[Rezension] Drachenreigen

20. Februar 2019 | 23:58 | Gelesen

Titel: Drachenreigen
Autor: Kai Meyer
Originaltitel: Drachenreigen
Erstveröffentlichung: 2007
Übersetzer: Originalsprache


Wissenswertes

Drachenreigen ist eine Kurzgeschichte des deutschen Autors Kai Meyer, der nach seinem Studium der Film- und Theaterwissenschaften zunächst als Journalist arbeitete, sich inzwischen aber nur noch dem Schreiben widmet. Mittlerweile hat er über fünfzig Romane veröffentlicht, die in siebenundzwanzig Sprachen übersetzt wurden. Zahlreiche Werke schafften es auf die Bestsellerlisten und einige erschienen auch als Film-, Comic- oder Hörspieladaptionen, sodass er heute zu den wichtigsten Phantastik-Autoren Deutschlands gehört.

Drachenreigen erschien unter dem Titel Komm, schweb mit mir, mein Amethyst erstmals 2007 in der Anthologie Flammenflügel – Fantastische Drachengeschichten, herausgegeben von Wolfgang Hohlbein. Anfang 2017 wurde sie nach einer Überarbeitung durch den Autor dann noch einmal einzeln als eBook veröffentlicht.

Inhalt

Während alle anderen in der Nacht, in der die Drachen ihren feurigen Paarungstanz vollziehen, das einmalige Schauspiel am Himmel betrachten, hat ein Junge nur Augen für das Mädchen, das neben ihm im Gras liegt. Das Mädchen, in das er verliebt ist und mit dem er in dieser magischen Nacht seine ersten Erfahrungen in Sachen Liebe macht …

Kritik

Drachenreigen ist eine interessante, schnell gelesene Kurzgeschichte – im wahrsten Sinne des Wortes, sie kommt einem nämlich noch wesentlich kürzer vor als angegeben – die insgesamt aber leider nicht wirklich zu fesseln vermag. Sie ist gewiss nicht schlecht, doch definitiv auch nicht sonderlich empfehlenswert. Wer den Autor kennt, ist vielleicht schon zu verwöhnt, denn von Kai Meyer ist man einfach viel Besseres gewohnt.

Die Geschichte handelt von der ersten Liebe sowie den ersten einprägsamen sexuellen Erfahrungen des jungen, noch unerfahrenen Protagonisten, der das wunderschöne Mädchen, mit dem er diese Erfahrungen teilte, nie vergessen hat. Trotz des Schauspiels am Himmel hat er nur Augen für sie, weiß allerdings nicht so recht, wie er sich ihr gegenüber verhalten soll. Einerseits möchte er ihr unbedingt näher kommen, andererseits fürchtet er sich davor sie damit zu verschrecken.

Dank der Ich-Perspektive kann man die Gedanken und Gefühle der männlichen Hauptfigur, insbesondere seine nervöse Aufregung, gut nachempfinden und seine Angst vor einer falschen Reaktion ist sehr authentisch angesichts des Umstands, dass er so etwas eben noch nie zuvor erlebt hat.

Die vereinzelten, intimen Berührungen sorgen für eine kleine Prise Erotik. Der eigentliche Akt wird hingegen nur angedeutet und nicht detailliert beschrieben.

Die im Titel versprochenen Drachen sind lediglich schmückendes Beiwerk. Sie dienen allenfalls dazu das gelungene Setting zu untermalen, spielen ansonsten jedoch keine Rolle. Vom sicherlich prächtigen Farbenspiel ihres nächtlichen Paarungsrituals am Himmel abgesehen, sind sie für die Geschichte im Großen und Ganzen also leider nicht weiter von Bedeutung.

Fazit

Wer aufgrund der anderen Werke des Autors mit hohen Erwartungen an die Kurzgeschichte herangeht, wird vermutlich enttäuscht werden, denn Drachenreigen ist bestenfalls ganz nett, nicht mehr und nicht weniger.





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