[Rezension] Dienstags bei Morrie

30. November 2008 | 23:23 | Gelesen

Titel: Dienstags bei Morrie
Autor: Mitch Albom
Originaltitel: Tuesdays with Morrie
Erstveröffentlichung: 1997
Übersetzerin: Angelika Bardeleben


Wissenswertes

Dienstags bei Morrie ist ein wirklich fesselnder autobiographischer Roman des US-amerikanischen Autors Mitch Albom, der auch Sportjournalist, Radiomoderator und Fernsehkommentator ist. Bekannt wurde es, nachdem es von Oprah Winfrey in ihrer Sendung Oprah’s Book Club vorgestellt wurde.

Weltweit wurden bisher über 11 Millionen Exemplare in 36 verschiedenen Sprachen verkauft.

1999 wurde es mit Jack Lemmon als Morrie und Hank Azaria als Mitch in den Hauptrollen verfilmt. In den USA war es der meistgesehene Fernsehfilm des Jahres und erhielt 4 Emmies.

Inhalt

Das Buch handelt von Mitch, der an der Uni eine sehr enge Beziehung zu seinem Professor Morrie Schwartz aufbaut. Beide verbringen auch außerhalb des Unterrichts viel Zeit miteinander.

Am Tag der Abschlussfeier verspricht Mitch zwar weiterhin mit Morrie in Kontakt zu bleiben, hält sich aber nicht daran, da er mit seinem eigenen Leben beschäftigt ist.

Viele Jahre später jedoch, als er eines Abends durch verschiedene Fernsehsender schaltet, sieht er Morrie plötzlich in einer Sendung wieder. Darin spricht er über sich, seine Krankheit und wie er damit umgeht.

Im Sommer 1994 erfährt Morrie, dass er an ALS erkrankt war und sterben würde. Die Ärzte gaben im noch zwei Jahre – Morrie wusste, dass es weniger war.

Doch Morrie wollte diese Zeit nutzen und nicht einfach verstreichen lassen.

Nachdem Mitch ihn dort wieder gesehen hatte, beschloss er, seinen alten Professor zu besuchen. Er war nervös und hatte ein schlechtes Gewissen, weil er den Kontakt nicht gehalten hatte. Doch Morrie war nicht nachtragend und begrüßte ihn herzlich mit einer Umarmung. Sie sprachen über Morries Krankheit, den Tod und darüber, was es Mitch bisher ergangen war.

Beim Abschied versprach er, ihn wieder zu besuchen und diesmal hielt er sein Versprechen. Von nun an besuchte er Morrie jeden Dienstag, brachte Essen mit und redete mit ihm über alle möglichen Themen, wie Familie, Geld, Ehe, die Angst zu altern, Kultur, Tod, Bedauern, Vergebung und andere.

Es dauerte nicht lange und sie hatten wieder ein so enges Verhältnis wie zuvor. Für Morrie war Mitch wie ein Sohn und beide freuten sich immer schon lange auf den Dienstag. Doch mit der Zeit hinterließ die Krankheit immer tiefere Spuren und Morrie wurde immer schwächer. Irgendwann war er nicht einmal mehr in der Lage sich selbst die Brille aufzusetzen und somit völlig abhängig von der Hilfe anderer. Trotzdem wollte er nicht im Selbstmitleid versinken, sondern Zeit mit seiner Familie und seinen Freunden verbringen.

Kritik

Dienstags bei Morrie ist wahrscheinlich das bewegendste Buch, das ich je gelesen habe. Morries Einstellung zu den Dingen ist bewundernswert und lässt einen viel über sein eigenes Leben nachdenken. Wie würde man sich selbst an seiner Stelle verhalten? Natürlich wird man diese Frage nicht einfach beantworten können und trotzdem fragt man sich, ob man selbst den Mut hätte, so zu leben.

Für Morrie ist es nicht von Bedeutung, dass er völlig abhängig von anderen ist, obwohl auch er natürlich Momente hat, in denen er traurig oder verzweifelt hat. Doch er lässt sie hinter sich und sucht in jeder Situation auch das positive. Er will den Rest seiner Zeit sinnvoll nutzen und seine Weisheiten an Mitch und den Rest der Welt weitergeben.

Fazit

Ich kann dieses Buch wirklich jedem empfehlen. Es ist, wie schon der Philadelphia Inquirer schrieb, ein Geschenk an die Menschheit!





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