[Rezension] Spione fürs Leben

08. März 2016 | 23:40 | Gelesen

Titel: Spione fürs Leben
Autorin: Ally Carter
Originaltitel: United We Spy
Erstveröffentlichung: 2013
Übersetzerin: Gerda Bean


Wissenswertes

Spione fürs Leben ist eines der zahlreichen Jugendbücher der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Ally Carter, die in den Staaten vor allem durch diese Reihe bekannt geworden ist. Sie wuchs als Tochter einer Lehrerin und eines Farmers in Oklahoma auf und arbeitete nach einem abgeschlossenen Studium der Agrarwissenschaft mehrere Jahre in diesem Bereich, ehe sie sich schließlich ganz dem Schreiben widmete.

Spione fürs Leben ist zudem der sechste Band der Gallagher Girls Hexalogie. Die fünf Vorgänger tragen die Titel Spione küsst man nicht, Mädchen sind die besseren Spione, Auch Spione brauchen Glück, Mit Spionen spielt man nicht und Spione lieben gefährlich.

Daneben gibt es noch eine als eBook erhältliche Novelle mit dem Titel Double Crossed, in der Figuren aus Heist Society und Gallagher Girls aufeinander treffen; eine Novelle mit dem Titel Classified Material, die die Geschehnisse zwischen dem vierten und fünften Teil der Serie näher beleuchtet; sowie eine Kurzgeschichte mit dem Titel A Gallagher Wedding, die nach dem letzten Band spielt.

Die Filmrechte am ersten Teil liegen derzeit bei Tonik Productions.

Inhalt

Wenn es nach ihren Eltern ginge, sollten Cammie und ihre Freundinnen sich im Augenblick einfach nur auf das letzte Semester an der Gallagher Akademie konzentrieren und alles andere den Erwachsenen überlassen. Doch die Mädchen sind längst keine Kinder mehr und da Cammie nun endlich weiß, warum der Cavan Zirkel sie so lange gejagt hat und nach ihrem Leben trachtete, steht für sie fest, was als nächstes zu tun ist: Sie müssen die Mitglieder des inneren Zirkels, deren Identitäten sie dank der zurückgekehrten Kindheitserinnerung inzwischen kennen, aufspüren und deren Masterplan vereiteln. Wie der aussieht, müssen sie allerdings erst noch herausfinden. Liz hat schon eine Vermutung und wenn sie damit richtig liegt, bleibt ihnen nicht mehr viel Zeit um das Schlimmste zu verhindern …

Kritik

Mit Spione fürs Leben hat Ally Carter ihre fantastische, sowohl fesselnde als auch stets humorvolle, Hexalogie um die liebenswerten, mutigen und cleveren Gallagher Girls, die einen von Band zu Band mehr begeistern konnten, wirklich wunderbar zum Abschluss gebracht.

Für Cammie und ihre Freundinnen Liz, Bex und Macey ist Spionage inzwischen schon lange kein harmloser Spaß mehr. Sie müssen sich in gefährliche Situationen begeben und einiges wagen um ihr Ziel zu erreichen, doch das ist es ihnen wert, denn es steht mehr auf dem Spiel als nur ihr eigenes Leben. Die Pläne des Zirkels zu vereiteln ist dabei natürlich alles andere als leicht, da die Mitglieder viel Macht sowie Einfluss haben und es weiterhin noch nicht entlarvte Verräter in den verschiedenen Geheimdiensten gibt. Gefahr droht somit gleich von mehreren Seiten: vom Zirkel, von Catherine, die nach wie vor ganz eigene Ziele verfolgt, und von möglicherweise abtrünnigen Agenten.

Cam und die anderen, einschließlich Zach, können also nur einander vertrauen und sind mehr oder weniger auf sich allein gestellt. Sie müssen Gesetze brechen und riskieren für immer auf der Flucht zu sein, sofern sie nicht erwischt werden und ihnen dadurch sogar Schlimmeres droht. Glücklicherweise handelt Cameron aber nicht noch einmal auf eigene Faust, sodass ihre Freundinnen dieses Mal die ganze Zeit an ihrer Seite bleiben und es ist schön zu sehen, was sie als Team erreichen können. Sie alle müssen an ihre Grenzen gehen und über sich hinauswachsen. Und trotz der schwierigen Aufgaben, die vor ihnen liegen, müssen sie sich wie gewöhnliche Teenager auch Gedanken über ihre Zukunft machen, was sie nach dem bevorstehenden Schulabschluss tun wollen oder wohin sie gehen werden.

