[Rezension] Die Armee der Königin

09. April 2014 | 23:10 | Gelesen

Titel: Die Armee der Königin
Autorin: Marissa Meyer
Originaltitel: The Queen’s Army
Erstveröffentlichung: 2012
Übersetzerin: Astrid Becker


Wissenswertes

Die Armee der Königin ist eine zusätzliche Kurzgeschichte zu The Lunar Chronicles von Marissa Meyer. Sie ist einzeln als eBook erhältlich, sowohl auf Englisch, unter dem Titel The Queen’s Army, als auch auf Deutsch. Mit knapp zwanzig Seiten ist sie äußerst kurz, kostet dafür aber nur 0,99 Euro.

Inhalt

In seinem dreizehnten Lebensjahr muss jeder Junge auf Luna damit rechnen für die neue Armee der Königin rekrutiert zu werden. Ausgewählt zu werden ist eine Ehre und Ablehnen unmöglich. Auch Z wusste, dass es unvermeidlich war, schließlich war er Klassenbester und ausgesprochen stark, trotzdem wäre er lieber bei seinen Eltern und seinem Bruder geblieben. Doch er hatte keine Wahl und so wurde er modifiziert um ein perfekter Soldat für die Königin zu werden …

Kritik

Die Armee der Königin ist eine wirklich lesenswerte Kurzgeschichte, durch die man mehr über Wolf bzw. Ze’ev, den man in Wie Blut so rot schnell ins Herz geschlossen hatte, und insbesondere seine Vergangenheit erfährt.

Sie umfasst einen Zeitraum von mehreren Jahren und zeigt, wenn auch sehr kurz, was Z während dieser Zeit durchmachen musste. Als kleiner Junge wurde er gezwungen seine Familie zu verlassen, etlichen Operationen unterzogen und dann zu einem Soldaten ausgebildet, wobei diese Ausbildung durch Grausamkeit und Erbarmungslosigkeit geprägt war. Immerzu musste er kämpfen, ob es nun um sein Essen war oder seine Position im Rudel, und sich manipulieren lassen, nachdem man ihm selbst seine Gabe genommen hatte.

Trotzdem unterscheidet er sich stark von anderen Soldaten, denn im Gegensatz zu ihnen kämpft er nur, weil er es muss und nicht, weil er blutrünstig ist oder es ihm ein krankes Vergnügen bereitet. Er versuchte sogar Kämpfe zu vermeiden, wenn es möglich war, da er niemals Alpha sein wollte. Sein einziger Wunsch bestand darin zu verhindern, dass man ihn noch weiter modifizieren und ihn mehr zu einem Tier als zu einem Menschen machen würde.

Während man für Wolf großes Mitgefühl empfindet und unglaublich froh ist, dass er in Wie Blut so rot jemanden gefunden hat, der ihm Geborgenheit gibt und ihm zeigt, dass er kein Monster ist, kann man auf seinen Bruder Ran einfach nur herabsehen. Anstatt zusammen zu halten, nachdem er ausgerechnet in Zs Rudel kam, wendet er sich von ihm ab und biedert sich unablässig beim Alpha an, obwohl er für diesen nur der Prügelknabe ist.

Am Ende der Geschichte kommt zudem noch ein wenig Spannung auf und Marissa Meyer lässt den Leser an dem Kampf teilhaben, der Wolf schließlich zum Alpha machte. Doch auch hier wird wieder deutlich, dass seine Motivation nicht darin besteht diese Position zu erlangen oder gar der grausamen Königin zu gefallen, sondern er einfach nur weitere Operationen verhindern wollte. Z ist nämlich keiner ihre gehorsamen Lakaien und sogar stark genug um sich gegen Jaels Manipulationen zu wehren.

Wer die Geschichte lesen will, sollte das aber lieber erst nach dem zweiten Band tun, weil man sonst bereits Dinge weiß, die man darin erst später erfährt und die einen dann leider nicht mehr überraschen können.

Fazit

Die Armee der Königin ist eine gelungene Kurzgeschichte, die sich Fans von Wolf nicht entgehen lassen sollten. Hier bekommt man tatsächlich ein paar neue Informationen geliefert, erfährt mehr über seine Vergangenheit und kann hautnah miterleben, wie man aus Z einen Soldaten der Königin gemacht hat, wodurch man sein Verhalten noch etwas besser nachvollziehen kann.





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