Autorin: Mona Kasten
Übersetzer: Originalsprache
Sprecherin: Milena Karas
Spieldauer: 12 Std. 24 Min. (ungekürzt)
Wissenswertes
Hope Again ist zudem der vierte Band einer Pentalogie. Der fünfte und damit letzte Band trägt den Titel Dream Again und ist im März 2020 bei LYX erschienen.
Inhalt
Kritik
Zu Beginn fällt es einem schwer mit Everly wirklich warm zu werden, vor allem weil sie in Gegenwart anderer – mit Ausnahme von Nolan – sehr verschlossen ist und man den Grund dafür nicht so ganz versteht. Sie hat in der Vergangenheit viel durchgemacht, wie man nach und nach erfährt, doch es besteht eigentlich keine Notwendigkeit daraus ein solches Geheimnis zu machen, insbesondere nicht Dawn gegenüber, die ihr unglaublich viel Verständnis entgegen bringt. Mit der Zeit entwickelt sie sich aber weiter und lernt schließlich zum Glück offen über ihre Gedanken und Gefühle zu sprechen. Es ist richtig schön zu erleben, wie Everly zum Ende hin aufblüht, ihre Ängste abstreift und wieder mehr Licht in ihr Leben lässt.
Die Liebesgeschichte zwischen Everly und Nolan entwickelt sich zunächst nur sehr langsam, was jedoch ein großer Pluspunkt des Romans ist, besonders im Hinblick auf das eigentlich hinderliche Schüler-Lehrer-Verhältnis. Die romantischen Aspekte beschränken sich zu Beginn daher auf einen intensiven Blick hier, eine längere Berührung dort und den Umstand, dass Everly sich bei Nolan sicher und geborgen fühlt. Auf den ersten Kuss muss man infolgedessen recht lange warten, dafür freut man sich dann umso mehr darüber. Das lange Hin und Her zwischen ihnen ist in Anbetracht ihrer schwierigen Lage also durchaus nachvollziehbar, denn Nolan riskiert immerhin seinen Job, wenn er sich auf eine Beziehung mit Everly einlässt, sodass dieser ein reales Hindernis darstellt.
Die Ereignisse werden ausschließlich aus Everlys Sicht beleuchtet, was dazu führt, dass man Nolans Verhalten – genau wie Everly – manchmal erst versteht, wenn er sich ihr gegenüber erklärt. Bis dahin tappt man in der Regel ebenso im Dunkeln wie die Protagonistin. Im Gegensatz zu Everly hat man als Leser allerdings keine Zweifel, dass Nolan echte Gefühle für sie hegt bzw. ihre Gefühle aufrichtig erwidert. Obschon die zwei sehr gut zusammen passen, kommen diese Gefühle im ersten Drittel nur bedingt beim Leser an. Man liest (oder hört) zwar gern weiter, die Anziehung zwischen Everly und Nolan spürt man jedoch leider kaum. Im Verlauf der Geschichte ändert sich das aber zum Glück noch stark.
In Hope Again steckt allerdings mehr als „nur“ eine Liebesgeschichte. Im Fokus stehen vielmehr verschiedene zwischenmenschliche Beziehungen, einschließlich des komplizierten Verhältnisses zwischen Everly und ihrer Mutter, dessen Darstellung trotz oder womöglich gerade wegen all der Probleme sehr authentisch wirkt. Darüber hinaus nimmt Mona Kasten sich im vierten Band ihrer erfolgreichen Reihe einiger ernster Themen an, darunter häusliche Gewalt, die der Geschichte mehr Tiefgang verleihen und zusätzlich für Konfliktpotenzial sowie Spannung sorgen. Zwischendurch wird die Handlung dadurch einmal sogar richtig dramatisch und man verfolgt völlig gebannt das Geschehen, obwohl man damit gerechnet hat, dass es früher oder später zu so einer Situation kommt.
Außerdem gibt es natürlich gelegentliche Wiedersehen mit den Protagonisten aus den Vorgängern, über die man sich stets freut. Aufgrund der Beziehung zwischen ihrem Vater und Everlys Mutter taucht vor allem Dawn regelmäßig auf. Daneben lernt man zudem schon jetzt Blake, die männliche Hauptfigur des fünften Bandes, kennen und lieben. Er ist Everly ein guter Freund und überaus aufmerksam. Im letzten Drittel sorgt er aber auch für die womöglich größte – unschöne – Überraschung des ganzen Buches.
Wer die bisherigen Werke der Autorin ebenfalls gelesen hat, merkt, dass Mona Kasten sich seit den ersten drei Bänden der Reihe stilistisch spürbar weiterentwickelt hat – in positiver Hinsicht. Für etwas Verwirrung sorgt anfänglich nur der Umstand, dass die Handlung von Hope Again im Unterschied zu der der jeweiligen Vorgänger offenbar nicht nach Feel Again spielt, sondern teilweise parallel dazu, worauf man erst einmal kommen muss. Bis dahin wundert man sich nämlich sehr darüber, was bei Isaac und Sawyer los ist und sorgt sich um das lieb gewonnene Pärchen, das gegebenenfalls zu den bisherigen Favoriten zählt. Davon abgesehen treffen lediglich die sparsam eingesetzten und hier recht spät einsetzenden erotischen Szenen vielleicht nach wie vor nicht so ganz den persönlichen Geschmack. Darüber sieht man in Ermangelung anderweitiger, ins Gewicht fallender Kritikpunkte jedoch gern hinweg, zumal die vielen Dialoge, die einen zum Schmunzeln bringen, das auf jeden Fall wieder ausgleichen.
Das Hörbuch wird von der Sprecherin Milena Karas, der man trotz der Länge der ungekürzten Fassung bis zum Schluss gerne lauscht, wunderbar gelesen. Sie hat eine angenehme Stimme und dank des Ich-Erzählers fühlt es sich manchmal fast so an als würde einem Everly persönlich ihre Geschichte erzählen. Die Schauspielerin liest auch die anderen Bände der Reihe, sodass man das Finale nun vielleicht sogar lieber als Hörbuch genießen möchte.
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