[Rezension] Vladimir Tod hängt todsicher ab

03. März 2012 | 14:18 | Gelesen

Titel: Vladimir Tod hängt todsicher ab
Autorin: Heather Brewer
Originaltitel: Tenth Grade Bleeds
Erstveröffentlichung: 2009
Übersetzer: Sandra Knuffinke, Jessika Komina


Wissenswertes

Vladimir Tod hängt todsicher ab ist der dritte Teil der Pentalogie The Chronicles of Vladimir Tod der us-amerikanischen Autorin Heather Brewer um den jungen Halbvampir Vladimir Tod.

Genau wie Vlad war auch sie ein eher ungewöhnlicher Teenager, denn sie trug am liebsten Schwarz und tanzte unter dem Vollmond.

Heute findet man sie eher an ihrem Schreibtisch vor, wo sie im Pyjama neue Geschichten schreibt.

Im Herbst 2011 erschien der erste Band der neuesten Serie von Heather Brewer, ein Spin-off zu The Chronicles of Vladimir Tod, indem nun der Vampirjäger Joss die Hauptrolle spielt.

Inhalt

In Liebesdingen hat Vladimir Tod, der bisher einzige Halbvampir auf der Welt, endlich einmal Glück und schwebt in seiner Beziehung mit Meredith, dem hübschesten Mädchen der Schule, auf Wolke Sieben. Leider wird seine Stimmung dadurch getrübt, dass er sich, nun da die Sommerferien vorbei sind, erneut von seinem geliebten Onkel Otis verabschieden muss und nicht weiß, wann er ihn wieder sehen wird, denn Otis wird immer noch gesucht und muss untertauchen.

Doch das ist noch längst nicht Vlads einzige Sorge: Seine Gier nach Blut wird immer stärker und er braucht immer mehr um seinen Durst wenigstens für einen Augenblick zu stillen. Nacht für Nacht wird er von schrecklichen Alpträumen geplagt. Eddie Poe ist immer noch fest entschlossen das Geheimnis über Vladimirs wahres Wesen aufzudecken um sein eigenes Ansehen zu steigern. Sein bester Freund Henry distanziert sich mehr und mehr von ihm und verlangt schließlich sogar, dass Vlad ihn von seiner Lakaienschaft entbindet. D’Ablo will unbedingt das Tagebuch seines Vaters haben und außerdem läuft schon wieder ein Vampir durch Bathory, der Vlad nach dem Leben trachtet …

Kritik

Auch der dritte Band um den jungen Halbvampir Vladimir Tod kann überzeugen und der Autorin Heather Brewer ist es erneut gelungen den Leser an die Seiten zu fesseln. Die immer noch sehr gelungene Mischung aus Humor, einer Prise Romantik und viel Spannung sorgt dafür, dass einem nie langweilig wird und man das Buch in einem Rutsch durch liest.

Genau wie schon seine Vorgänger zeichnet sich auch dieser Teil vor allem dadurch aus, dass Vlad sich nicht nur mit (halb)vampir-spezifischen Probleme auseinander setzen muss, sondern auch mit denen eines ganz normalen Teenagers. Obwohl er nun mit dem hübschesten Mädchen der Schule zusammen ist, ist er immer noch ein Außenseiter und fühlt sich sehr unwohl dabei, dass alle anderen Mitschüler sich fragen, was Meredith an ihm findet. Hinzu kommt Henrys merkwürdiges Verhalten. Vladimir fürchtet sich sehr davor seinen einzigen richtigen Freund zu verlieren, traut sich aber nicht, Henry direkt darauf anzusprechen und zu fragen, was eigentlich los ist. Als er dann auch noch von Vlad verlangt einen Weg zu finden die Lakaienschaft zu beenden, verletzt ihn das sehr und er fragt sich, ob ihn und Henry überhaupt eine richtige Freundschaft verbindet oder doch nur die als Kind versehentlich verursachte Lakaienschaft der Grund dafür ist, dass sie Freunde geworden sind. Dennoch ist er gewillt diesem Wunsch nachzukommen und beweist dadurch, wie viel sein bester Freund ihm bedeutet. Dadurch macht Vlad sein Verhalten aus dem letzten Band wieder gut, in dem er seine Fähigkeiten Henry zu manipulieren manchmal ziemlich ausgenutzt hat.

