[Rezension] Light Up The Sky

25. April 2020 | 14:12 | Gelesen

Titel: Light Up The Sky
Autorin: Emma Scott
Originaltitel: Long Live The Beautiful Hearts
Erstveröffentlichung: 2018
Übersetzerin: Inka Marter


Wissenswertes

Light Up The Sky ist der neueste Roman der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Emma Scott, die ihre Bücher zunächst als Self-Publisherin veröffentlichte, inzwischen aber eine treue Fangemeinde hat. Am liebsten schreibt sie realistische Geschichten, in denen die Liebe immer siegt.

Light Up The Sky ist zudem der zweite und damit abschließende Band einer Dilogie, deren Auftakt den Titel Bring Down The Stars trägt.

Inhalt

Seit Connor und Weston in den Einsatz geschickt wurden, hat Autumn kaum noch Kontakt zu den beiden Männern, die vorher ein so wichtiger Teil ihres Lebens waren. Mit jedem Tag, der vergeht, zweifelt sie mehr an ihrer Beziehung zu Connor und ihren Gefühlen für ihn. Trotzdem will sie beiden nach ihrer Rückkehr bei der Genesung beistehen, denn die Zeit in Syrien hat sowohl bei Connor als auch bei Weston nicht nur körperliche, sondern auch seelische Spuren hinterlassen. Zunächst stoßen sie Autumn von sich, aber Wes nimmt schließlich ihre Unterstützung an, wodurch die zwei einander langsam näher kommen. Autumn ist sicher, dass ihre Gefühle dieses Mal aufrichtig erwidert werden, doch wie wird sie reagieren, wenn all die Lügen aus der Vergangenheit endlich ans Licht kommen?

Kritik

Light Up The Sky ist eine gelungene Fortsetzung, die auf jeden Fall mit dem ebenso lesenswerten Vorgänger mithalten kann. Vor allem der Beginn ist dieses Mal besonders fesselnd, vielleicht sogar noch mehr als das Ende, da man es nach dem fiesen Cliffhanger auf den letzten Seiten des ersten Bandes kaum erwarten kann zu erfahren, was aus den männlichen Protagonisten geworden ist und ob sie beide ihren Einsatz im Kriegsgebiet überlebt haben bzw. falls ja, welche gegebenenfalls schwerwiegenden Verletzungen sie wohl davongetragen haben, wohingegen man am Schluss einfach auf einen guten Ausgang der Geschichte vertraut.

Erzählt wird die gesamte Handlung erneut aus den Perspektiven von Autumn und Weston. Connor ist zwar noch immer ein wichtiger Teil in ihrer beider Leben, spielt aufgrund seiner längeren Abwesenheit aber eher eine untergeordnete Rolle. Trotz des Damokles-Schwertes der vergangenen Lügen, das ständig über ihnen schwebt, macht es große Freude zu beobachten, wie Autumn und Wes einander langsam näher kommen und wie sehr vor allem Wes sich dadurch positiv verändert. Mehr denn je spürt man, dass die zwei viel besser zusammen passen und von Anfang an füreinander bestimmt waren. Sie bringen das Beste im anderen zum Vorschein und treiben sich gegenseitig zu Bestleistungen an. Abgesehen von den Lügen steht nur Weston selbst ihrem Glück im Weg, weil er immer noch mit der Vergangenheit zu kämpfen hat und endlich einsehen muss, dass er es entgegen seiner Überzeugung verdient hat geliebt zu werden und mit jemandem wie Autumn zusammen zu sein. Letztlich findet er jedoch zu sich selbst und da die Handlung einen relativ langen Zeitraum umfasst, ist diese Entwicklung keineswegs unrealistisch.

Auch Autumn blüht an der Seite von Wes regelrecht auf und kann es trotz ihres Gelübdes sich von nun an voll und ganz auf die Arbeit zu konzentrieren nicht verhindern ihr Herz an Wes zu verlieren. Es tut ihr sichtlich gut, dass er ihr keinen Grund gibt permanent an seinen Gefühlen für sie zu zweifeln. Doch natürlich ist es nur eine Frage der Zeit bis sie die Wahrheit über die Lügen von Connor und Weston erfährt, wobei Emma Scott sich bezüglich der Zeitspanne bis dahin zum Glück nicht allzu genau an der Vorlage orientiert. Verständlicherweise ist es ein harter Schlag für Autumn, dass beide Männer sie derartig belogen haben und man bangt mit Wes, ob sie ihm dies wohl je verzeihen wird.

Wer nach dem Höhepunkt zunächst einen weiteren Schicksalsschlag befürchtet, weil danach noch knapp fünfzig Seiten folgen, kann allerdings ganz unbesorgt sein, denn die Autorin nimmt sich einfach nur erfreulich viel Zeit, um die Geschichte ausklingen zu lassen. Sie bringt lediglich die begonnene Charakterentwicklung gekonnt zum Abschluss und gönnt dem Leser in einem ausführlichen Epilog noch einen wunderbaren Ausblick auf die Zukunft der lieb gewonnenen Figuren zu verschiedenen Zeitpunkten.

Darüber hinaus merkt man deutlich, dass der Autorin, wie sie selbst in einer abschließenden Anmerkung betont, Diversität ein wichtiges Anliegen ist, sodass nun ein Charakter mit einer gewissen Eigenschaft im Mittelpunkt steht, die man sonst wohl eher selten bei Protagonisten findet. Was für eine Eigenschaft das ist, würde an dieser Stelle aber schon zu sehr spoilern. Die Darstellung der damit einhergehenden Herausforderungen – teils ist es das eigene Selbstwertgefühl, mit dem die Person daraufhin zu kämpfen hat, teils sind es äußere Umstände – gelingt Emma Scott jedenfalls ausgesprochen gut. Sie geht sehr sensibel damit um, macht auf ein Thema aufmerksam, mit dem sich die meisten so gut wie nie beschäftigen, sofern sie selbst nicht wenigstens mittelbar betroffen sind, und zeigt, wie schwierig dann mitunter alltägliche, eigentlich banale Dinge werden können, die für andere selbstverständlich sind.

Schön ist außerdem der Blick der Autorin auf psychische und damit für andere „unsichtbare“ Krankheiten, wie zum Beispiel PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung). Unglücklicherweise gibt es nicht nur in ihrem Roman nach wie vor Menschen, die psychische Probleme anders betrachten als physische Leiden, obwohl erstere genauso behandlungsbedürftig sind, weshalb es in dieser Hinsicht keinen Unterschied, insbesondere in Bezug auf das Ansehen einer Person in der Öffentlichkeit, machen sollte, ob jemand gebrochene Knochen oder beispielsweise eine Depression hat. In beiden Fällen ist eine ärztliche Behandlung notwendig und mit psychischen Krankheiten sollte man genauso wenig allein fertig werden müssen wie mit körperlichen Leiden. Bei letzteren käme niemand auf die Idee eine Person für schwach zu halten oder Ähnliches, die medizinische Hilfe in Anspruch nimmt, warum dann bei ersteren?

Fazit

Light Up The Sky ist der großartige Abschluss einer sehr bewegenden Dilogie, die mit Sicherheit nicht das letzte sein wird, was man von Emma Scott gelesen hat.





Kommentar abgeben?

Hiermit erteile ich mein Einverständnis.

Archive

Online seit

Hinweis: In nahezu allen Beiträgen sind die ggf. abgebildeten Buchcover o.Ä. mit einem sog. Affiliate-Link (externer Link zu Amazon) hinterlegt und gelten daher als Werbung.