[Rezension] Virals – Nur die Tote kennt die Wahrheit

11. August 2012 | 23:42 | Gelesen

Titel: Virals – Nur die Tote kennt die Wahrheit
Autorin: Kathy Reichs
Originaltitel: Seizure
Erstveröffentlichung: 2011
Übersetzer: Knut Krüger


Wissenswertes

Virals – Nur die Tote kennt die Wahrheit ist der zweite Teil der ersten Jugendbuchserie der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Kathy Reichs, deren Bücher bisher in 30 Sprachen übersetzt wurden.

Sie ist vor allem bekannt für ihre Buchreihe um die forensische Anthropologin Temperance Brennan, die unter dem Titel Bones – die Knochenjägerin auch sehr erfolgreich für das Fernsehen adaptiert wurde.

Genau wie ihre weltweit bekannte Figur ist auch Kathy Reichs, unter anderem, als forensische Anthropologin für verschiedene gerichtsmedizinische Institute tätig.

Der dritte Band der Reihe wird in den USA den Titel Code tragen und im März 2013 erscheinen. Der Termin für die deutsche Veröffentlichung ist noch unbekannt.

Inhalt

Das LIRI (Loggerhead Island Research Institute), das Forschungsinstitut in dem Torys Vater sowie die Eltern ihrer Freunde arbeiten, soll wegen Etatkürzungen geschlossen werden und sowohl Loggerhead als auch Morris Island drohen verkauft zu werden. Als Tory und ihre Freunde davon erfahren sind sie am Boden zerstört und das nicht nur, weil sie die beiden Inseln so sehr lieben. Wird das Institut tatsächlich aufgelöst, betrifft das natürlich auch die Wohnanlage auf Morris Island und die Mitarbeiter werden nicht nur alle ihren Job verlieren, sondern müssen auch noch umziehen. Die Gruppe um Tory, Hi, Shelton und Ben würde auseinander gerissen werden und jeder von ihnen müsste fortan allein mit den Schüben und ihren Auswirkungen klar kommen.

Um das zu verhindern muss das Team irgendwie Geld auftreiben, sehr viel Geld, und zwar schnell! Deshalb begibt sich das Quartett auf die Suche nach dem verlorenen Piratenschatz von Anne Bonny. Vielleicht ist dieser Plan töricht, denn schon viele haben vergeblich danach gesucht und niemand kann mit Sicherheit sagen, dass der Schatz überhaupt existiert, doch es ist ihre einzige Möglichkeit das LIRI zu retten …

Kritik

Auch im zweiten Teil der Serie um die vier Virals begibt sich die Clique wieder auf eine Mission, die viel gefährlicher wird als zunächst angenommen. Denn die Freunde sind nicht die einzigen, die auf der Suche nach Anne Bonnys Schatz sind und ihre Gegenspieler sind wesentlich gieriger, aber vor allem skrupelloser als die Jugendlichen. Sie schweben mehrfach in Lebensgefahr und sind erneut dabei sämtliche Regeln zu brechen.
Die Piratengeschichte, welche auf wahren Begebenheiten basiert, und die Schatzjagd sind äußerst interessant gestaltet und nicht so unrealistisch, wie man zunächst glauben mag. Zum einen ist ihre Suche auch mit vielen Rückschlägen verbunden und zum anderen handelt es sich bei dem Rudel nun einmal nicht um normale Jugendliche. Man begleitet die Gruppe wirklich gern auf ihrem Abenteuer und kann wieder gemeinsam mit ihnen rätseln, Mutmaßungen anstellen und schließlich das Puzzle zusammensetzen.

Kathy Reichs gelingt es scheinbar mühelos die Spannung konstant aufrecht zu erhalten und den Leser immer wieder aufs Neue zu fesseln. Indem sie die recht kurzen Kapitel häufig mit einem kleinen Cliffhanger enden lässt, zwingt sie den Leser praktisch dazu weiter zu lesen bis das irgendwann mal nicht der Fall ist – und solche Stellen sind eher selten.
Ferner schafft sie es den geschichtlichen Hintergrund nie langweilig werden zu lassen, sondern für Jugendliche interessant aufzubereiten und zu schildern, sowie die Neugier des Lesers zu wecken, sodass man sogar selbst ein wenig nachforschen möchte um herauszufinden, was alles tatsächlich der Wahrheit entspricht.

