[Rezension] Vladimir Tod beißt sich durch

23. Juni 2011 | 21:25 | Gelesen

Titel: Vladimir Tod beißt sich durch
Autorin: Heather Brewer
Originaltitel: Ninth Grade Slays
Erstveröffentlichung: 2008
Übersetzer: Sandra Knuffinke, Jessika Komina


Wissenswertes

Vladimir Tod beißt sich durch ist der zweite Teil der Pentalogie The Chronicles of Vladimir Tod der us-amerikanischen Autorin Heather Brewer um den jungen Halbvampir Vladimir Tod.

Genau wie Vlad war auch sie ein eher ungewöhnlicher Teenager, denn sie trug am liebsten Schwarz und tanzte unter dem Vollmond.
Heute findet man sie eher an ihrem Schreibtisch vor, wo sie im Pyjama neue Geschichten schreibt.

Im Herbst 2011 soll der erste Band der neuesten Serie von Heather Brewer erscheinen, ein Spin-off zu The Chronicles of Vladimir Tod. Welcher Charakter darin die Hauptrolle spielt sollte man jedoch erst nachsehen, wenn man den zweiten Teil der Serie über Vladimir Tod gelesen hat, da einem sonst eine der größten Überraschungen bereits verraten würde.

Inhalt

Der Halbvampir Vladimir weiß inzwischen zwar, dass es noch viele andere Vampire auf der Welt gibt und hat in seinem Onkel Otis eine neue Vaterfigur gefunden, das macht sein Leben aber noch lange nicht einfacher. Da Otis immer noch als Verbrecher gilt, weil er Vladimir geholfen hat, und auf der Flucht vor dem Rat ist, bekommt Vlad ihn so gut wie nie zu Gesicht und hat nur Briefkontakt zu ihm. Trotzdem will er Vladimir dabei helfen seine Fähigkeiten in Telepathie und Gedankenkontrolle zu verbessern, wie es sich für einen richtigen Vampir gehört, was er auch ab und zu bei Henry ausprobiert, allerdings nicht gänzlich ohne ein schlechtes Gewissen zu bekommen.

Die bisher nur geringfügige Verbesserung seiner Fähigkeiten ist jedoch noch Vladimirs geringste Sorge. Das neue High School Jahr hat angefangen und Bill und Tom haben es natürlich mal wieder auf ihn abgesehen. Nur mit Hilfe von Henry und seinem Cousin Joss, der für eine Weile nach Bathory gezogen ist und mit dem Vlad sich auf Anhieb gut versteht, kann er dem Schlimmsten meistens entkommen.
Außerdem wäre da noch Meredith, bei deren Anblick er immer sofort einen Kloß im Hals bekommt und deshalb nie ein Wort mit ihr wechseln kann, obwohl er sie doch so gern zum nächsten Schulball einladen würde.
Zu allem Überfluss hat sich dann auch noch Eddie Poe, Vlads Mitschüler und Redakteur bei der Schülerzeitung, in den Kopf gesetzt, dass Vlad kein Mensch ist, und will unbedingt sein Geheimnis aufdecken.

Und als wäre das alles nicht schon schlimm genug, wird Vladimir schon wieder gejagt, dieses Mal sogar von zwei Seiten. Ein Vampirjäger soll nach Bathory gekommen sein um Vlad zu beseitigen und noch eine weitere finstere Gestalt hat es auf den jungen Halbvampir abgesehen …

Kritik

Der zweite Teil der Pentalogie um den Halbvampir Vladimir Tod ist, zum Glück, etwas länger geraten als sein Vorgänger und sorgt somit für noch mehr Lesevergnügen. Erneut stellt Heather Brewer ihren einzigartigen Protagonisten vor viele Probleme, darunter sowohl die Schwierigkeiten eines normalen Teenagers als auch die ganz speziellen (Halb)Vampirsorgen.

