Autorin: Emily Brontë
Originaltitel: Wuthering Heights
Erstveröffentlichung: 1847
Übersetzerin: Michaela Meßner
Wissenswertes
Dies lag vor allem an der Tatsache, dass ihr Protagonist erstmals ein bösartig dargestellter Charakter war, mit dem man sich nicht im Geringsten identifizieren konnte und dessen Verhalten gegen sämtliche Moralvorstellungen verstößt.
Auch die Erzähltechnik macht diesen Roman zu einer Besonderheit.
Inhalt
Als er ein kleines Kind war wurde er von Mr. Earnshaw in den Straßen von Liverpool gefunden und mit nach Hause genommen, wo dieser ihn zusammen mit seinem Sohn Hindley und seiner Tochter Catherine aufwachsen ließ. Als dieser jedoch stirbt sind sowohl Heathcliff als auch Catherine, die inzwischen mehr als nur gute Freunde sind, den Launen von Hindley ausgesetzt, welcher ihn schikaniert und wie einen der Bediensteten behandelt. Zunächst lässt Heathcliff alles über sich ergehen, doch als der junge Edgar Linton in Catherines Leben tritt und ihr schließlich einen Heiratsantrag macht, den diese auch annimmt, ändert sich das.
Er belauscht Catherine, wie sie ihrer Haushälterin Nelly Dean erzählt, sie würde Edgar gar nicht wirklich lieben, aber ihn heiraten, da eine Verbindung mit Heathcliff ihrer gesellschaftlichen Stellung schaden würde. Diese Äußerung kränkt ihn so, dass er schließlich die Gegend verlässt und erst einige Jahre später zurückkehrt. Sein Verlust wirkt sich jedoch negativ auf Catherines körperliche und seelische Verfassung aus.
Bei seiner Rückkehr ist Heathcliff plötzlich ein reicher und gut aussehender Mann, der allerdings nur auf Rache sinnt und versucht, sich zwischen Edgar und Catherine zu drängen, welche immer noch starke Gefühle für ihn empfindet, aber trotzdem nicht dazu bereit ist, sich von ihrem Ehemann zu trennen.
Frustriert über sein Scheitern heiratet er daraufhin Edgars Schwester Isabella, die blind vor Liebe für Heathcliff nicht erkennt, dass er sie nur ausnutzt. Seinen abgrundtief schlechten Charakter bemerkt sie erst, als es schon zu spät ist. Dies führt natürlich zu einem großen Konflikt zwischen Heathcliff und Edgar, dem Catherine nervlich nicht gewachsen ist. Sie erlangt ihren alten Geisteszustand nicht wieder, bleibt verwirrt und stirbt schließlich bei der Geburt ihrer Tochter Catherine.
Isabella, die ebenfalls schwanger ist, gelingt schließlich die Flucht nach London, wo sie mit ihrem schwachen und kränklichen Sohn Linton lebt. Heathcliff führt währenddessen seine Rache an Hindley weiter und schafft es ihm durch dessen Trink- und Spielsucht den ganzen Besitz zu entwenden. Nach dessen Tod übernimmt ihr die Versorgung von Hindleys Sohn Hareton und zieht ihn in ebenso ungebildeten und bäuerlichen Verhältnissen auf, wie er sie durch Hindley erfahren hat.
Nach Isabellas Tod muss ihr Sohn Linton, entgegen ihres eigenen Wunsches das Sorgerecht an ihren Bruder zu übergeben, bei seinem Vater aufwachsen und ein sehr trostloses Leben führen.
Ein paar Jahre später lockt er Catherine in sein Haus und versucht von da an sie mit Linton zusammen zu bringen, um sich erneut an Edgar zu rächen, der stets versucht hat, sie von Heathcliff und alles, was mit ihm zu tun hat, fernzuhalten. Als ihr Vater schwer erkrankt zwingt er sie schließlich dazu Linton zu heiraten. Nach Edgars Tod fällt jeder Besitz an Linton, da es ihm nicht mehr gelungen ist, sein Testament zuvor zu ändern. Kurz darauf stirbt auch Linton und somit geht jeglicher Besitz zurück an den nächsten männlichen Verwandten: Heathcliff.
Kritik
Einzigartig ist auch die angewandte Erzähltechnik, da die gesamte Geschichte von zwei außenstehenden Ich-Erzählern beschrieben wird, von der Haushälterin Nelly Dean und dem Pächter Mr. Lockwood, dem die Geschichte von Nelly erzählt wird.
Obwohl die Handlung an keiner Stelle wirklich spannend ist, möchte man das Buch trotzdem weiter lesen um zu erfahren, wie es mit den Charakteren weiter geht. Wahrscheinlich macht vor allem auch die Einzigartigkeit die Geschichte so interessant, da man wohl selten von einem so abgrundtief bösen Charakter wie Heathcliff gelesen hat. Man will wissen, was er sich noch für gemeine Racheakte ausgedacht hat und ob die Charaktere trotzdem irgendwann ihren Frieden finden.
23. September 2018 | 11:09
Liebe Stephie,
deine Rezension macht mir Lust, ‘Sturmhöhe’ noch einmal zu lesen. Im letzten Herbst habe ich es bereits gelesen, aber wie du auch in deiner Rezension schreibst, die Handlung ist an keiner Stelle wirklich spannend. Das ist auch der Grund, weswegen ich ein wenig durch die Seiten geflogen bin und irgendwann auch den roten Faden verloren habe und nicht mehr wusste, wie die Personenkonstellationen sind usw. Aber jetzt habe ich richtig Lust, das Buch noch einmal zu lesen und mir deine Rezension dabei immer wieder vor Augen zu führen, damit ich diesmal den Faden nicht verliere. Vielen Dank für diese Rezension!
Liebe Grüße, Sabrina
23. September 2018 | 13:27
Liebe Sabrina,
vielen Dank für das Kompliment. Es freut mich, dass dir meine Rezension wieder Lust auf das Buch gemacht hat, zumal ich das gerade bei dieser wirklich nicht erwartet hätte. Die Rezension ist mittlerweile über 10 Jahre alt und damals fielen meine Inhaltsangaben zugegebenermaßen noch länger aus als die eigentliche Kritik. ^^’ Heute ist das zum Glück nicht mehr so. Trotzdem scheint es sich ja dann zu lohnen auch solch alte Beiträge noch online zu lassen.
Viele Grüße und viel Spaß beim erneuten Lesen des Buches, Stephie