Das Ende ist aufregend, aber trotzdem wieder schön in sich abgeschlossen – ein Cliffhanger ist auch gar nicht nötig um den nächsten Teil freudig zu erwarten. Die Auflösung ist toll und ganz anders als erwartet, insbesondere was den Schatz betrifft.

Neben der Schatzjagd stehen im zweiten Teil außerdem noch die Virals selbst und ihre Fähigkeiten im Vordergrund. Abgesehen davon, dass sie sie natürlich weiterhin geheim halten müssen, wollen sie auch mehr darüber herausfinden. Sie wollen lernen sie zu kontrollieren und erfahren, was für Nebenwirkungen sie haben könnten. Des Weiteren bemerken sie gewisse Unterschiede, was das Potenzial ihrer Fähigkeiten betrifft, so kann Tory zum Beispiel am besten riechen, Hi hat die besten Augen, Shelton das beste Gehör und Ben ist körperlich am stärksten. Sie müssen wissen, wie sie die Schübe auslösen können, aber auch, wie man sie verhindert.
Dieser Aspekt der Handlung wird im zweiten Teil natürlich noch nicht abgeschlossen und wird im dritten Band hoffentlich erneut aufgegriffen und noch näher beleuchtet. Es gibt mit Sicherheit noch vieles, was die Virals nicht über ihre Fähigkeiten wissen.

Geschildert wird die Geschichte, wie schon der erste Teil, aus der Sicht von Tory, die den Leser sogar direkt anspricht und ihm noch einmal kurz die wichtigsten Geschehnisse aus dem Vorgänger zusammenfasst. Daneben gibt es in paar einzelne, aber leider sehr kurz gehaltene, Kapitel aus diversen anderen Perspektiven, die kleine Einblicke in Erlebnisse gewähren, die Tory noch entgehen, die man aber nicht immer sofort der richtigen Person zuordnen kann, was dadurch zusätzlich für Spannung sorgt.

Tory ist wieder sehr sympathisch und man kann sehr gut mit ihr mitfühlen. Das gilt natürlich auch für Shelton, Hi und Ben. Man fiebert mit dem Quartett mit und hofft inständig, dass sie den Schatz finden und das LIRI retten können damit die Truppe nicht auseinander gerissen wird und Tory ihr neues zu Hause nicht schon nach so kurzer Zeit wieder verlassen muss.

In der Fortsetzung gibt es zudem noch eine schöne, wenn auch nur indirekte, Begegnung mit Temperence Brennan, was vor allem den Fans der TV-Serie und/oder der Thrillerreihe für Erwachsene gefallen dürfte.

Fazit

Mit dem zweiten Teil von Virals ist der Autorin Kathy Reichs wieder ein spannender Thriller für Jugendliche gelungen, der alle Erwartungen erfüllt und eigentlich keine Wünsche offen lässt. Lediglich Romantik sucht man vergeblich, aber daran fehlte es schon in der Fortsetzung und das ist auch nicht schlimm, denn diese bieten schon genügend andere Jugendbücher. Es ist schön zur Abwechslung mal einen Roman zu lesen, der auch gut ohne Liebesgeschichte auskommt und sich dadurch sehr gut für beide Geschlechter eignet.





Kommentare

  1. Hört sich gut an. Nachdem der erste Teil ganz gut war, freue ich mich auf den zweiten, gerade auch weil die Bones-Reihe meiner Meinung nach im Moment etwas schwächelt. ^^

    • Meinst du mit der Bones-Reihe die Bücher oder die TV-Serie? Die Bücher habe ich bisher noch nicht gelesen, Thriller sind normalerweise nicht so mein Ding.

      Auf Teil 2 von ‘Virals’ kannst du dich jedenfalls echt freuen, ich fand ihn toll. Hatte was von ‘Fluch der Karibik’. ^^

Hinterlasse einen Kommentar zu Stephie Antworten abbrechen

Hiermit erteile ich mein Einverständnis.

Archive

Online seit

Hinweis: In nahezu allen Beiträgen sind die ggf. abgebildeten Buchcover o.Ä. mit einem sog. Affiliate-Link (externer Link zu Amazon) hinterlegt und gelten daher als Werbung.