[Rezension] Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe

29. August 2010 | 15:04 | Gelesen

Titel: Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe
Autoren: Kami Garcia, Margaret Stohl
Originaltitel: Beautiful Creatures
Erstveröffentlichung: 2009
Übersetzerin: Petra Koob-Pawis


Wissenswertes

Sixteen Moons ist der erste Band einer vierteiligen Jugendbuchserie der Autorinnen Kami Garcia und Margaret Stohl. Die Idee zu dieser Geschichte kam den beiden Frauen während eines gemeinsamen Essens. Sie kritzelten ihre Gedanken zunächst auf einfache Papierservietten und begannen dann später zu schreiben.

Die deutsche Übersetzung des zweiten Teils erscheint voraussichtlich im August 2011.

Außerdem wurden auch die Filmrechte am ersten Teil schon verkauft. Man kann sich also auf eine neue tolle Fantasy-Verfilmung freuen.

Inhalt

Bisher führte Ethan ein ganz normales Leben. Geboren und aufgewachsen in Gatlin, einer Kleinstadt im Süden der USA, lebt er auch heute noch dort und besucht die Stonewall Jackson High. In Gatlin gab es bisher nie irgendwelche Überraschungen.

Doch seit Ethans Mutter vor ein paar Monaten gestorben ist, hat sich vieles verändert. Ethans Vater hat sich nach dem Tod seiner Frau immer mehr zurückgezogen und kommt eigentlich nur noch zum Essen und Duschen aus seinem Arbeitszimmer heraus. Ethans einzige Bezugsperson ist deshalb die Haushälterin Amma, die ihn großgezogen hat und für ihn eher wie eine Großmutter ist.

Auch Ethans Leben hat sich nach dem Tod seiner Mutter verändert. Seit Monaten hat er jede Nacht denselben Traum oder eher Alptraum: Ein Mädchen, dessen Gesicht er jedoch nicht erkennen kann, fällt in die Tiefe und schreit um Hilfe. Ethan versucht sie festzuhalten, aber es gelingt ihm nicht.
All seine Gedanken kreisen immer wieder um dieses Mädchen.

Dann beginnt das neue Schuljahr, Ethans zweites Jahr in der Stonewall Jackson High. Er glaubt schon genau zu wissen, wie dieses Jahr ablaufen wird. Doch dann trifft er sie, Lena Duchannes, die Neue in seinem Jahrgang. Sie ist das Mädchen seiner Träume – im wahrsten Sinne. Lena ist das Mädchen, das Ethan in seinen Träumen sieht und umgedreht. Lena träumt denselben Traum und zwischen ihr und Ethan scheint es eine magische Verbindung zu geben.

Lena ist jedoch nicht einfach nur die Neue, sondern auch die Nichte von Macon Ravenwood, dem Außenseiter der Stadt, in dessen Haus es zu allem Überfluss auch noch spuken soll. Keiner will etwas mit Lena zu tun haben und das Gleiche wird auch von Ethan erwartet. Er lässt sich davon jedoch nicht so leicht einschüchtern, auch wenn jetzt nur noch sein bester Freund Link zu ihm hält.

In einer eigentlich völlig normalen Unterrichtsstunde hört er Lenas Stimme dann plötzlich in seinem Kopf: Die Beiden können in ihren Gedanken miteinander kommunizieren. Das ist jedoch nicht das einzige, was an Lena nicht normal ist. Sie und ihre Familie umgibt ein Geheimnis. Aus diesem Grund hält sie Ethan auch auf Abstand. An ihrem 16. Geburtstag soll etwas Schreckliches passieren, auf das Lena keinen Einfluss hat. Bis dahin sind es nur noch wenige Monate.

Ethan hat sich jedoch längst in Lena verliebt und auch sie kann ihre Gefühle für ihn nicht länger ignorieren. Hat ihre Beziehung trotz aller Hindernisse eine Chance?

