[Rezension] Der Kuss der Sirene

09. April 2013 | 14:31 | Gelesen

Titel: Der Kuss der Sirene
Autorin: Mandy Hubbard
Originaltitel: Ripple
Erstveröffentlichung: 2011
Übersetzerin: Franziska Jaekel


Wissenswertes

Der Kuss der Sirene ist das erste Buch der us-amerikanischen Autorin Mandy Hubbard, die außerdem als Literaturagentin arbeitet, das auch in Deutschland veröffentlicht wurde. In den USA sind bereits sieben weitere Bücher der jungen Autorin erschienen, zwei davon unter ihrem Pseudonym Amanda Grace. Ein weiteres ist für den September dieses Jahres angekündigt.

Inhalt

An ihrem sechzehnten Geburtstag hat Lexi herausgefunden, was sie wirklich ist: eine Sirene. Sie ist dazu verdammt jede Nacht lang zu schwimmen, andernfalls hat sie am nächsten Tag unerträgliche Schmerzen, und mit ihrem Gesang Männer in den Tod zu locken. Um das zu verhindern, fährt sie Nacht für Nacht zu einem abgeschiedenen See in den Bergen. Der Verlockung des Meeres darf sie auf keinen Fall ein zweites Mal nachgeben, denn beim ersten Mal musste jemand mit seinem Leben dafür bezahlen.

Seitdem hat sie sich vollkommen von ihrem früheren Leben, einschließlich all ihrer Freunde, abgewandt und lässt niemanden mehr an sich heran. Ihr dunkles Geheimnis könnte sie ohnehin keinem anvertrauen. Doch ihr Entschluss allein zu bleiben gerät ins Wanken als sie beginnt sich erneut in jemanden zu verlieben …

Kritik

Der Kuss der Sirene ist ein toller Romantic Fantasy Roman, der das Rad zwar nicht unbedingt neu erfindet, aber auf Grund der gefühlvollen Liebesgeschichte zwischen einem Menschen und einer Sirene dennoch sehr schön zu lesen ist. Außerdem sind Meerwesen, insbesondere Sirenen, noch nicht so verbraucht wie andere Gestalten und bieten zumindest in der Hinsicht noch etwas Abwechslung.

Lexi ist eine sehr sympathische Protagonistin, mit der man von Anfang an mitfiebert und in die man sich gut hineinversetzen kann. Man kann sich kaum vorstellen wie schmerzhaft es für sie sein muss versehentlich einen geliebten Menschen ins Verderben gestürzt zu haben, denn natürlich möchte sie niemandem schaden. Obwohl sie eigentlich nichts dafür kann, weil sie damals noch nichts von ihrer wahren Natur ahnte, gibt sie sich die Schuld an dessen Tod und bestraft sich seither dafür. Sie lässt sich lieber freiwillig von ihren ehemaligen Freunden schikanieren anstatt sie durch ihre Anwesenheit in Gefahr zu bringen. Umso nachvollziehbarer ist es, dass Lexi der Versuchung in ihr altes Lebe zurückzukehren nicht lange widerstehen kann als sich ihr die Chance dazu bietet.

Der Auslöser dafür ist vor allem Cole, der immer wieder auf Lexi zugeht, obwohl sie auch ihn zunächst kühl zurückweist. Er scheint als einziger zu bemerken, wie sehr Lexi das Verhalten ihrer früheren Freunde verletzt und dass sie nur vorgibt davon unberührt zu bleiben. Er empfindet sehr viel für Lexi, liebt sie aufrichtig, und versucht daher die Mauer, die sie um sich herum errichtet hat, einzureißen, wofür man ihn einfach lieben muss. Er bringt wieder Freude in ihr Leben und es ist schön zu sehen wie Lexi durch ihn wieder aufblüht.

Ihrer Beziehung steht jedoch Lexis Geheimnis im Weg, denn da Cole in ihrem Gesicht lesen kann wie in einem Buch, entgeht ihm auch nicht, wenn Lexi ihn mal wieder anlügt um zu verbergen, warum sie zum Beispiel nicht am Meer spazieren gehen will oder dass sie schwimmen gehen muss sobald die Sonne untergegangen ist. Verständlicherweise fürchtet sie sich davor ihm die Wahrheit zu sagen, da sie davon ausgeht, dass er sie dann sofort verlässt. Dabei hätte sie sich und ihm viel Leid ersparen können, wenn sie mehr Vertrauen in ihn und seine Gefühlen für sie gehabt hätte.

Das ist jedoch nicht das einzige Hindernis für ihre Liebe. Der geheimnisvolle neue Mitschüler Erik kennt Lexis Geheimnis, denn auch er ist kein normaler Mensch, sondern ebenfalls verflucht. Er behauptet einen Weg zu kennen wie sie sich gegenseitig von ihrem jeweiligen Fluch befreien und ihnen beiden damit ein normales Leben ermöglichen können. Es gibt nichts, was sie sich sehnlicher wünscht, doch der Preis dafür ist hoch und die Aufgabe nicht so einfach auf Knopfdruck zu erfüllen.

Während sich im ersten Teil der Handlung alles um Lexis Schicksal und die Liebesgeschichte zwischen und ihr Cole dreht, kommt zum Schluss noch richtig Spannung auf als herauskommt, dass eine gewisse Person nicht die ist, für die sie sich ausgegeben hat, sondern in Wirklichkeit ein ganz und gar anderes, niederträchtiges Ziel verfolgt. Diese Wendung hat man absolut nicht kommen sehen, sodass es Mandy Hubbard auf den letzten Seiten noch gelingt ihre Leser richtig zu überraschen.

Da es sich bei Der Kuss der Sirene zur Abwechslung mal um einen Einzelband handelt, muss man nicht ewig auf die Fortsetzung warten. Ein solche ist auch gar nicht nötig, weil die Geschichte in sich abgeschlossen ist und keine Fragen offen lässt. Das Ende ist also vollkommen zufrieden stellend, sodass man das Buch mit einem Lächeln zuklappen kann.

Fazit

Der Kuss der Sirene von Mandy Hubbard ist ein empfehlenswertes Jugendbuch für alle Fans von romantischen Liebesgeschichten für Zwischendurch, insbesondere dann, wenn sie nicht schon wieder von der Beziehung zwischen einem sterblichen Mädchen und einem Vampir oder Werwolf handeln soll und sie keine weitere Serie beginnen wollen. Wer keine allzu spannende, ereignisreiche Handlung erwartet, sondern mit der Lovestory allein voll und ganz zufrieden ist, sollte sich dieses Buch mal genauer anschauen.





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