Tag 11
Heute konnte ich mich endlich mal mit ein paar anderen Dingen als Akten beschäftigen! Am Morgen habe ich zunächst eine Liste mit allen Werken eines bestimmten Autors und den wichtigsten dazugehörigen Informationen erstellt. Nachdem ich damit fertig war, habe ich mich noch einmal mit den Bilderbüchern beschäftigt, die ich in der ersten Woche sortiert hatte. Diejenigen davon, die bereits restlos vergriffen sind, habe ich mit einem Etikett versehen, damit man auf den ersten Blick erkennt, dass diese Exemplare nicht mehr rausgeschickt werden sollen. Dann habe ich wieder zwei Verträge verglichen, einige Daten in die Datenbank eingepflegt – damit bin ich allerdings nicht ganz fertig geworden – und einen Vertrag bearbeitet, was ich richtig interessant fand.
Ansonsten hab ich noch eine Aufgabe bezüglich verschiedener Filmfirmen bekommen, auf die ich mich auch schon freue. Zwischendurch sind noch ein paar der unter anderem auch von mir bestellten Bücher eingetroffen, von denen ich einige gleich wegsortiert habe und eines behalten durfte, nämlich Du mich auch von Ellen Berg, auf das ich schon sehr gespannt bin, weil es mir so empfohlen wurde. Neben diesem habe ich heute auch nur zwei weitere Bücher für meine Mutter mit nach Hause genommen – also endlich mal ein Tag, an dem ich nicht so viel zu schleppen hatte. ^^’
Tag 12
Heute war ein relativ ereignisreicher Tag. Am Morgen habe ich mit einer Aufgabe begonnen, die vor allem bzw. eigentlich nur mit Filmen zu tun hatte und eine Liste davon für meinen Ausbilder erstellt. Um 11 Uhr gab es dann eine kurze (oder auch etwas längere) Pause – die Dienstagsrunde, in der eben so ein paar allgemeine Sachen besprochen werden. Danach habe ich schon ein paar Unterlagen für eine kommende Aufgabe bekommen, die ich allerdings noch nicht am gleichen Tag erledigen musste. Es geht wieder ums Recherchieren, allerdings hat es dieses Mal nichts mit Jura zu tun, sondern einfach nur mit einem Autor und seinen Werken.
Nachdem ich die Filmaufgabe abgeschlossen hatte, habe ich kurz eine Liste mit bestimmten bibliographischen Daten kontrolliert, d.h. ich habe nachgeschaut, ob die Daten/Fakten alle zutreffend sind und falsche gegebenenfalls markiert. Als ich damit fertig war, hatte ich noch begonnen weitere Daten in die Datenbank einzupflegen, damit war ich ja gestern noch nicht fertig geworden. Geschafft habe ich das jedoch auch heute nicht, da um 15 Uhr eine Führung durch das Aufbauhaus stattfand, an der wir alle teilgenommen haben. Da wurde uns also nicht der Verlag gezeigt, den kennen wir ja nun alle schon, sondern es ging vorrangig um all die anderen Mieter in dem Haus. Das war auch wirklich interessant, hat aber wesentlich länger gedauert als ich es erwartet hatte, so dass ich am Ende regelrecht am Verhungern war. Dann war auch schon wieder Zeit für den Feierabend, ich habe also gar nicht erst weiter gemacht, hätte sich einfach nicht gelohnt, leider.
Morgen werde ich auf jeden Fall versuchen die restlichen Daten einzupflegen, was ich eigentlich schaffen sollte, mir noch einen bestimmten Vertrag anschauen und mich in die oben genannte Rechercheaufgabe einlesen. Mal schauen, wie lange das alles im Endeffekt dauert, ich kann das immer nur recht schwer einschätzen. Auf jeden Fall darf ich nicht vergessen mir gegebenenfalls noch Aufgaben für den Freitag zu organisieren, damit ich auch was zu tun habe, während die ‚richtigen’ Mitarbeiter der Abteilung bei einer Konferenz sind, an der wir Praktikanten leider nicht teilnehmen dürfen.
