[Rezension] Tintenherz

29. Dezember 2009 | 23:53 | Gelesen

Titel: Tintenherz
Autorin: Cornelia Funke
Originaltitel: Tintenherz
Erstveröffentlichung: 2003
Übersetzer: Originalsprache


Wissenswertes

Die Geschichte von Cornelia Funke ist der Auftakt zu einer wunderschönen, deutschen Fantasy-Trilogie und handelt im Grunde von einem Buch mit dem Titel Tintenherz, dessen Figuren aus dem Buch hinaus schlüpfen und dadurch das Leben vieler Personen, darunter auch Meggie und Mo, für immer verändert, eine Familie wieder zusammen bringt und beim Lesen viel Freude bereitet.

Mittlerweile wurde das Buch mit Brendan Fraser in der Hauptrolle, der der Autorin auch in der Realität als Vorbild für Mo galt, verfilmt.

Inhalt

Eines Abends, als Meggie noch ein kleines Kind war, las Mortimer ihr und seiner Frau Resa aus dem Roman „Tintenherz“ vor, als plötzlich drei Charaktere dieses Buches – Basta, Capricorn und Staubfinger – in seinem Zimmer auftauchten, herausgerissen aus der Geschichte durch Mos Stimme.
Erst nachdem sie verschwunden waren, stellte er fest, dass auch seine Frau fort war, gefangen in den Seiten des Buches im Austausch für die anderen. Trotz unendlich vieler Versuche gelingt es Mo jedoch nicht, Resa wieder aus dem Buch herauszulesen und lebt von da an mit seiner Tochter allein.

Meggie ahnt von dem allen jedoch nichts und lebt in dem Glauben, ihre Mutter wäre einfach fort gegangen, als sie noch klein war und somit sie und ihren Vater verlassen. Erst als eines Nachts ein eigenartiger Fremder vor ihrer Tür auftaucht, der ihren Vater gut zu kennen scheint, ahnt Meggie, dass Mo ihr vielleicht doch nicht immer alles erzählt hat, wie sie bisher angenommen hatte.

Am nächsten Morgen weckt er seine Tochter schon sehr früh, packt ihre Sachen und will sofort mit ihre aufbrechen, ohne ihr einen wirklichen Grund zu nennen. Als der eigenartige Fremde, genannt Staubfinger, dann schon am Tor auf sie wartet, weil er geahnt habe, dass Mo sich davon machen würde, versteht Meggie gar nichts mehr und will endlich die Wahrheit von ihrem Vater erfahren. Dieser jedoch schweigt immer noch.

Auf Staubfingers Rat hin fahren sie nach Süden zu Meggies Tante Elinor, der Mo ein geheimnisvolles Päckchen überreicht, das er unbedingt vor Meggie verbergen wollte, welches sie gut verstecken soll.

Doch Staubfingers Absichten sind nicht so freundlich, wie er vorgibt. Er verrät sie an Capricorn, was schließlich dazu führt, dass Mo aus Elinors Haus entführt wird, zusammen mit dem geheimnisvollen Päckchen, in welchem sich ein Buch verbirgt, ohne dass sie etwas dagegen unternehmen kann, da Elinor versucht sie zu beschützen.

Meggie kann jedoch nicht tatenlos herumsitzen und will ihrem Vater und seinen Entführern mit Hilfe von Staubfinger – sie ahnen noch nichts von seinem Verrat – folgen.

Schließlich landen sie und Elinor, die sie unbedingt begleiten wollte, in Capricors Dorf, wo sie auch ihren Vater fest halten, der ihr nun endlich die Wahrheit über das Verschwinden ihrer Mutter und all die merkwürdigen Ereignisse erzählt.

Mo soll für Capricorn bestimmte Sachen aus Büchern herauslesen, wie z.B. Schätze, was er um seine Tochter zu beschützen auch tut, wobei aber immer ein Austausch statt findet und nicht immer absehbar ist, was genau passiert. Dadurch wird aus „Ali Baba und die 40 Räuber“ eben nicht nur der Schatz heraus gelesen, sondern auch Farid, ein Junge aus der Geschichte.
Staubfinger selbst möchte auch unbedingt in seine Welt zurückkehren, was auch der Grund ist, warum er Capricorn geholfen hat. Dieser hatte ihm nämlich versprochen, ihn zurück lesen zu lassen, was Mo nicht geschafft hat und aus Angst um Meggie auch nicht weiter versuchen wollte.

Da Staubfinger wiederum aber von Capricorn verraten wurde, der alle Ausgaben von „Tintenherz“ verbrennt, um nie wieder dorthin zurück zu müssen, verhilft er Mo, Meggie und Elinor zur Flucht und zusammen mit Farid machen sie sich auf den Weg nach Italien, wo sie sich Hilfe vom Autor Fenoglio versprechen, der den Roman verfasst hat, in der Hoffnung, dass er noch eine Ausgabe seines Werks besitzt.

Letzten Endes landen sie aber doch alle wieder bei Capricorn, der von Meggie, die inzwischen festgestellt hat, dass sie dieselbe Gabe wie ihr Vater besitzt, verlangt, den „Schatten“ aus „Tintenherz“ herauszulesen, damit er noch mehr Macht bekommt.
Doch Elinor ist dabei nicht sein einziges Druckmittel: Resa, Meggies Mutter, wurde von Capricorns „Ersatzleser“ Darius bereits aus „Tintenherz“ herausgelesen, wobei sie jedoch ihre Stimme verlor, und nach all den vielen Jahren sind Mutter und Tochter zum ersten Mal vereint.

Nur Fenoglio kann sie jetzt noch retten, indem er die richtigen Worte findet um seiner Geschichte ein gutes Ende zu verschaffen.

Kritik

Tintenherz war mein erstes Buch von Cornelia Funke und hat mich auf jeden Fall überzeugt. Die Charaktere sind sympathisch und man kann sich als Leser sehr gut mit dem ein oder anderen identifizieren. Besonders Mo hat mit seinem weichen Herz und seiner gutmütigen Art hatte es mir angetan. Durch den Film hatte ich dabei auch immer wieder Brendan Fraser vor Augen, was aber angesichts der Tatsache, dass die Autorin selbst ihn als Vorlage auserkoren hatte, kein Nachteil war.

Die gesamte Handlung ist nicht nur spannend, sonder auch sehr gut geschrieben, sodass man mit den Figuren mitfiebert und das Buch kaum aus der Hand legen möchte, da man unbedingt wissen will, was passiert und ob die einzelnen Charaktere ihre persönlichen Ziele erreichen.

Fazit

Alles in allem ist Tintenherz eine außergewöhnlich schöne Geschichte, die einem auf jeden Fall Lust auf den zweiten Teil der Trilogie macht, in denen die Phantasien der Leser wahr zu werden scheinen, denn wer hätte sich nicht schon einmal gewünscht, Teil seines Lieblingsbuches zu sein oder dessen Charaktere kennen zu lernen?





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