[Rezension] Arthur und die Stadt ohne Namen

24. Mai 2011 | 18:18 | Gelesen

Titel: Arthur und die Stadt ohne Namen
Autor: Gerd Ruebenstrunk
Originaltitel: Arthur und die Stadt ohne Namen
Erstveröffentlichung: 2011
Übersetzer: Originalsprache


Wissenswertes

Arthur und die Stadt ohne Namen ist der dritte und damit auch letzte Band der neuesten Jugendbuch-Trilogie des deutschen Autors Gerd Ruebenstrunk.

Der Protagonist Arthur begibt sich wieder zusammen mit Larissa auf die gefährliche Suche nach einem der geheimnisvollen und mächtigen Vergessenen Bücher um es schließlich gegen die Schatten einsetzen zu können und Larissas Eltern aus ihren Fängen zu befreien. Dabei haben sie wieder Helfer, aber auch Gegenspieler.

Inzwischen hat Gerd Ruebenstrunk noch ein weiteres Buch geschrieben, dieses Mal eines für erwachsene Leser. Es trägt den Titel Das Wörterbuch des Viktor Vau und ist im Frühjahr bei Piper erschienen.

Inhalt

Seit Arthur und Larissa in ihrem letzten Abenteuer durch die Begegnung mit dem Botschafter der Schatten erfahren haben, dass Larissas Eltern, die vor Jahren in der arabischen Wüste verschollen und daraufhin für tot erklärt worden waren, noch leben, suchen sie nach Hinweisen auf ihren Aufenthaltsort. Leider sind all diese Hinweise nur äußerst vage und die Beiden haben keinen Schimmer, wo sie mit der Suche beginnen sollen, als sich ihnen plötzlich hoher Besuch ankündigt: Der Bibliothekar, das Oberhaupt und der mächtigste aller Bewahrer. Er kommt sie besuchen und will ihnen Informationen liefern, angeblich um ihnen in ihrem Kampf beizustehen.

Einen ersten Geschmack darauf, wie gefährlich dieser Kampf tatsächlich sein wird, bekommen sie, als der Bücherwurm, Larissas Opa, von einem Auto angefahren wird. Dabei handelt es sich nämlich nicht um einen Unfall, sondern um einen gezielten Angriff der Schatten um die beiden Bewahrer noch mehr unter Druck zu setzen.

Larissa und Arthur sind fest entschlossen dem Treiben der Schatten ein Ende zu setzen und ihnen gegenüber zu treten. Doch die Schatten sind sehr mächtig und wenn sie sie besiegen wollen, müssen sie zuerst etwas finden, was sie dieser Macht entgegen setzen können: Das Buch der Leere.

Kritik

Auch im letzten Teil dieser fantastischen Trilogie müssen Arthur und Larissa sich wieder auf die gefährliche Suche nach einem der Vergessenen Bücher machen. Dieses Mal gilt es das Buch der Leere zu finden, eines der mächtigsten der Vergessenen Bücher, um den Schatten gegenüber treten und Larissas Familie sowie die ganze Menschheit retten zu können, denn das Ziel der Schatten besteht darin, allem Leben ein Ende zu setzen.

Ihre Suche führt die Beiden zunächst in das schottische Edinburgh, wo die Suche dieses Mal nicht nur weitaus schwieriger ist, sondern sie wirklich in Lebensgefahr bringt. Zwar haben die zwei Jugendlichen auch dieses Mal wieder Hilfe, sowohl von Menschen als auch von den bereits bekannten Helfern, allerdings ist nicht sicher, wem sie tatsächlich trauen können, denn nicht immer können oder wollen sie sich auf ihr Gefühl bzw. ihre Intuition verlassen.

Die schwierige Suche nach dem Buch der Leere ist jedoch nicht die einzige Aufgabe, die Arthur und Larissa zu bewältigen haben. Um den Schatten gegenüber zu treten brauchen sie nicht nur das Buch, sie müssen auch ihren Aufenthaltsort – die Stadt ohne Namen – finden. Sie wissen, dass sie irgendwo in der Rub Al-Khali liegt, mehr Hinweise haben sie jedoch nicht. Ihr einziger sonstiger Anhaltspunkt ist das verlassene Auto ihrer Eltern, das man in der Wüste im Jemen fand als sie spurlos verschwanden.

