[Rezension] Royal Wedding

11. Juli 2015 | 16:03 | Gelesen

Titel: Royal Wedding
Autorin: Meg Cabot
Deutscher Titel: bisher keine deutsche Übersetzung
Erstveröffentlichung: 2015
Sprache: Englisch


Wissenswertes

Royal Wedding ist der neueste Roman der us-amerikanischen Bestsellerautorin Meg Cabot, deren Werke es schon mehrfach auf die Bestsellerliste der New York Times geschafft haben und zahlreich ausgezeichnet wurden.

Bekannt wurde Meg Cabot vor allem durch die Serie The Princess Diaries bzw. Plötzlich Prinzessin, die (teilweise) unter dem gleichen Titel mit Anne Hathaway in der Hauptrolle verfilmt wurde. Mittlerweile hat sie weit über fünfzig Bücher veröffentlicht, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene. Früher hat sie noch verschiedene Pseudonyme verwendet, z.B. Patricia Cabot oder Jenny Carroll, inzwischen schreibt sie aber ausschließlich unter ihrem richtigen Namen.

Royal Wedding ist zudem der elfte Teil der The Princess Diaries Reihe. Alle bisherigen Bände waren allerdings Jugendbücher, der elfte richtet sich hingegen erstmals an erwachsene Leser.

Inhalt

In den letzten Monaten hatte die mittlerweile 25-jährige Prinzessin Mia es alles andere als leicht. Erst erschütterte der plötzliche Tod ihres Stiefvaters ihre Familie, dann musste sie wegen ihres Stalkers ins streng bewachte genovische Konsulat umziehen, die Presse wird nicht müde sie zu belagern oder Babygerüchte in die Welt zu setzen, ihr Vater droht die nächste Wahl zum Premierminister zu verlieren und nun wurde er sogar von der Polizei verhaftet. Dass Mia sich regelmäßig für zahlreiche gute Zwecke engagiert und nebenbei noch ein Gemeindezentrum eröffnet hat, trägt auch nicht gerade dazu bei, dass sie endlich ein wenig zur Ruhe kommt.

Zu ihrem Geburtstag duldet Michael jedoch weder Widersprüche noch Ausreden und entführt Mia auf eine einsame Insel in der Karibik. Dort können die beiden ein Wochenende lang entspannen und ihre Zweisamkeiten genießen. Michael nutzt diese Gelegenheit zudem um Mia ungestört eine ganz besondere Frage zu stellen …

Kritik

Royal Wedding ist eine geniale, unglaublich witzige Fortsetzung, die das Herz eines jeden Fans von The Princess Diaries höher schlagen lässt. Mit diesem fantastischen elften Band hat Meg Cabot nach sieben Jahren schließlich die Träume ihrer Leser wahr werden lassen und die hohen Erwartungen an das Buch sogar übertroffen.

Man freut sich unbändig darüber Mia – die zwar reifer geworden, ungeachtet des nun erwachsenen Alters innerlich aber immer noch dieselbe Person geblieben ist, die man in den Jugendbüchern kennen sowie lieben gelernt und seitdem stets vermisst hat – und Michael endlich wiederzusehen und ist von Anfang bis Ende einfach begeistert.

Es ist schön zu sehen, dass Mia inzwischen mehr Selbstbewusstsein besitzt und gelernt hat souverän mit den Medien umzugehen. Sie beherzigt Ratschläge, nimmt ihr Leben trotz ihrer Stellung und Pflichten als Prinzessin von Genovien jedoch aktiv selbst in die Hand. Sie hat nach wie vor ein großes Herz, will immer allen helfen und setzt sich tatkräftig für ihre Freunde sowie ihre Familie ein. Manchmal handelt sie deshalb zwar unüberlegt oder voreilig, das macht sie allerdings nur menschlicher und umso liebenswerter, denn niemand ist perfekt.

Außerdem hat sie nun mehr Vertrauen in ihre Beziehung zu Michael, sodass die andauernden Gerüchte in der Klatschpresse ihnen nichts anhaben können. Für Mia ist Michael sogar bereit sein halbes Leben umzukrempeln, solange er dafür mit ihr zusammen sein kann. Mehr als einmal zeigen sie, wie wahre Liebe aussieht. Ferner gelingt es ihm fast immer genau das Richtige zu sagen, sodass es nicht an romantischen Momenten mangelt.

Mias soziales Umfeld besteht überwiegend aus den gleichen Freunden und Familienmitgliedern, die man schon früher lieb gewonnen hat und es tauchen selbst Charaktere erneut auf, bei denen man gar nicht mit einem Wiedersehen gerechnet hätte. Ihre Freunde sind loyal und unterstützen Mia, auch wenn sie, was durchaus vorkommt, Fehler macht. Ihre Gespräche mit Lilly und Tina, die Medizin bzw. Jura studieren, möchte man keinesfalls missen und dank ihrer Freundschaft zu Mia erfährt man ebenso das eine oder andere aus deren (Liebes)Leben.

