Autorin: Emma Scott
Originaltitel: Long Live The Beautiful Hearts
Erstveröffentlichung: 2018
Übersetzerin: Inka Marter
Wissenswertes
Light Up The Sky ist zudem der zweite und damit abschließende Band einer Dilogie, deren Auftakt den Titel Bring Down The Stars trägt.
Inhalt
Kritik
Erzählt wird die gesamte Handlung erneut aus den Perspektiven von Autumn und Weston. Connor ist zwar noch immer ein wichtiger Teil in ihrer beider Leben, spielt aufgrund seiner längeren Abwesenheit aber eher eine untergeordnete Rolle. Trotz des Damokles-Schwertes der vergangenen Lügen, das ständig über ihnen schwebt, macht es große Freude zu beobachten, wie Autumn und Wes einander langsam näher kommen und wie sehr vor allem Wes sich dadurch positiv verändert. Mehr denn je spürt man, dass die zwei viel besser zusammen passen und von Anfang an füreinander bestimmt waren. Sie bringen das Beste im anderen zum Vorschein und treiben sich gegenseitig zu Bestleistungen an. Abgesehen von den Lügen steht nur Weston selbst ihrem Glück im Weg, weil er immer noch mit der Vergangenheit zu kämpfen hat und endlich einsehen muss, dass er es entgegen seiner Überzeugung verdient hat geliebt zu werden und mit jemandem wie Autumn zusammen zu sein. Letztlich findet er jedoch zu sich selbst und da die Handlung einen relativ langen Zeitraum umfasst, ist diese Entwicklung keineswegs unrealistisch.
Auch Autumn blüht an der Seite von Wes regelrecht auf und kann es trotz ihres Gelübdes sich von nun an voll und ganz auf die Arbeit zu konzentrieren nicht verhindern ihr Herz an Wes zu verlieren. Es tut ihr sichtlich gut, dass er ihr keinen Grund gibt permanent an seinen Gefühlen für sie zu zweifeln. Doch natürlich ist es nur eine Frage der Zeit bis sie die Wahrheit über die Lügen von Connor und Weston erfährt, wobei Emma Scott sich bezüglich der Zeitspanne bis dahin zum Glück nicht allzu genau an der Vorlage orientiert. Verständlicherweise ist es ein harter Schlag für Autumn, dass beide Männer sie derartig belogen haben und man bangt mit Wes, ob sie ihm dies wohl je verzeihen wird.
Wer nach dem Höhepunkt zunächst einen weiteren Schicksalsschlag befürchtet, weil danach noch knapp fünfzig Seiten folgen, kann allerdings ganz unbesorgt sein, denn die Autorin nimmt sich einfach nur erfreulich viel Zeit, um die Geschichte ausklingen zu lassen. Sie bringt lediglich die begonnene Charakterentwicklung gekonnt zum Abschluss und gönnt dem Leser in einem ausführlichen Epilog noch einen wunderbaren Ausblick auf die Zukunft der lieb gewonnenen Figuren zu verschiedenen Zeitpunkten.
Darüber hinaus merkt man deutlich, dass der Autorin, wie sie selbst in einer abschließenden Anmerkung betont, Diversität ein wichtiges Anliegen ist, sodass nun ein Charakter mit einer gewissen Eigenschaft im Mittelpunkt steht, die man sonst wohl eher selten bei Protagonisten findet. Was für eine Eigenschaft das ist, würde an dieser Stelle aber schon zu sehr spoilern. Die Darstellung der damit einhergehenden Herausforderungen – teils ist es das eigene Selbstwertgefühl, mit dem die Person daraufhin zu kämpfen hat, teils sind es äußere Umstände – gelingt Emma Scott jedenfalls ausgesprochen gut. Sie geht sehr sensibel damit um, macht auf ein Thema aufmerksam, mit dem sich die meisten so gut wie nie beschäftigen, sofern sie selbst nicht wenigstens mittelbar betroffen sind, und zeigt, wie schwierig dann mitunter alltägliche, eigentlich banale Dinge werden können, die für andere selbstverständlich sind.
Schön ist außerdem der Blick der Autorin auf psychische und damit für andere „unsichtbare“ Krankheiten, wie zum Beispiel PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung). Unglücklicherweise gibt es nicht nur in ihrem Roman nach wie vor Menschen, die psychische Probleme anders betrachten als physische Leiden, obwohl erstere genauso behandlungsbedürftig sind, weshalb es in dieser Hinsicht keinen Unterschied, insbesondere in Bezug auf das Ansehen einer Person in der Öffentlichkeit, machen sollte, ob jemand gebrochene Knochen oder beispielsweise eine Depression hat. In beiden Fällen ist eine ärztliche Behandlung notwendig und mit psychischen Krankheiten sollte man genauso wenig allein fertig werden müssen wie mit körperlichen Leiden. Bei letzteren käme niemand auf die Idee eine Person für schwach zu halten oder Ähnliches, die medizinische Hilfe in Anspruch nimmt, warum dann bei ersteren?
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