[Rezension] Ich bin dann mal Prinzessin – Chaos, Kekse …

03. August 2018 | 01:35 | Gelesen

Untertitel: Chaos, Kekse und königliche Cousinen
Autorin: Meg Cabot
Originaltitel: Royal Wedding Disaster
Erstveröffentlichung: 2016
Übersetzerin: Ilse Rothfuss


Wissenswertes

Ich bin dann mal Prinzessin – Chaos, Kekse und königliche Cousinen ist das neueste Kinderbuch der us-amerikanischen Bestsellerautorin Meg Cabot, deren Werke es schon mehrfach auf die Bestsellerliste der New York Times geschafft haben und zahlreich ausgezeichnet wurden.

Bekannt wurde Meg Cabot vor allem durch die 10-teilige Serie The Princess Diaries bzw. Plötzlich Prinzessin, die (teilweise) unter dem gleichen Titel mit Anne Hathaway in der Hauptrolle verfilmt wurde. Mittlerweile hat sie weit über fünfzig Bücher veröffentlicht, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene. Früher hat sie noch verschiedene Pseudonyme verwendet, z.B. Patricia Cabot oder Jenny Carroll, inzwischen schreibt sie aber ausschließlich unter ihrem richtigen Namen.

Ich bin dann mal Prinzessin – Chaos, Kekse und königliche Cousinen ist zudem der zweite Band der Reihe, in der erneut eine genovische Prinzessin im Mittelpunkt steht: Mias Halbschwester Olivia. Der dritte Teil, Royal Crush, ist im August letzten Jahres in den USA erscheinen. Der vierte Teil, Royal Crown, soll in diesem Sommer folgen.

Daneben gibt es noch eine Novelle mit dem Titel Royal Day Out, die zwischen dem ersten und dem zweiten Band spielt. Sie ist bisher nur als eBook und auf Englisch erhältlich, dafür jedoch kostenlos.

Inhalt

Der gesamte Palast ist in Aufruhr und die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, denn ganz Genovien wartet gespannt auf das Ereignis des Jahres: Die Hochzeit von Prinzessin Mia und ihrem Verlobten Michael Moscovitz. Auch Olivia, der es immer noch schwer fällt zu glauben, dass sie nun zu einer königlichen Familie gehört, freut sich auf die Trauung und hilft, wo sie nur kann. Ihre Vorfreude wird jedoch durch eine überraschende Nachricht ihrer neuen Schule getrübt, die darauf besteht, dass die Prinzessin schon jetzt, kurz vor Beginn der Sommerferien, am Unterricht teilnimmt und nicht, wie eigentlich geplant, erst im kommenden Schuljahr. Das hatte Olivia gerade noch gefehlt. Plötzlich gehen immer mehr Dinge schief und Mias kleine Schwester beginnt sich ernste Sorgen zu machen. Kann sie verhindern, dass aus der royalen Hochzeit ein royales Desaster wird?

Kritik

Ich bin dann mal Prinzessin – Chaos, Kekse und königliche Cousinen ist eine sehr gelungene Fortsetzung, die mühelos mit dem Vorgänger mithalten kann und bestens zu unterhalten versteht, von der ersten bis zur letzten Seite. Meg Cabot erfüllt ihren Lesern darin nämlich wirklich alle Wünsche, die man am Ende des ersten Bandes an den Nachfolger hatte.

Olivia ist nach wie vor eine sehr liebenswerte Protagonistin, die man einfach gern haben muss und deren fesselnde Tagebucheinträge man stets gespannt verfolgt. Man erfährt, wie ihr royaler Alltag in Genovien aussieht und dass selbst das Leben einer Prinzessin, der es im Grunde an nichts mangelt, nicht immer perfekt ist. Dennoch ist sie sehr dankbar und weiß ihr neues Glück und insbesondere ihre Familie sehr zu schätzen, was sie häufig betont und weshalb sie sich nie beklagt. Sie ist sehr hilfsbereit und verantwortungsbewusst, denkt viel an andere und möchte ihrer Stellung gerecht werden. Im Hinblick auf die Hochzeit stellt sie ihre eigenen Wünsche und Bedürfnisse zum Beispiel gern hinten an, damit Mia eine perfekte Hochzeit bekommt und sich vorher über nichts aufregen muss, obgleich die Vorbereitungen im Palast noch lange nicht abgeschlossen sind und vor dem großen Tag einiges schief läuft.

