[Rezension] Wie die Stille vor dem Fall – Erstes Buch (Hörbuch)

20. März 2021 | 19:20 | Gehört

Titel: Wie die Stille vor dem Fall – Erstes Buch
Autorin: Brittainy C. Cherry
Übersetzerin: Katja Bendels
Sprecher: Nicolás Artajo, Yesim Meisheit
Spieldauer: 10 Std. 24 Min. (ungekürzt)


Wissenswertes

Wie die Stille vor dem Fall – Erstes Buch ist der erste Teil der zwei letzten New Adult Romane der us-amerikanischen Autorin Brittainy C. Cherry, die mit ihrer Familie in Milwaukee, Wisconsin, lebt. Sie hat Schauspiel sowie Kreatives Schreiben studiert und schreibt heute hauptberuflich Romane und Theaterstücke.

Wie die Stille vor dem Fall – Erstes Buch ist zudem der zweite Band einer Trilogie. Die Fortsetzung – und damit auch der finale dritte Band – ist in diesem Fall zeitgleich erschienen und trägt schlicht den Titel Wie die Stille vor dem Fall – Zweites Buch.

Inhalt

Auch Hass kann ein Gefühl sein, das auf Gegenseitigkeit beruht. Landon und Shay können einander absolut nicht ausstehen und versuchen möglichst jede Situation zu vermeiden, in der sie gezwungen wären Zeit miteinander zu verbringen. Trotzdem lassen sie sich auf einer Party eines Tages auf eine ungewöhnliche Wette ein, aus der derjenige als Sieger hervorgehen wird, der den anderen als erstes dazu bringt sich in den jeweils anderen zu verlieben, ohne selbst Gefühle zu entwickeln. Landon hält das für eine seiner leichtesten Übungen und Shay fällt es mit der Zeit tatsächlich immer schwerer seinem Charme zu widerstehen, was ihn ziemlich siegessicher werden lässt – bis Shay den Spieß schließlich umdreht und Landon sich plötzlich dabei ertappt mehr zu wollen als nur das Spiel zu gewinnen …

Kritik

Wie die Stille vor dem Fall – Erstes Buch ist ein weiterer wundervoller New Adult Roman, der einen genauso zu berühren vermag wie die anderen Werke der Autorin, von der jeder Fan von Liebesromanen mindestens ein Buch gelesen haben sollte.

Brittainy C. Cherry bleibt dem Muster, das einem schon aus ihren zuletzt übersetzten Büchern bekannt ist, treu und beleuchtet die Liebesgeschichte ihrer zwei Protagonisten zu verschiedenen Zeitpunkten. Allerdings vereint sie Vergangenheit und Gegenwart hier nicht in einem Band, sondern widmet Landon und Shay sowie ihrer gemeinsamen Zeit miteinander zwei ganze Romane. Dennoch wirkt die Geschichte im ersten Band nie künstlich in die Länge gezogen, ganz im Gegenteil, man kann gar nicht genug von den beiden bekommen und ist am Ende regelrecht enttäuscht darüber, dass man nun schon die letzte Seite – oder Minute – erreicht hat.

Während man in Wie die Ruhe vor dem Sturm mit Landon noch nicht allzu warm geworden ist, schließt man ihn, seine raue Schale und seinen weichen Kern nun umso mehr ins Herz. Hinter seiner abweisenden Haltung versteckt er nämlich eine sehr verletzliche Seite, die er nur wenigen Menschen – und in Shays Fall eher unfreiwillig – offenbart. Landon hat zahlreiche Narben, nicht nur äußerlich, und Shay ist eine der wenigen, die es schafft hinter seine Fassade zu blicken, ob ihm das nun gefällt oder nicht. Darüber hinaus hat er viel mit Selbsthass und Selbstzweifeln zu kämpfen, wodurch er seinem eigenen Glück oft selbst im Weg steht.

Shay mochte man dagegen schon in der Geschichte ihrer Cousine Eleanor sehr gern, was sich auch in der Fortsetzung nicht ändert. Sie ist eine sehr bewundernswerte und stets freundliche Person – jedenfalls bei allen außer Landon – von der man sich gern eine Scheibe abschneiden möchte. Auf andere mag ihr Leben recht sorgenfrei erscheinen, in Wirklichkeit ist sie jedoch einfach nur sehr gut darin ihre Probleme vor anderen Menschen – mit Ausnahme von Eleanor – zu verbergen.