Tag 13
Am Morgen habe ich zunächst damit begonnen die übrigen Daten in die Datenbank einzupflegen. Das wäre zwar nicht eilig gewesen, aber ich bin so ein Mensch, der eine Aufgabe gern abschließt.
Danach wollte ich mich ursprünglich in die Recherchearbeit einlesen und damit beginnen, doch als ich gerade damit anfangen wollte, wurde mir eine andere Aufgabe erteilt, die etwas schneller erledigt sein musste. Am Freitag findet die Vertreterkonferenz für das Frühjahr 2012 statt, so viel darf ich verraten, denke ich, tun einige Verlage ja auch selbst. ^^ Praktikanten dürfen daran leider nicht teilnehmen, aber ich habe die Unterlagen dafür für die Mitarbeiter der Lizenzabteilung vorbereitet, wodurch ich natürlich auch einen Blick auf die kommenden Neuerscheinungen werfen konnte! Mich haben, wie sollte es auch anders sein, hauptsächlich die Jugendbuchneuerscheinungen interessiert und ich bin mir ziemlich sicher, dass vor allem ein Buch für viele von euch von Interesse sein wird. ;) Damit war ich dann auch den ganzen Tag gut beschäftigt, denn es gab VIEL dafür zu kopieren. Mit der anderen Aufgabe konnte ich daher nicht mehr beginnen, doch es gibt ja in dieser Woche noch den Freitag. Morgen fahren wir alle zusammen erst einmal nach Carwitz ins Fallada Museum. Wird bestimmt ein interessanter Tag.
Ach ja, um 15 Uhr war dann noch eine Besprechung im Marketing mit allen Praktikanten wegen der Eröffnungsfeier hier im Verlag am nächsten Donnerstag, bei der sehr viele Gäste erwartet werden. Ich habe mich am frühen Abend für die Einlasskontrolle eintragen lassen. Bis zum Schluss könnte ich sowieso nicht bleiben, weil ich dann nicht mehr mit der Bahn nach Hause käme. Ich bin aber schon gespannt, was sich der Verlag alles für diesen Abend hat einfallen lassen, was ich bisher gehört habe, klingt nämlich sehr viel versprechend und auch lecker. ;)
Bevor ich ging habe ich dann noch einmal die Mails des heutigen Tages gelesen und überrascht festgestellt, dass Frau Doberenz (Presse) meine Rezension zu Urbat – Der verlorene Bruder in ihrer täglichen Presserundmail verlinkt hatte! Darüber habe ich mich sehr gefreut.
Nach Feierabend war ich dann noch einmal kurz im Buchladen im Aufbauhaus und habe noch einmal von meinem Rabatt Gebrauch gemacht um mir den zweiten Teil von Percy Jackson zu kaufen, auch wenn ich den ersten Teil noch nicht gelesen habe. Wahrscheinlich kaufe ich mir auch noch Teil 3 und 4, weil sie die dort schon haben und es auf vorrätige Bücher mehr Rabatt gibt. Wie soll man da widerstehen?
Tag 14
Heute war der Betriebs-/Abteilungsausflug nach Carwitz ins Fallada Museum angesagt. Ich muss gestehen, dass er mir wesentlich besser gefallen hat als ich es je für möglich gehalten hätte. Bisher hatte ich mit Fallada ja noch nicht viel zu tun und auch noch nie ein Buch von ihm gelesen – ich wusste nicht einmal, dass er auch Kinderbücher geschrieben hat – und habe daher auch nicht allzu viel erwartet. Aber es war richtig toll! Mal abgesehen davon, dass auch die Fahrt allein schon recht amüsant war. XD
Da wir mit einiger Verspätung angekommen sind, haben wir die erste Station verschoben und uns zunächst das Grab von Hans Fallada/Rudolf Ditzen angeschaut, wobei es dort nicht wirklich viel zusehen hab, abgesehen von dem Grab- und dem Gedenkstein.
Nach dem Mittagessen haben wir uns dann auf den Weg zum Fallada Haus gemacht, wo uns der Museumsleiter höchstpersönlich durch das Museum führte und uns dabei so einiges über das Leben des Autors erzählte. Es war richtig interessant und ich kann diese tolle Führung nur empfehlen, auch für Leute, die sich an sich nicht unbedingt für Fallada oder seine Bücher interessieren. Sein Werdegang war definitiv etwas Besonderes, in vielerlei Hinsicht. Sein Leben war ziemlich außergewöhnlich, eigenbrötlerisch und hatte sogar kriminelle Einschläge.