Kritik

Sixteen Moons ist ein unglaublich spannendes und mitreißendes Jugendbuch, das einen von Anfang an fesselt. Gleich zu Beginn gibt der Ich-Erzähler im Prolog einen Ausblick auf die Handlung, der den Leser neugierig macht. Zunächst stellt er kurz die Kleinstadt Gatlin vor, in der es nie Überraschungen gab. Dann sagt er jedoch, er habe sich geirrt und deutet an, dass sich nun alles verändert hat. Um zu beschreiben, was sich geändert hat, verwendet er die Wörter Fluch, Mädchen und Grab. Diese Begriffe wecken die Neugier des Lesers und sind auch sehr treffend. Allerdings kann man sich am Anfang noch nichts Genaues darunter vorstellen, sodass man unbedingt mehr darüber erfahren und sofort weiter lesen möchte.

Die Hauptfigur Ethan, aus dessen Sicht die gesamte Handlung geschildert wird, ist ein äußerst sympathischer Charakter. Er liest viel und träumt davon nach seinem Abschluss all die schönen Orte aus den Büchern zu bereisen. Er will raus aus Gatlin und die Engstirnigkeit seiner Bewohner hinter sich lassen. Für seine Mitschüler und deren Eltern ist er einer von ihnen, schon weil er und seiner Vater in der Stadt geboren wurden. Ethan selbst will jedoch nicht unbedingt zu ihnen gehören. Er hasst ihre Vorurteile und ihre Angst vor allem was anders ist. Daher macht es ihm auch nicht viel aus sich von ihnen abzuwenden um mit Lena zusammen zu sein. Er möchte sie näher kennen lernen und hält zu ihr.
Nach und nach verliebt er sich immer mehr in Lena und kann sich ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Weder von Amma, noch von Lenas Onkel lässt er sich davon abhalten sich mit Lena zu treffen. Auch Lena selbst schafft es nicht lange Ethan fern zu bleiben, denn auch sie fühlt sich zu ihm hingezogen.

Lena ist ebenfalls eine sympathische Figur, die man besonders gut versteht. Sie ist anders, besonders und hat sich damit auch abgefunden. Trotzdem gibt es Momente, in denen sie einfach nur normal sein und dazugehören will. Nur deswegen geht sie immer wieder zu Schule, obwohl sie nicht müsste und dort von allen außer Ethan und seinem besten Freund Link gemieden wird.
Sie hat die gleichen Gefühle für Ethan wie er für sie und möchte mit ihm zusammen sein. Allerdings hat sie große Angst vor dem, was an ihrem 16. Geburtstag mit ihr geschehen könnte, weswegen sie Ethan anfangs auf Abstand hält und ihn auch später immer wieder von sich stößt. Sie befürchtet, dass mit ihr dasselbe geschehen könnte wie mit ihrer Cousine Ridley, die bis zu ihrem 16. Geburtstag Lenas beste Freundin war. Seitdem ist sie jedoch völlig verändert. Lena will zwar nicht so werden, rechnet aber eigentlich damit und will Ethan davor beschützen. Dieser bleibt jedoch hartnäckig und so gelingt es Lena nicht lange ihn von sich fernzuhalten. Zumal auch sie immer wieder zu ihm zurückkehrt.
Während Lena mit dem Schlimmsten rechnet und einfach nur die verbleibende Zeit nutzen will, ist Ethan fest entschlossen ihr zu helfen. Er ist zuversichtlich und versucht immer wieder Lena vom Gegenteil zu überzeugen.

Neben Lena und Ethan gibt es aber noch viele andere interessante Charaktere, wie z.B. die anderen Mitglieder aus Lenas Familie. Genau wie Lena hat jeder von ihnen besondere Fähigkeiten, die jedoch alle verschieden sind. Leider lernt man die meisten von ihnen nicht näher kennen. Nur über Macon, Lenas Onkel, erhält man ein paar mehr Informationen. Lena bedeutet ihm sehr viel und er tut alles um sie vor Gefahren zu beschützen. Er setzt sich auch für sie ein als einige Eltern alles daran setzen um Lena von der Schule zu verweisen.
Macon akzeptiert schließlich sogar die Beziehung zwischen Lena und Ethan als er erkennt, dass auch Ethan Lena auf eine gewisse Art und Weise beschützt. Außerdem erkennt er, dass es längst zu spät ist um die Beiden noch trennen zu können.