Nur ihre Eltern wollen manchmal nicht so ganz wahrhaben, dass ihre Kinder inzwischen erwachsen geworden sind und sind daher leider weiterhin sehr verschwiegen. Einerseits ist es verständlich, dass sie ihre Mädchen noch immer beschützen wollen. Andererseits haben diese sich mittlerweile schon oft genug bewiesen und sich damit das Recht verdient in bestimmte Vorgänge eingeweiht zu werden. Zudem hat die Geheimniskrämerei bisher nie zu etwas Positivem geführt.

Auf Cameron kann man außerdem wahrlich stolz sein, da sie sich zu einer mutigen und starken Anführerin entwickelt hat, der andere vertrauen können und bereitwillig folgen. Dennoch ist sie auch ein normales Mädchen mit ganz alltäglichen Sorgen und Emotionen, wie Heimweh oder Sehnsucht nach ihrer Mutter, wodurch man sich stets gut in sie hineinversetzen kann. Darüber hinaus ist sie sehr intelligent und mitfühlend, was sie zu einer großartigen Protagonistin macht. Nur sie kann Zach beispielsweise klar machen, dass er nicht im Geringsten wie seine Mutter ist, wenn er wieder einmal an sich zweifelt.

Durch die Beziehung von Zach und Cammie, die einfach ein tolles Paar sind, enthält das Finale der Reihe wieder eine kleine Portion Romantik; nicht zu viel, allerdings auch nicht zu wenig. Daneben finden überdies noch einige andere Paare zueinander, für die man sich sehr freut.

Des Weiteren erfährt man im sechsten Teil endlich mehr über den Cavan Zirkel an sich, wie er entstanden ist, welche Ziele er ursprünglich einmal verfolgte und schließlich was sie nun vorhaben.
Aus diesem Grund stehen auch Prestons Loyalität und Integrität auf dem Prüfstand: Weiß er vielleicht mehr über den Zirkel als er zugibt? Wurde er doch eingeweiht? Ist er Freund oder Feind? Hat man sich in ihm getäuscht oder ihm zu Recht vertraut?

Die Handlung ist, wie schon bei den Vorgängern, von Beginn an sehr fesselnd und Ally Carter gelingt es die Spannung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Viele Leben sind in Gefahr, man fiebert richtig mit den Figuren mit und alles, worauf die Ereignisse in den anderen Bänden hingeführt haben, wird nun aufgelöst. Es gibt zahlreiche gelungene Überraschungen sowie ungeahnte Wendungen. Im späteren Verlauf will zum Beispiel jemand überlaufen, aber es ist mehr als fraglich, ob man dieser Person trauen und ihren Behaupten Glauben schenken kann. Ferner wird aus heiterem Himmel die Identität von Zachs Vater aufgedeckt, womit man nie gerechnet hätte, weil man nicht einmal darüber nachgedacht hat. Es ist wohl eine der markantesten Enthüllungen innerhalb der gesamten Reihe und ein Schock für alle Beteiligten. Gleichzeitig ist das Geständnis an sich jedoch irgendwie typisch für Zachs Mutter, die psychisch sogar noch kranker ist als bisher angenommen.

Und selbst nach dem vermeintlichen Höhepunkt schlägt die Story ein weiteres Mal eine unerwartete Richtung ein. Als man denkt, die Geschichte sei bereits zu Ende, setzt die Autorin nämlich noch einmal eins drauf, was zu einem dramatischen Schluss mit einer tollen Botschaft führt.

Das Ende könnte nicht passender sein, der Schulabschluss der Gallagher Girls rührt einen zu Tränen und man freut sich besonders über den kurzen Einblick in Cammies Zukunft nach der Akademie. Als Leser ist man natürlich glücklich über den Ausgang, aber zugleich auch traurig, dass das Abenteuer mit den Gallagher Girls nun endgültig vorüber ist. Es bleiben einem lediglich noch ein paar Novellen bzw. Kurzgeschichten mit ihnen, auf die man sich daher jedoch umso mehr freut.

Fazit

Durch Spione fürs Leben wird all die Vorarbeit der Autorin nun zu einem runden Abschluss gebracht, der alle wichtigen Fragen beantwortet und dafür sorgt, dass einem diese wunderbare Reihe noch lange sehr positiv im Gedächtnis bleiben wird! Ally Carter gönnt ihren liebenswerten Charakteren das perfekte Ende, das diese sich wirklich verdient haben und lässt nur einen Wunsch offen: eine weitere Fortsetzung.





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