Autor: Jan Weiler
Originaltitel: Das Pubertier
Erstveröffentlichung: 2014
Übersetzer: Originalsprache
Wissenswertes
Das Pubertier ist zudem der erste Band einer Reihe, die bislang drei weitere Teile umfasst: Im Reich der Pubertiere, Nicks Sammelsurium sowie Und ewig schläft das Pubertier.
Darüber hinaus wurde Das Pubertier inzwischen sogar zweifach verfilmt, zum einen als Kinofilm mit Jan-Josef Liefers in der Hauptrolle, zum anderen als Serie für das ZDF.
Inhalt
Die gute Nachricht: Diese Phase geht wieder vorbei, man muss nur Geduld haben. Die schlechte: Es könnte ein paar Jahre dauern …
Kritik
Jan Weiler beschreibt den Abschnitt, den jeder Mensch im Laufe seines Lebens wohl oder übel durchläuft, sehr authentisch und lebensnah – leider, muss man fast sagen. Man kann sich sehr gut in den Vater von Carla, aus dessen Perspektive die Geschichte erzählt wird, hineinversetzen und hat hin und wieder richtig Mitleid mit ihm. Manchmal bleibt ihm einfach nichts anderes übrig als sich seinem Schicksal zu fügen und auf die Zeit zu hoffen, in der seine Tochter die Pubertät endlich hinter sich hat.
Als Mittzwanziger fühlt man sich bei der Beschreibung einiger Szenen augenblicklich an die eigene Pubertät erinnert und ist zugleich unheimlich froh darüber selbst (noch) keinen Nachwuchs zu haben, schon gar nicht im Teenager-Alter. Gleichzeitig fürchtet man sich im Falle eines späteren Kinderwunsches schon jetzt vor der Zeit, in der man zwangsläufig zum Leidensgenossen des Vaters werden wird.
Die jeweiligen Kapitel kann man im Prinzip auch unabhängig voneinander lesen. Im Grunde handelt es sich um einzelne, kleine Alltagsgeschichten um die pubertierende Tochter Carla ohne einen übergeordneten Zusammenhang. Sie stellen keine aufeinander aufbauende Erzählung dar und müssen dementsprechend nicht in einer bestimmten Reihenfolge gelesen werden. Es handelt sich schlicht um witzige Momentaufnahmen bzw. Berichte eines Vaters, der versucht das Verhalten der Pubertiere zu ergründen.
Gleich zu Beginn weist der Erzähler den Leser auf den krassen Gegensatz zwischen der harten Realität und der illusorischen Vorstellung hin, die er früher einmal von der Zeit der Jugend seiner Tochter hatte – bevor aus ihr ein echtes Pubertier wurde. Neben seiner Verzweiflung wird zwischen den Zeilen jedoch deutlich, wie sehr er seine Tochter liebt, trotz allem, was er in dieser Phase mit ihr durchmachen muss.
Der Schreibstil von Jan Weiler ist geprägt durch einen trockenen Humor sowie formvollendete Vergleiche und Metaphern, die einen oft zum Schmunzeln bringen. Schön sind zudem die gelegentlichen Illustrationen, die einige Schilderungen herrlich veranschaulichen und wahrlich wunderbar abbilden.
Am Ende muss der Vater feststellen, dass zwar seine Tochter vielleicht langsam aus der Pubertät herauswächst, diese unschöne Phase bei seinem Sohn dafür aber gerade erst beginnt. Diese Erkenntnis sorgt erneut für Mitgefühl und macht auf jeden Fall Lust auf die Fortsetzung(en).
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