[Rezension] Flames’n'Roses

17. August 2011 | 12:21 | Gelesen

Titel: Flames’n'Roses
Autorin: Kiersten White
Originaltitel: Paranormalcy
Erstveröffentlichung: 2010
Übersetzer: Sandra Knuffinke, Jessika Komina


Wissenswertes

Flames’n’Roses ist der Debutroman der us-amerikanischen Autorin Kiersten White, die selbst schon immer fasziniert von allen paranormalen Dingen war.

Flames’n’Roses ist zudem auch der Auftakt einer Trilogie. Der zweite Teil, Supernaturally, ist in den USA bereits erhältlich. Der letzte Teil, Endlessly, erscheint im Herbst 2012.
In Deutschland erscheinen die anderen beiden Bände unter den Titeln Dreams’n’Whispers sowie Tears’n’Kisses.

Die Filmrechte am ersten Teil wurden bereits verkauft.

Inhalt

Schon seit dem zarten Alter von acht Jahren wohnt die mittlerweile 16-jährige Evie in der Zentrale der IBKP, der Internationalen Behörde zur Kontrolle Paranormaler, für die sie auch arbeitet, denn Evie ist kein normales Mädchen. Sie hat eine einzigartige Fähigkeit: Sie kann sehen, was sich unter dem Cover paranormaler Wesen, also unter ihrer äußeren Hülle, befindet. Im Gegensatz zu anderen Menschen sieht sie also nicht nur das, was sie sehen soll, sondern auch, was diese Wesen wirklich sind. Aus genau diesem Grund ist sie auch so wichtig für die IBKP. Evis Job ist es nämlich, Paranormale ausfindig zu machen und ihnen eine Fußfessel zu verpassen, damit die IBKP sie kontrollieren und die Menschen vor ihnen beschützen kann.

Doch egal wie wichtig diese Aufgabe auch sein mag, Evie ist trotz allem nur eine Jugendliche und wünscht sich nichts sehnlicher als ein normales Leben. Sie fühlt sich sehr einsam, denn in der Zentrale gibt es niemanden in ihrem Alter und der Wunsch auf eine normale High School zu gehen bleibt ihr verwehrt.

Aber dann bricht plötzlich jemand in die Zentrale ein, der Evis leben für immer verändern könnte. Sein Name ist Lend, er ist siebzehn und genauso einzigartig wie Evie, denn obwohl er ganz offensichtlich kein Mensch ist, hat niemand eine Ahnung, was genau er ist.

Evie freundet sich schnell mit ihm an und ist froh endlich jemanden zum Reden zu haben. Sie können die traute Zweisamkeit jedoch nicht lange genießen, denn Lend ist nicht ohne Grund in die Zentrale eingebrochen: Ein unbekanntes Wesen macht Jagd auf Paranormale …

Kritik

Flames’n’Roses ist kein gewöhnliches Jugendbuch. Es hebt sich nicht nur von der Masse ab, sondern ist wirklich einzigartig, insbesondere im Bezug auf die Welt, die Kiersten White erschaffen hat. In dieser gibt es Unmengen an paranormalen Wesen, mehr als man sich nur vorstellen kann und sogar mehr als die Protagonistin Evie selbst kennt. Die meisten Menschen sollen nichts von deren Existenz wissen, dafür sorgt die IBKP, die Internationale Behörde zur Kontrolle Paranormaler, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, paranormale Kreaturen zu fassen und sie unter ständige Beobachtung zu stellen.

Diese Aufgabe erfüllt auch Evie mit der knalligen Lieblingsfarbe Pink. Evie hat zwar keine allzu große Freude an dem Job, ist aber zunächst trotzdem davon überzeugt, etwas Gutes für die Menschen, zu denen sie sich selbst zählt, zu tun. Sie glaubt die Menschen nur so schützen zu können, weil Paranormale sich nicht allein unter Kontrolle hätten. Erst im späteren Verlauf der Handlung wird ihr klar, dass die Welt nicht nur schwarz/weiß ist, sondern auch Grautöne hat; dass nicht alle Paranormalen gefährlich sind und kontrolliert werden müssen – und auch, dass nicht alles, was die IBKP tut, richtig ist.