Ihre gemeinsame Geschichte beginnt mit einer Wette, wird aber schnell zu so viel mehr, als sie einander dadurch besser kennen lernen. Landon und Shay teilen zum Beispiel die Liebe zur Schauspielerei, obwohl Landon ursprünglich nur beim Theaterstück mitmachen wollte, um mehr Zeit mit Shay verbringen zu können – natürlich nur um die Wette zu gewinnen. Anfangs mögen Landon und Shay sich hassen, doch irgendwann entwickeln sie so starke Gefühle füreinander, dass sie selbst nicht mehr wissen, warum sie einander eigentlich so verabscheuten. Brittainy C. Cherry gelingt es wie keiner anderen, dass diese Gefühle auch beim Leser ankommen. Man verliebt sich gemeinsam mit ihnen und leidet mit ihnen, wenn ihnen das Herz gebrochen wird, dabei weiß man von Beginn an, dass es – zumindest in diesem Band – noch kein Happy End für die zwei geben kann, da die Fortsetzung sonst mehr oder weniger überflüssig wäre.

Landon und Shay sind auf jeden Fall ein großartiges Paar, mit dem man die ganze Zeit gespannt mitfiebert. Ihre Geschichte kommt ohne übertriebene Dramen aus, ist aber trotzdem fesselnd. Obwohl sie für die Teenager, die sie im Augenblick noch sind, ungewöhnlich tiefe Gefühle füreinander entwickeln, nimmt man sie ihnen ab und zweifelt nicht daran, dass sie einander lieben, da ihre Gefühle nie unglaubwürdig erscheinen. Die Autorin gestaltet ihre Liebesgeschichte sehr authentisch und für den Leser nachvollziehbar, was unter anderem den wechselnden Perspektiven zu verdanken ist, durch die man stets weiß, was wirklich in den Hauptfiguren vorgeht, was vor allem bei Landon von Vorteil ist.

Die Chemie zwischen Landon und Shay stimmt einfach und man spürt, wie zwischen ihnen die Funken und die Fetzen fliegen. Im Verlauf der Geschichte erzeugt ihre Hassliebe wunderbare Neckereien und feurige Dialoge, die einen immer wieder zum Schmunzeln bringen. Ein paar heiße – und eine wundervoll peinliche – erotische Szenen gibt es natürlich auch. Diese fügen sich jedoch harmonisch in die Handlung ein und nehmen zu keinem Zeitpunkt überhand.

Das Ende dieses ersten Bandes wirft insbesondere im Hinblick auf Wie die Ruhe vor dem Sturm ein paar Fragen zur Beziehung von Landon und Shay auf, da es nicht so richtig dazu zu passen scheint. Diese vermeintlichen Widersprüche werden dann aber hoffentlich im zweiten Band geklärt, den man am liebsten sofort im Anschluss verschlingen würde, um zu erfahren, wie die Liebesgeschichte der beiden endet.

Liebe und Freundschaft – solche Freunde wie Landon hätte sicher jeder gern – sind allerdings nicht die einzigen Elemente von Bedeutung. Familie, Trauerbewältigung, Depressionen und Drogenmissbrauch sind ebenfalls zentrale Themen, deren die Autorin sich in diesem Roman mehr als nur oberflächlich annimmt, was ihn im Ergebnis noch empfehlenswerter macht.

Letzteres trifft auch auf das (ungekürzte) Hörbuch zu, in dem Yesim Meisheit und Nicolás Artajo die Protagonisten gekonnt zum Leben erwecken und ihnen ihre angenehmen Stimmen leihen, denen man die ganze Zeit über sehr gern zuhört. Die Fortsetzung will man danach garantiert ebenfalls in dieser Form genießen, zumal dafür natürlich die gleichen Sprecher verpflichtet wurden.

Fazit

In Wie die Stille vor dem Fall – Erstes Buch erzählt Brittainy C. Cherry – wie man es inzwischen nicht anders von der Autorin gewohnt ist – eine wundervolle Liebesgeschichte, die einen wirklich berührt und schneller ausgelesen ist, als es einem lieb ist. Dank der Fortsetzung muss man sich am Ende aber immerhin noch nicht endgültig von den lieb gewonnenen Figuren verabschieden, deren Geschichte man auf jeden Fall weiter verfolgen wird.





Kommentar abgeben?

Hiermit erteile ich mein Einverständnis.

Archive

Online seit

Hinweis: In nahezu allen Beiträgen sind die ggf. abgebildeten Buchcover o.Ä. mit einem sog. Affiliate-Link (externer Link zu Amazon) hinterlegt und gelten daher als Werbung.