preisgeben. Sie soll auf jeden Fall über das Schicksal aller Rassen entscheiden – nur wie?

Der dritte Band endet nicht direkt mit einem Cliffhanger, aber dafür mit einer Szene, die zahlreiche neue Fragen aufwirft. Dem nächsten Teil sieht man danach also erneut gespannt entgegen.

Die Zeichnungen von Sana Takeda sind wieder überaus bemerkenswert und, abgesehen von einigen gewalttätigen Szenen, stets wunderschön anzusehen. Das gilt vor allem für die ganzseitigen Illustrationen zu Beginn eines jeden Kapitels. Ihr einzigartiger Stil besticht durch filigrane Linien, florale Muster und aufwendige Details. Darüber hinaus verwendet sie überwiegend dunkle Farben, darunter vornehmlich Blautöne, die perfekt zur Atmosphäre dieser besonderen Geschichte passen.

Fazit

Monstress – Das Blut setzt die außergewöhnliche Geschichte um die ebenso einzigartige Protagonistin Maika gekonnt fort und macht zugleich neugierig auf die weiteren Bände, die man eher früher als später ebenfalls gebannt verschlingen wird.





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