Heather Brewer schafft es mühelos die verschiedenen Beziehungen in diesem Teil ganz wunderbar darzustellen. Neben der Freundschaft zwischen Vlad und Henry und der wirklich süßen Beziehung zwischen Vladimir und Meredith, betrifft das vor allem die Beziehung des Halbvampirs zu seinem Onkel Otis und Nelly. Letztere betrachtet Vladimir als ihren Sohn und verhält sich auch dementsprechend, wofür man sie einfach ins Herz schließen muss. Auch Vladimir bemerkt im Verlauf des Buches, wie viel Nelly ihm eigentlich bedeutet und dass auch er Nelly in gewisser Weise als seine Mutter betrachtet, obwohl er sich an seine richtigen Eltern natürlich noch gut erinnern kann.
Zu Otis hat er ebenfalls eine sehr innige Beziehung, die insbesondere dadurch geprägt ist, dass Otis der einzige ist, mit dem Vladimir auch über seine vampirischen Probleme reden kann. Vladimirs Schmerz über die erneute Trennung und die Sorgen, die er sich macht, als er monatelang nichts mehr von Otis hört, kann man daher sehr gut nachempfinden.
Daneben bahnt sich außerdem auch eine Liebelei zwischen Otis und Nelly an, die wirklich ein süßes Paar abgeben und für einige Momente zum Schmunzeln sorgen.

Neben den zwischenmenschlichen/-(halb)vampirischen Beziehungen kommen aber auch die reinen Vampirsorgen nicht zu kurz. Eddie Poe lässt einfach nicht locker und verfolgt Vladimir auf Schritt und Tritt um ihn zu entlarven. Das ist die meiste Zeit zwar einfach nur nervig für Vlad, kann aber natürlich auch gefährlich werden, falls es ihm tatsächlich gelingen sollte Beweise zu finden.

Dass D’Ablo unbedingt in den Besitz des Tagesbuchs von Vladimirs Vater gelangen will ist ebenfalls sehr beunruhigend, denn so ganz glaubt Vlad ihm nicht, dass er es aus rein sentimentalen Gründen haben will und nicht doch irgendeinen finsteren Plan damit verfolgt.
Der Vampir, der Jagd auf Vladimir macht und aus dessen Sicht einige kurze Kapitel geschildert sind, lässt dem Leser kalte Schauer über den Rücken laufen. Er ist nicht nur darauf aus Vlad zu fangen, sondern hat vor ihn leiden zu lassen und empfindet ganz offensichtlich schon allein an dem Gedanken ihn zu foltern Vergnügen.

Noch Besorgnis erregender ist nur Vladimirs stetig wachsender Blutdurst, den er kaum noch unter Kontrolle hat und der ihn sogar zu einer Gefahr für Meredith macht. Und das beunruhigt nicht nur Nelly, sondern auch Vlad selbst, der sich große Gedanken um seine Zukunft macht. Es ist eigentlich nur noch eine Frage der Zeit bis er doch einen Menschen beißt und direkt von der Quelle trinkt, was bestimmt eines der zentralen Probleme im vierten Band sein wird.

Im letzten Drittel wird es dann wieder so richtig spannend und die Ereignisse überschlagen sich. Erneut kann die Autorin mit unerwarteten Enthüllungen sowohl überraschen als auch schockieren. Spätestens hier kann man nicht mehr aufhören zu lesen ehe man nicht weiß, ob es Vlad und seinen Mitstreitern auch dieses Mal gelingen wird sich wieder aus einer sehr gefährlichen Situation zu befreien.
Insgesamt ist auch der dritte Teil der Serie wieder in sich abgeschlossen. Trotzdem enthält das letzte Kapitel eine Art Cliffhanger, auf Grund dessen man den vierten Band am liebsten sofort im Anschluss verschlingen würde.

Fazit

Vladimir Tod hängt todsicher ab ist nicht nur genauso gut wie seine Vorgänger, sondern sogar noch einen Tick besser. Im Leben des Halbvampirs geht es, zu seinem Leidwesen, einfach nie ruhig zu. Es tauchen immer wieder neue, interessante Probleme auf, bei deren Bewältigung man Vladimir einfach gerne begleitet. Der humorvolle Ton, die gefühlvollen Momente sowie die ordentliche Portion Spannung sorgen erneut dafür, dass man den nächsten Band kaum erwarten kann.





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