Auch Ethans Mutter spielt eine große Rolle, obwohl sie schon zu Beginn des Buches tot ist. Im Verlauf der Handlung erfährt Ethan einiges über seine Mutter, womit er nie gerechnet hätte, wie z.B. dass sie über das Geheimnis von Lenas Familie Bescheid wusste. Außerdem wird mehrfach angedeutet, dass Ethans Mutter nicht einfach so gestorben ist. Dies ist jedoch eines der Mysterien, das in diesem ersten Band noch nicht aufgelöst wird.

Die einzelnen Szenen und die Atmosphäre in Gatlin werden von den Autorinnen besonders detailliert beschrieben. Das gleiche gilt für die sehr ausführlichen Beschreibungen von Ethans Gefühlen für Lena. Dabei werden vor allem Vergleiche verwendet, sodass der Leser sich gut vorstellen kann, was er für Lena empfindet.
Auch die Szenen, die in der Vergangenheit liegen, sind sehr detailliert und bildhaft beschrieben, sodass man sie direkt vor Augen hat. Diese Szenen sind außerdem besonders interessant, weil man immer nur einen kleinen Ausschnitt erlebt und sich dann wieder in der Gegenwart befindet.

Im Verlauf der Handlung wird die Spannung stets aufrechterhalten. Lena weiht Ethan zwar nach und nach in einige Geheimnisse ein, sie verbirgt jedoch auch genug. Es werden immer wieder neue Fragen aufgeworfen und nicht alle davon betreffen ausschließlich Lena. Auch die Stadt Gatlin ist bei weitem nicht so eine gewöhnliche Kleinstadt wie Ethan sein ganzes Leben lang angenommen hat. Sowohl Lena als auch Gatlin umgeben viele Mysterien, die erst im Verlauf der Geschichte aufgedeckt werden. Einige davon erst ganz zum Schluss, sodass nie auch nur einen Moment Langeweile aufkommen kann.

Einige der gelüfteten Geheimnisse sind interessant und wecken die Neugier des Lesers, andere sind schockierend und völlig überraschend. Ein paar konnte man schon erahnen, mit anderen hat man so auf keinen Fall gerechnet.
Das schreckliche Ereignis um Lenas 16. Geburtstag und was es damit auf sich hat, wird an sich aufgelöst, sodass der Teil der Handlung in sich abgeschlossen ist. Trotzdem ist das Ende noch relativ offen, sodass man nach der letzten Seite zuerst gar nicht begreift, dass das Buch schon zu Ende ist.
Ein paar Fragen wurden zwar beantwortet, noch mehr bleiben jedoch offen. Man möchte natürlich unbedingt erfahren, wofür Lena sich entscheiden wird oder ob die Entscheidung sogar schon gefallen ist, denn auch das wird offen gelassen. Man will wissen, was tatsächlich mit Sarafine geschehen und wie oder besser warum Ethans Mutter wirklich gestorben ist.
Schon allein wegen dieser Fragen wird man auch den zweiten Band lesen, in der Hoffnung, dass man auch die Antworten darauf erhält.

Fazit

Sixteen Moons ist ein wundervoll geschriebener Auftakt zu einer Reihe, die sicher noch viel zu bieten hat. Kami Garcia und Margaret Stohl haben mit Ethan und Lena ein tolles Paar geschaffen, über das man noch viel mehr lesen möchte und dem man wirklich nur das Beste wünscht.

Das Buch hebt sich nicht nur allein dadurch von anderen Liebesgeschichten ab, dass der Ich-Erzähler mal ein Junge ist und die Gefahr eher von dem Mädchen ausgeht. Auch die Handlung ist außergewöhnlich, sehr spannend und wartet mit neuen Ideen auf. Wie gut, dass diese mitreißende Geschichte noch lange nicht zu Ende ist!





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