An ihrer neuen Schule findet sie schnell neue Freunde, aber natürlich auch so eine Art Feindin. Olivia ist allerdings sehr bemüht eine richtige Prinzessin zu werden und sich dementsprechend zu verhalten. Sie ist also immer nett und freundlich, sogar zu fiesen Mitschülern, und verliert nur selten ein böses Wort über jemanden. Wenn doch, dann nur in ihrem privaten Tagebuch, öffentlich würde sie nie jemanden beleidigen. Stattdessen versucht sie vielmehr Gründe für das schlechte Verhalten anderer zu finden, die dieses entschuldigen könnten.

Besonders schön ist das Zusammenleben und der liebevolle Umgang miteinander innerhalb der königlichen Patchwork-Familie, was Olivia so gar nicht kannte. Die nur „halbe“ Verwandtschaft wird von ihnen ebenfalls nie betont. Mia und Olivia sind Schwestern, Rocky ist ihr gemeinsamer Bruder. Ebenso schön ist die enge Beziehung zwischen Olivia und Rocky, den sie mitunter energisch verteidigt. Durch sie erfährt man auch etwas mehr über ihn und seine Eigenheiten. Für Erstaunen sorgt dagegen vor allem ihre Beziehung zu Grandmère, die manchmal kaum wiederzuerkennen ist. Einige ihrer diplomatischen Ratschläge im Umgang mit anderen Menschen kann man dafür selbst als nicht-adeliger Leser ganz gut gebrauchen.

Mia und Michael haben leider nur wenige Auftritte, was wirklich schade ist, da man die beiden sehr gern hat. Im Gegenzug erhält man durch Olivia nun detaillierte Schilderungen der wunderbaren Trauungszeremonie, einschließlich einer Beschreibung des Kleides sowie des Kusses, nach denen man sich so gesehnt und die man in Royal Wedding wirklich vermisst hat. Ihre Hochzeit war wahrlich fantastisch, nicht zuletzt dank Olivia, und sehr romantisch. So chaotisch die Vorbereitungen für die Hochzeit waren, am Ende hat sich also alles bezahlt gemacht. Bedauerlich ist nur, dass man wohl nichts über die Flitterwochen erfahren wird, zumindest nicht im Detail.

Wie schon der erste Band beinhaltet auch die Fortsetzung zahlreiche, tolle Illustrationen der Autorin, die die mitunter ausgesprochen amüsante Handlung ganz wunderbar unterstützen und manche Szenen noch anschaulicher machen. Am Anfang des Buches findet man darüber hinaus eine interessante Teilkarte von Genovien, einschließlich des königlichen Palastes.

Am Ende hat Olivia sich schließlich ganz gut in Genovien eingelebt und die Vorstellung, nach dem Sommer wieder zur Schule gehen zu müssen, findet sie auf einmal gar nicht mehr so schlimm. Das könnte zum Teil an einem gewissen Jungen liegen, den sie an der neuen Schule kennengelernt hat und für den sie inzwischen sogar etwas mehr empfindet als nur Freundschaft, wie sie sich am Schluss selbst eingestehen muss. Möglicherweise dürfen wir im dritten Band also mit einer kleine Liebesgeschichte zwischen Olivia und ihrem ersten festen Freund rechnen.

Man freut sich daher schon jetzt über alle Maße auf den dritten Band und kann es kaum erwarten ihn in den Händen zu halten. Man will einfach mehr von Olivia lesen und ist unheimlich gespannt auf Mias Krönung, die Geburt der Zwillinge – Welche Namen werden sie wohl bekommen? – und natürlich darauf, wie Olivia sich dann so als Tante macht.

Fazit

Ich bin dann mal Prinzessin – Chaos, Kekse und königliche Cousinen ist eine fantastische Fortsetzung, die einen mehrfach zum Lachen bringt und einfach Lust auf mehr macht – sehr viel mehr! Das einzige Manko besteht darin, dass das Buch viel zu schnell gelesen und damit auch viel zu schnell wieder vorbei ist.





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