Vladimir ist, obwohl er in Henrys Cousin Joss einen neuen Freund gefunden hat, nach wie vor ein Außenseiter und damit häufig das Opfer von Bill und Tom, die offensichtlich nichts lieber tun als Vladimir zu verprügeln. Deswegen ist es auch sehr verständlich, dass Vlad häufig neidisch auf seinen besten Freund und dessen starke Beliebtheit ist. Es ist daher auch nachvollziehbar, das Vladimir seine neu gewonnen Fähigkeiten im Bezug auf die Gedankenkontrolle auch mal an Henry ausprobiert, als dieser ihn mal wieder stehen lässt um mit irgendwelchen anderen Mitschülern zu sprechen, obwohl sie eigentlich auf dem Weg ins Kino sind. Über die Art und Weise, wie er Henry dann ein wenig blamiert, kann man eigentlich nur schmunzeln.

Weniger witzig ist es allerdings, wenn Vlad seine Fähigkeiten benutzt um Henry von irgendwelchen Fragen abzubringen oder um ihm eine Pepsi zu bringen und dabei noch nicht einmal ein schlechtes Gewissen hat. An einigen Stellen bekommt man dadurch eine richtige Gänsehaut, denn bisher hat Vlad Henry immer als seinen Freund betrachtet und nicht als einen Lakai, wie er von seinem Onkel Otis bezeichnet wird.
Dieser, zunächst noch geringfügige, Missbrauch seiner Fähigkeiten könnte ihre gemeinsame Beziehung noch stark belasten, wobei auch Henry diese Fähigkeiten ganz gern mal ausnutzt um in den Gedanken hübscher Frauen herumzuschnüffeln.

Neben den zahlreichen sehr humorvollen Szenen, die den Leser immer wieder zum Schmunzeln bringen, gibt es aber auch ein paar sehr liebenswürdige und charmante Situationen zwischen Vlad und Meredith. Immer wieder versucht er mit ihr zu reden oder sie anzurufen, bringt aber nur selten einen Ton heraus. Wie jeder normale Junge hat er Angst vor Ablehnung, denn für ihn ist Meredith das hübscheste Mädchen an der ganzen Schule und er kann sich nur schwer vorstellen, dass sie ähnliche Gefühle für ihn hegen könnte wie er für sie.

Doch auch der Vampiranteil kommt nicht zu kurz. Vladimir lernt viel von Otis, unter anderem die elysianische Sprache und erfährt schließlich auch, was es mit dem Pravus auf sich hat, der so oft in dem Buch der Weisheit erwähnt wird und der schon häufig im gleichen Atemzug mit Vladimirs Namen genannt wurde.

An spannenden Momenten fehlt es ebenfalls nicht, denn Vladimir wird erneut gejagt und muss auf der Hut sein. Ein Vampirjäger hat es auf Vlad abgesehen und auch Elysia hat ihn nicht einfach vergessen, auch wenn viele von ihnen lieber dem Gerücht glauben schenken, er sei nur ein normaler Mensch und gar kein Halbvampir.

Auf den letzten 100 Seiten nimmt die Handlung dann noch einmal richtig an Fahrt auf und es kommt zu einigen überraschenden Enthüllungen, mit denen man absolut nicht gerechnet hätte – insbesondere die wahre Identität des Vampirjägers vermag einen durchaus zu schockieren – und die die Grundlage für den nächsten Band bzw. die nächsten Bände bieten, die man sich nicht entgehen lassen wird.

Der Schreibstil von Heather Brewer ist wieder sehr humorvoll und lässt sich leicht und flüssig lesen. Vladimirs Sarkasmus ist noch genauso witzig und erfrischend wie im ersten Teil.
Besonders schön gelungen sind außerdem die Briefe von Otis an Vladimir, denen man jedes Mal anmerkt, wie viel Otis sein Neffe bedeutet und dass er gern mehr Zeit mit Vlad verbringen würde.

Fazit

Vladimir Tod beißt sich durch ist eine gelungene Fortsetzung, die seinen Vorgänger vielleicht sogar noch übertrifft.
Vladimir ist ein sympathischer Charakter, den man gern auf seinem Weg begleitet und dessen Schwierigkeiten manchmal witzig, manchmal aber auch sehr gefährlich sind, sodass es weder an Humor noch an Spannung fehlt.
Am Ende bleiben, trotz diverser Enthüllungen, wieder genug Fragen offen um den Leser neugierig und gespannt auf den nächsten Band warten zu lassen.





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