Das Haus an sich sowie der Garten sind auch einen Blick wert. Die Möbel, Bilder, Pflanzen, etc sind teilweise wirklich die Originale und ebenfalls sehr ungewöhnlich für die damalige Zeit.
Nach der schönen Führung folgte ein Besuch im Archiv, in dem sich viele Original-Manuskripte befinden sowie etliche Fallada Erstausgaben und ausländische Ausgaben aus diversen Ländern befinden. Ebenfalls sehr sehenswert, allerdings kann man dort normalerweise nicht so einfach hinein. Im Haus selbst gibt es aber auch viele Ausgaben zu bewundern und natürlich auch zu kaufen.
Danach war es leider auch schon wieder Zeit für die Rückfahrt nach Berlin. Insgesamt war es also, entgegen meiner geringen Erwartungen, ein wirklich toller Ausflug, den ich sehr genossen habe und nur weiterempfehlen kann. Ich bin sehr froh, dass ich als Praktikantin mitfahren durfte. Wer auf ländliche Idylle und Dorfleben steht, wird sich außerdem auch für Carwitz selbst begeistern können. ;)
Tag 15
Heute bin ich vor der Arbeit erst einmal zu meiner Uni bzw. zu meiner Fakultätsbibliothek gefahren um für eine der Rechercheaufgaben ein paar Bücher zu besorgen, damit ich auch etwas zu tun habe, wenn die ganzen Mitarbeiter in der Konferenz sind. Im Verlag angekommen habe ich mich dann zunächst in die Aufgabe eingelesen, für die ich dann am Dienstagvormittag in die Staatsbibliothek fahre. Dort muss ich mich dann allerdings erst einmal anmelden, wenn ich in den Lesesaal möchte. Ich war da noch nie und habe keine Ahnung, ob ich mich dort zu Recht finden werde …
Danach habe ich dann in den ausgeliehenen Büchern gelesen und versucht etwas herauszufinden. Bisher bin ich allerdings leider nicht fündig geworden und ich befürchte schon, dass ich die Bücher völlig umsonst ausgeliehen habe. Aber wenn ich am Dienstag dann sowieso Unter den Linden bin, kann ich sie auch gleich zurückbringen.
Als die anderen dann von der Konferenz zurück gekommen sind, haben wir uns zusammen gesetzt und die Muffins verputzt, die ich anlässlich meines Geburtstages gestern Abend noch gebacken und heute mitgebracht hatte. Es haben mir auch (fast) alle ganz herzlich gratuliert und ich habe, neben einem hübschen Blümchen, sogar ein kleines Geschenk bekommen – einen Gutschein über fünf Latte Macchiato für das Café unten. Da ich ja noch drei Wochen dort bin, habe ich auch genug Zeit die zu trinken und ich habe mich auch sehr darüber gefreut. Lustig fand ich nur, dass selbst hier der Spruch aufkam, dass man mir ja keine Bücher schenken braucht, davon hätte ich ja genug. Den kenne ich ja schon von Verwandten, aber ich hatte eigentlich gedacht, dass gerade Verlagsmitarbeiter es besser wissen müssten – man hat doch nie genug Bücher! *g*
Kurze Zeit später hat mich mein Vater auf dem Handy angerufen und mir überraschend mitgeteilt, dass er jetzt mal zum Verlag kommen würde. Ich habe ihn also ein wenig herumgeführt und ihm die Lizenzabteilung gezeigt. Ich war da zwar erst seit etwas über drei Stunden im Verlag, aber mein Vater wollte mich am liebsten gleich mit nach Hause fahren. Nachdem ich mich dann getraut habe den Abteilungsleiter zu fragen, ob ich früher gehen dürfte, was natürlich bejaht wurde, war mein heutiger Tag im Verlag auch schon vorbei. Dafür freue ich mich aber umso mehr auf Dienstag. ;)
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