Sie bekommen Hilfe und Informationen vom Bibliothekar, der jedoch kein besonders angenehmer Zeitgenosse ist. Er ist äußerst arrogant und behandelt die jungen Bewahrer, die ihr Können und ihr Talent in den letzten beiden Abenteuern bereits unter Beweis gestellt hatten, wie kleine unwissende Kinder und scheint irgendetwas vor ihnen zu verbergen. Kämpft er wirklich für das gleiche Ziel und ist vertrauenswürdig? Oder verfolgt er doch eigene Ziele und benutzt Arthur und Larissa nur für seine Zwecke?

All diese Fragen gilt es zu beantworten, all diese Aufgaben zu bewältigen. Dabei mangelt es natürlich nie an Spannung, die Arthur Ruebenstrunk, geschickt und wie gewohnt, schon von Anfang an aufbaut. Diese Reise wird für die beiden Protagonisten wirklich gefährlicher denn je und mehr als einmal geraten sie in eine lebensbedrohliche Situation, aus der sie nur knapp wieder entkommen können, sodass dem Leser mehrmals beinahe das Herz stehen bleibt.

Arthur ist einem, sowohl als Erzähler als auch als Charakter, genauso sympathisch wie in den vorherigen Bänden und auch Larissa gewinnt wieder an Sympathie. Man spürt, dass sie sich weiterentwickelt haben und erwachsener geworden sind. Aus den Kindern sind Jugendliche geworden, was man auch an ihrem reiferen Verhalten merkt, gerade bei Larissa. Ihr Charakter hat sich zwar nicht grundlegend verändert und sie ist immer noch stur und sehr temperamentvoll, aber sie handelt nicht mehr so ganz so unbesonnen oder völlig ohne Nachzudenken. Sie hat natürlich noch ihren eigenen Kopf, lässt sich aber auch mal etwas sagen und schenkt anderen Ansichten mehr Beachtung.
Außerdem hat sich auch die Beziehung zwischen Arthur und Larissa weiterentwickelt, was schön zu lesen ist. Aus der anfänglichen Freundschaft entsteht langsam eine neue, tiefere Bindung, vor der sich beide noch fürchten.

Die neuen Nebencharaktere, unabhängig davon, ob sie den Beiden helfen oder schaden wollen, sind alle miteinander ebenfalls wieder sehr interessant und vielseitig. Gerd Ruebenstrunk hat jedem von ihnen eine gewisse Tiefe und Einzigartigkeit verliehen, auch wenn sie noch so kurz in Erscheinung treten, was das Buch zu etwas ganz besonderem macht.

Neben den vielen spannenden Szenen und Verfolgungsjagden hat der Autor wieder gekonnt verschiedene geschichtliche oder sonstige interessante Fakten und Informationen über die Handlungsorte sowie die verschiedenen Personen eingebaut, ohne den Leser auch nur ansatzweise zu langweilen oder die Handlung dadurch unnötig aufzuhalten.
Der Schreibstil lässt sich wieder sehr flüssig lesen und Gerd Ruebenstrunk lässt die Figuren und Schauplätze durch seine detaillierten Beschreibungen vor dem geistigen Auge entstehen, sodass man sich die Szenen stets sehr gut vorstellen kann.
Durch die Ich-Perspektive kann man sich wieder sehr gut in Arthur hinein versetzen und seine Gedanken und Gefühle immer sehr gut nachvollziehen.

Vor allem das Ende ist dem Autor besonders gut gelungen. Er bietet dem Leser eine tolle, schlüssige Auflösung, beantwortet viele offene Fragen, sorgt für ein Wiedersehen mit alten Bekannten und treibt einem sogar Tränen in die Augen. Ein besseres Ende hätte man sich weder wünschen noch schreiben können!

Fazit

Arthur und die Stadt ohne Namen ist ein perfekter Abschluss für eine fantastische Trilogie voller atemberaubender Abenteuer, faszinierender Schauplätze und toller Figuren, gespickt mit vielen interessanten Informationen, die man nicht so schnell vergessen wird.

Man kann kaum glauben, dass es sich bei dieser tollen Serie um die Erstlingswerke dieses talentierten Autors handelt. Von Gerd Ruebenstrunk darf man mit Sicherheit noch viel erwarten!





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