Autorin: Claudya Schmidt
Originaltitel: Myre – Chronicles of Yria (Volume 1)
Erstveröffentlichung: 2018
Übersetzerin: Jacqueline Stumpf
Wissenswertes
Myre – Die Chroniken von Yria – Buch 2 ist zudem der zweite Band einer voraussichtlich sechsteiligen Saga. Wann genau die Fortsetzungen erscheinen, ist bisher aber noch nicht bekannt.
Inhalt
Kritik
Der einzige Schwach- bzw. Kritikpunkt ist die Tatsache, dass sich auch der zweite Teil weiterhin irgendwie unvollständig anfühlt oder besser gesagt wie der Auftakt zu etwas Größerem, allerdings ohne die Geschichte nennenswert voran zu bringen. Man kratzt im Grunde nur an der Oberfläche, ganz so als würde man bislang nur die ersten zwei Kapitel eines wesentlich längeren Buches vor sich haben, die lediglich einen Vorgeschmack auf das bieten, was einen noch erwartet und man am liebsten sofort verschlingen würde. Stattdessen wird man sich jedoch leider in Geduld üben müssen.
Nach dem ersten Band hielt man dies kaum für möglich, aber die Zeichnungen sind in der Fortsetzung sogar noch beeindruckender. Der Phantasie der Künstlerin sind offenbar keine Grenzen gesetzt und sie hat eine Vielzahl faszinierender Schauplätze erschaffen, die man sich in seinen kühnsten Träumen nicht hätte vorstellen können. Man kommt aus dem Staunen mitunter gar nicht mehr heraus und könnte Minuten allein damit verbringen die Szenerie anzustarren, insbesondere in Ehraan City.
Wie von Claudya Schmidt beabsichtigt ähnelt ihr außergewöhnlicher Graphic Novel an einigen Stellen sehr dem Storyboard eines Films, sodass viele Szenen völlig ohne Dialog auskommen und allein durch Bilder dargestellt werden. Generell enthält ihr Werk verhältnismäßig wenig Text. Man kann – und muss – also die Illustrationen auf sich wirken, die Zeichnungen für sich sprechen lassen. Das gelingt der Autorin wirklich gut, insbesondere auch durch die jeweilige Farbgebung. Sie braucht nicht viele Worte, um eine bestimmte Atmosphäre zu erzeugen oder gewisse Gefühle zu transportieren.
Die Geschichte um Protagonistin Myre ist erneut sehr fesselnd. Man lernt neue, interessante Charaktere kennen und erfährt etwas mehr über die Beziehung zwischen Myre und Varug. Nur die eigentliche Handlung schreitet, wie gesagt, nicht merklich voran, sodass man nach wie vor nicht so recht weiß, worum es geht. Dennoch übt die Geschichte eine gewisse Faszination auf den Leser aus, der man sich nicht so leicht entziehen kann und es macht trotz allem Spaß Myre auf ihrem abenteuerlichen Weg zu begleiten. Vor allem das spannende, aussichtsreiche Ende sowie der Umstand, dass man zum ersten Mal auf die gefürchteten Wanderer trifft, machen Lust auf mehr.
Abschließend folgen als schöne Zugabe zudem mehrere aufschlussreiche Seiten mit Bonusmaterial über die Entstehungsgeschichte, die Arbeitsprozesse, das Design, usw. Es folgen Charakterstudien, Skizzen, Entwürfe und zahlreiche Informationen über die Hauptfiguren. Darüber hinaus gewährt die Autorin einen kurzen Ausblick auf den Fortgang der Geschichte, der einen sehr neugierig macht, und versorgt den Leser mit ersten Informationen über ihr nächstes Werk: Die Legenden von Yria – Haunter of Dreams. Es soll in der gleichen Welt spielen, jedoch nicht von Myre handeln, den Anfang einer eigenen Spin-off Serie darstellen und vollständig ohne Dialoge auskommen. Erste vielversprechende Zeichnungen sind ebenfalls enthalten und natürlich durch den gleichen wunderschönen, detailreichen Stil gekennzeichnet.
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