[Rezension] Die Legenden der besonderen Kinder

25. Mai 2018 | 23:55 | Gelesen

Titel: Die Legenden der besonderen Kinder
Autor: Ransom Riggs
Originaltitel: Tales of the Peculiar
Erstveröffentlichung: 2016
Übersetzerin: Silvia Kinkel


Wissenswertes

Die Legenden der besonderen Kinder ist ein Werk des us-amerikanischen Bestseller-Autors Ransom Riggs, der es seit seiner Kindheit liebt Geschichten zu schreiben, Photos aufzunehmen sowie Filme zu drehen und all diese Sachen bis heute tut, auf die eine oder andere Weise, indem er unter anderem (Dreh-)Bücher schreibt, Werbefilme dreht und als Photograph arbeitet. Zusammen mit seiner Frau, der Bestseller-Autorin Tahereh Mafi, lebt er heute in Los Angeles.

Die Legenden der besonderen Kinder ist zudem eine Ergänzung zu seiner Miss Peregrine’s Peculiar Children Trilogie, bestehend aus Die Insel der besonderen Kinder, Die Stadt der besonderen Kinder sowie Die Bibliothek der besonderen Kinder, mit zehn einzelnen Geschichten über verschiedene Besondere, die jedoch alle lange vor der eigentlichen Handlung der Reihe spielen.

Inhalt

Während die Kinder normaler Menschen ohne besondere Fähigkeiten mit zahlreichen Märchen aufwachsen, werden besondere Kinder mit Legenden über andere Besondere groß, die von Generation zu Generation in Form von Geschichten weitergegeben und prägender Bestandteil ihrer Erziehung wurden. Der Gelehrte Millard Nullings hat sich die Erhaltung und Verbreitung solcher Erzählungen zur Aufgabe gemacht und seine liebsten Legenden nun in diesem Werk versammelt, das etwas handlicher ist als die wesentlich umfassendere, dreibändige Sammlung, die er in seiner Jugend gelesen hat. Darin enthalten sind unter anderem die Legende der ersten Ymbryne und der Entstehung der Zeitschleifen, die Geschichte eines Mädchens, das Alpträume zu zähmen vermochte und die Sage eines Jungen, der das Meer beherrschen konnte. Viele von ihnen enthalten wichtige Lektionen, die Besondere niemals vergessen sollten.

Kritik

Die Legenden der besonderen Kinder ist eine gelungene Ergänzung zur Miss Peregrine’s Peculiar Children Trilogie von Ransom Riggs, wobei man das Buch auch gut zum Einstieg und somit durchaus ohne Vorkenntnisse aus der Reihe problemlos lesen kann. Sofern man sie noch nicht kennt, wird man das jedoch spätestens nach dieser Lektüre ändern wollen.

Die Sammlung beginnt mit einem interessanten Hinweis an den Leser, der aber sicher nur die wenigstens vom Lesen abhalten wird, sowie einem tollen Vorwort des „Autors“ Millard Nullings, von dem man im ganzen Buch hier und da hilfreiche Fußnoten findet. Darauf folgen die zehn ausgewählten Geschichten, die unabhängig voneinander gelesen werden können und durch die das Werk wie ein skurriles Märchenbuch anmutet – und genau das soll es im Grunde ja sein.

Die einzelnen Legenden könnten unterschiedlicher kaum sein; von schön, über lehrreich, bis hin zu erschreckend ist im Prinzip alles dabei. Ausgerechnet die wohl verstörendste Geschichte kommt gleich zu Beginn, doch man kann unbesorgt weiterlesen, denn es sind zum Glück nicht alle Geschichten so und am Ende hat man mit Sicherheit seine eigenen Favoriten. Bei vielen von ihnen liegt die Botschaft auf der Hand, obschon manche Lektionen wirklich hart sind, bei einigen anderen ist hingegen nicht ganz klar, was dadurch vermittelt werden soll. Eine traurige Wahrheit haben viele der Geschichten allerdings gemeinsam: In der Regel nimmt es für die Besonderen kein gutes Ende, wenn sie normalen Menschen von ihren Fähigkeiten erzählen. Diesbezüglich soll das Buch vermutlich eine abschreckende Wirkung entfalten, also Besondere von klein auf daran hindern sich normalen Menschen zu offenbaren.

Besonders aufschlussreich ist außerdem die Legende über die erste Ymbryne, eine der längsten und schönsten Geschichten innerhalb des Buches, die zugleich am meisten über die Historie der Besonderen im Allgemeinen verrät und nicht, wie nahezu alle anderen, „nur“ von diesem oder jenem Besonderen im Speziellen handelt.

Da Die Legenden der besonderen Kinder eine handliche Version einer viel umfassenderen Sammlung mit den Favoriten des „Autors“ darstellen soll, hätte man bei einigen Legenden sehr gern erfahren, warum ausgerechnet diese zu seinen Lieblingsgeschichten gehören, zumal er manche laut eigenen Angaben geändert bzw. abgewandelt hat, weil das Ende sonst einfach zu unfair oder trübsinnig gewesen wäre. Mehr als verständlich ist im Gegensatz dazu, dass ein paar davon sogar nach Ansicht des „Autors“ Millard Nullings eher ungeeignet für noch sehr junge Besondere sind.

Darüber hinaus besticht die Sammlung durch eine wundervolle Aufmachung, beginnend beim Cover, dessen Goldverzierungen sich durch das gesamte Buch ziehen. Am Anfang eines jeden Kapitels erwarten den Leser ferner eindrucksvolle Illustrationen bzw. Holzstiche von Andrew Davidson.

Fazit

Die Legenden der besonderen Kinder ist eine interessante Lektüre für zwischendurch, die einen außerordentlich neugierig auf die dazugehörige Trilogie von Ransom Riggs macht, sofern man diese nicht ohnehin bereits gelesen hat.





Kommentare

  1. Liebe Stephie,

    das Buch werde ich mitunter auch als nächstes lesen, weshalb ich nur dein Fazit gelesen habe. Ich freue mich schon so wahnsinnig auf das Buch, da ich die ursprüngliche Trilogie so sehr geliebt habe. Schön, auf diese Weise noch einmal ins Universum einzutauchen.

    Liebst, Jule

    • Hallo Jule,

      das verstehe ich gut, auch wenn ich in meinen Rezensionen grundsätzlich bemüht bin nicht zu spoilern. Bei Büchern, bei denen ich ohnehin schon fest entschlossen bin sie zu lesen, lese ich Rezensionen lieber hinterher – anders als bei Büchern, bei denen ich noch unentschlossen bin.

      Ich wünsche dir schon einmal viel Spaß beim Lesen, ich mochte diese eigentümliche Sammlung sehr gern. Die Trilogie habe ich allerdings noch nicht gelesen, das muss ich noch irgendwann nachholen.

      Viele Grüße, Stephie

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