Autorin: Sophie Kinsella
Übersetzerin: Anja Galic
Sprecherin: Maria Koschny
Spieldauer: 04 Std. 11 Min. (gekürzt)
Wissenswertes
Das Hörbuch wird von der deutschen Synchronsprecherin Maria Koschny gelesen, die viele vor allem als die deutsche Stimme von Jennifer Lawrence kennen dürften. Sie wird regelmäßig für Hörbuchproduktionen engagiert, darunter bisher zahlreiche Romane von Sophie Kinsella sowie die Die Tribute von Panem Reihe. 2015 wurde sie außerdem mit dem Deutschen Hörbuchpreis als beste Interpretin für ihre Lesung des Jugendbuches Das Jahr, nachdem die Welt stehen blieb von Clare Furniss ausgezeichnet.
Inhalt
Kritik
Die Autorin widmet sich in diesem Buch einem sehr wichtigen Thema, das viel häufiger aufgegriffen werden sollte: Mobbing. Dabei konzentriert sie sich vor allem auf die Folgen für die Opfer und deren Familien. Nach diesen schlimmen Erfahrungen traut Audrey sich zunächst nicht mehr aus dem Haus und es fällt ihr außerordentlich schwer sich unter Menschen aufzuhalten oder Kontakt mit ihnen aufzunehmen. Ihre Familie sowie ihre Therapeutin sind die einzigen Menschen, mit denen sie überhaupt noch spricht.
Durch die Ich-Perspektive kann man sich sehr gut mit Audrey, die eine wirklich sympathische Protagonistin ist, identifizieren und erhält einen umfassenden Einblick in ihre Gedanken sowie Gefühle. Dadurch erfährt man, was sie in Situationen, die z.B. Panikattacken auslösen oder sie dazu bringen die Flucht zu ergreifen, empfindet, wodurch man ihre teils heftigen Reaktionen besser nachvollziehen kann. Mit Ausnahme einiger objektiv beschreibender Filmskripte, die Einblicke in das harmonische Leben ihrer liebevollen Familie gewähren sollen und eine therapeutische Maßnahme darstellen, wird nämlich die gesamte Handlung aus ihrer Sicht geschildert.
Audrey macht zweifellos eine äußerst schwierige Zeit durch, hat dabei jedoch zum Glück ihre Familie, die ihr den Rücken stärkt, an ihrer Seite. Und sie hat eine tolle Familie, die man schlicht gern haben muss, obschon man mit ihren Handlungen nicht immer einverstanden ist.
Ihr kleiner Bruder Felix ist einfach süß und oft für einen Lacher gut. Auch ihr Bruder Frank unterstützt sie, doch er rückt ihr dabei nicht so auf die Pelle. Er ist für sie da, wenn sie ihn braucht, lässt sie ansonsten aber in Ruhe.
Ihr Vater ist ebenfalls eher zurückhaltend, ganz im Gegensatz zu ihrer Mutter. Diese reagiert oft über, nicht nur in Bezug auf Audrey, und macht sich meistens viel zu viele Sorgen um alles. Das zeigt allerdings nur umso deutlicher, wie sehr sie ihre Kinder liebt, denn ihr Wohlergehen ist ihr einziges Anliegen. Manchmal schießt sie dabei über das Ziel hinaus, aber das kommt eben vor und auf Grund ihrer aufrichtigen Sorge verzeiht man ihr das gern, immerhin meint sie es tatsächlich nur gut.
Unglücklicherweise ist sie geradezu besessen von der Angst ihr Sohn Frank könnte computerspielsüchtig sein, was mitunter zu sehr lustigen Momenten und Gesprächen führt. Erst ist sie in dieser Hinsicht noch sehr stur und uneinsichtig, doch später sieht sie ein, dass sie übertrieben hat.
Franks charmanter Freund Linus ist der einzige Mensch außerhalb ihrer Familie, dem Audrey sich langsam annähert bis sich letztlich eine kleine, aber feine Liebesgeschichte zwischen den beiden entwickelt. Erst schreiben sie sich nur Zettelchen, dann reden sie miteinander bis sie seinetwegen erstmals wieder das Haus verlässt und sogar fremde Leute anspricht. Er geht behutsam mit ihr um und trägt stark zu ihrer mentalen Genesung bei, wofür man ihn einfach mögen muss. Ihr liebevoller Umgang miteinander und ihre Insider-Witze machen ihre Beziehung zudem noch authentischer. Dank Linus macht Audrey eine große Entwicklung durch und findet schließlich zu sich selbst zurück.
Die letzten Kapitel haben dann noch ein wenig Drama zu bieten, das jedoch nicht zu übertrieben wirkt und in einen schönen, stimmigen Schluss mit einem sehr passenden, positiven Ausgang mündet. Der Roman vermittelt somit eine tolle Botschaft darüber, wie das Leben eben manchmal so spielt. Es geht immer auf- und abwärts, aber das ist völlig in Ordnung, solange man sich nicht davon unterkriegen lässt und in die Zukunft schaut, statt ewig an der Vergangenheit festzuhalten. Ein bisschen schade ist nur, dass man nicht erfährt, was genau in Audreys Schule vorgefallen ist; was man ihr angetan hat, dass sie so getroffen hat.
Maria Koschny erledigt ihren Job als Sprecherin außerdem wieder ganz wunderbar. Es macht großen Spaß ihrer überaus angenehmen Stimme zu lauschen und es kommt einem fast so vor, als würde Audrey selbst einem bei Starbucks gegenüber sitzen und ihre Geschichte erzählen.
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