Mias neu entdeckte kleine Schwester Olivia ergänzt die royale Familie ganz wunderbar und wird von allen ausgesprochen herzlich aufgenommen. Vor allem Mia gewinnt sie schnell lieb und sorgt sich um sie, weil sie ihr Leben bereichern will statt es durch die vielen Paparazzi oder ähnliches zu erschweren.
Olivia ist ein sympathisches, cleveres und aufgewecktes Mädchen, hat einiges mit Mia gemeinsam, unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht jedoch auch stark von ihr. Sie freut sich immens darüber endlich ihren Vater kennenzulernen, gleichzeitig eine Schwester zu bekommen und scheint sich bei ihnen sehr wohlzufühlen. Sofern man es noch nicht gelesen hat, ist man danach schon gespannt auf ihr eigenes (Tage)Buch, in dem ihre große Schwester dann hoffentlich ebenfalls ab und zu auftaucht und die royale Hochzeit zudem vielleicht ein wenig ausführlicher geschildert wird.

Grandmère ist gewohnt unsympathisch, aber authentisch, immerhin muss es ja Verwandte geben, die man weniger mag, wobei es Olivia in einer Situation tatsächlich gelingt kurz eine ungeahnte, sanftere Seite von Clarisse zum Vorschein zu bringen.

Darüber hinaus bleibt Meg Cabot ihrem Stil treu, sodass Mia nach wie vor in Form eines Tagebuchs von ihrem Leben berichtet. Nur dass es jetzt ein paar mehr sexuelle Anspielungen gibt und es nicht länger verschwiegen wird, dass Mia und Michael, logischerweise, Sex haben, wobei explizite Schilderungen weiterhin ausbleiben. Doch man erfährt zumindest etwas über gewisse Vorlieben der beiden.

Chats bzw. Nachrichten, zum Teil von Mia kommentiert, sind ebenfalls enthalten und heben sich durch eine besondere Gestaltung vom Rest des Textes ab. Des Weiteren gibt es wieder zahlreiche, wunderbare, aktuelle Popkulturanspielungen, die einem häufig ein Lächeln entlocken, insbesondere wenn man selbst auch ein Fan der genannten Filme, Bücher oder Serien ist.

Überdies schafft es die Autorin einen mit ihrem Humor schon auf den ersten Seiten zum Grinsen oder sogar lauthals Auflachen zu bringen, öfter als es manch anderen Autoren mit einem ganzen Roman gelingt. Schon allein deshalb macht es unfassbar viel Spaß dieses Buch zu lesen.

Obwohl gewisse Ereignisse in Mias Leben durch den Titel und die Veröffentlichung von From the Notebooks of a Middle School Princess vorher bereits bekannt sind – Verlobung, Hochzeit, die Entdeckung ihrer kleinen Schwester – schmälert das die Lesefreude nicht im geringsten, da es nicht darauf ankommt, dass diese Dinge geschehen, sondern wann und wie sie sich letztlich ereignen.
Die Handlung ist fesselnd, weil in Mias chaotischem Leben einfach immer etwas passiert, egal ob nun ein Stalker gefunden, Geheimnisse aufgedeckt, Hochzeitsvorbereitungen getroffen oder politische Angelegenheiten geregelt werden müssen. Überdies hat Meg Cabot natürlich die eine oder andere Überraschung eingebaut, die man so nicht erwartet hätte. Wenn man das Buch zwischendurch einmal aus der Hand legt, dann nur um es länger zu genießen und das gelungene Ende noch etwas hinauszuzögern.

Dieses erreicht man nämlich viel schneller als es einem lieb ist. Man kann daher nur hoffen, dass Royal Wedding nicht die einzige neue Fortsetzung zur Reihe bleibt und die Autorin sich entschließt wenigstens ein weiteres Buch zu schreiben, gern aber auch mehr. Denn es werden in der nächsten Zeit einige Veränderungen auf Mia zukommen, die wie geschaffen für einen weiteren Band sind, zumal es mit Mia ohnehin niemals langweilig wird.

Wer schon The Princess Diaries mochte, wird Royal Wedding also mindestens ebenso lieben und man muss dafür nicht einmal in Mias Alter sein; jüngere sowie ältere Leser werden auf jeden Fall gleichermaßen ihre Freude daran haben.

Ein abschließender Vorschlag: Wer eine Tochter oder kleine Schwester hat, die gerne liest, sollte es am besten lesen, während diese sich zeitgleich From the Notebooks of a Middle School Princess widmet. Im Anschluss kann man sich zu zweit über die gleiche Geschichte austauschen, obwohl man verschiedene Bücher gelesen hat, da die Handlung sich in den wesentlichen Punkten überschneidet und sich um dieselben Figuren dreht.

Fazit

Royal Wedding ist eine grandiose Fortsetzung, die man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte! Das lange Warten auf das ersehnte Wiedersehen mit Mia und Michael hat sich definitiv gelohnt und man wird auf keinen Fall enttäuscht werden. Meg Cabot lässt – bis auf den nach einer weiteren Fortsetzung – keine Wünsche offen und gibt ihren Lesern genau das, was sie sich erhofft haben.





Kommentar abgeben?

Hiermit erteile ich mein Einverständnis.

Archive

Online seit

Hinweis: In nahezu allen Beiträgen sind die ggf. abgebildeten Buchcover o.Ä. mit einem sog. Affiliate-Link (externer Link zu Amazon) hinterlegt und gelten daher als Werbung.