Evie selbst ist genauso einzigartige wie die Welt, die die Autorin erschaffen hat – nicht nur wegen ihrer Fähigkeit. Sie ist einem von Anfang an sympathisch und ihr freches Mundwerk ist witzig und erfrischend, mehr als einmal bringt sie den Leser zum schmunzeln. Man schließt sie sofort ins Herz und fühlt mit ihr mit. Es tut einem aber auch Leid, dass sie keine glückliche Kindheit und nie eine richtige Familie hatte. Man kann ihre Einsamkeit und ihre Verzweiflung darüber, was sie sein und tun soll, sehr gut nachempfinden. Umso mehr freut man sich aber auch für sie als Lend in ihr Leben tritt und sie in ihm einen Freund findet.

Lend ist eine sehr interessante Figur, denn genau wie Evie weiß man anfangs so gut wie nichts über ihn, nicht einmal, was er überhaupt ist. Er ist ebenso einzigartig wie Evie und nur sie kennt sein wahres Ich, weil nur sie sehen kann, was sich unter seinem Cover verbirgt.

Die Beziehung zwischen den Beiden ist toll mitzuerleben und man spürt wie sie einander immer mehr bedeuten. Sie öffnen sich einander und nur bei dem jeweils anderen können sie wirklich mal sie selbst sein.

Leider erfährt man nur recht wenig über Lend, denn die Handlung wird ausschließlich aus der Sicht von Evie geschildert, sodass man nur das weiß, was Lend ihr selbst erzählt oder was sie über ihn denkt.

Trotzdem möchte man nicht auf Evis Perspektive verzichten, denn sie erzählt die Geschichte sehr humorvoll und man kann sich stets sehr gut in sie hinein versetzen.

Die Mehrheit der Nebenfiguren besteht ebenfalls aus paranormalen Kreaturen und diese sind meistens nicht minder interessant. Einige Wesen, wie z.B. Vampire oder Werwölfe mögen einem schon aus anderen Büchern oder Filmen bekannt sein, andere sind einem noch völlig unbekannt, sodass es man diese gern und fasziniert näher kennen lernt.

Obwohl die Handlung zu Beginn vielleicht noch nicht besonders spannend ist, ist sie dennoch zu keiner Zeit langweilig. Der Schreibstil bzw. Evies Erzählung ist so fesselnd, dass man einfach weiter lesen muss und erfahren will, wie es weiter geht. Vor allem die Kapitelenden hören immer an einer so interessanten Stelle auf, dass man unmöglich eine Pause machen kann.
Im weiteren Verlauf des Geschehens nimmt die Spannung aber zu und hält sich bis zum Ende. Man kann kaum noch erwarten zu erfahren, wer oder was die Paranormalen tötet und warum. Dabei schafft es die Autorin immer wieder den Leser zu überraschen, denn wie es weiter geht ist wirklich absolut unvorhersehbar. Außerdem kann sie des Öfteren mit schockierenden Wendungen überzeugen, die den Leser völlig unerwartet treffen.

Das letzte Drittel des Buches verschlingt man dann beinahe in einem Zug, weil man es einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Man fiebert mit den Charakteren mit und hat sogar regelrecht Angst um sie. Man hofft und bangt, dass sie alle wohlbehalten davon kommen und ihnen nichts geschieht, weil man es nicht ertragen könnte sie sterben zu sehen.

Flames’n’Roses ist zwar der erste Teil einer Trilogie, aber trotzdem in sich abgeschlossen, sodass man am Ende nicht mit einem gemeinen Cliffhanger konfrontiert wird. Dennoch bleiben mehrere Fragen sowie Handlungsstränge offen, die genug Potenzial für den kommenden Band bieten, den man sich auf keinen Fall entgehen lassen wird.

Fazit

Flames’n’Roses ist ein fantastisches Jugendbuch, das jedes weibliche Herz höher schlagen lässt – sogar, wenn man Pink, ganz im Gegensatz zu Evie, nicht ausstehen kann. Man schließt sowohl Evie mit ihrer humorvollen Art als auch den charmanten Lend sofort ins Herz und fiebert mit ihnen mit.

Kiersten White hat einen einzigartigen Roman geschrieben, der mit sympathischen Figuren, Romantik, viel Humor und einer fantastischen Geschichte überzeugen kann.





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