[Rezension] Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe

17. Mai 2010 | 13:15 | Gelesen

Titel: Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe
Autorin: Suzanne Collins
Originaltitel: Catching Fire
Erstveröffentlichung: 2009
Übersetzer: Sylke Hachmeister, Peter Klöss


Wissenswertes

Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe ist der zweite Teil einer Jugendbuch-Trilogie von Suzanne Collins.

Sie erzählt darin die Geschichte der 16-jährigen Katniss Everdeen, die in einer postapokalyptischen Welt lebt. Sie hatte bei den alljährlichen tödlichen Hungerspielen den Platz ihrer kleinen Schwester Prim eingenommen um diese zu beschützen und diese schließlich sogar gewonnen, zusammen mit Peeta. Das Kapitol hatte jedoch nur einen Sieger vorgesehen …

Der dritte Teil, Mockingjay, erscheint noch im Sommer 2010 auf Englisch. Für die deutsche Ausgabe steht im Moment leider noch kein Termin fest.

Inhalt

Nachdem Katniss zusammen mit Peeta die Hungerspiele gewonnen hat, geht es ihrer Familie nun deutlich besser. Sie wohnen im Dorf der Sieger, müssen nie wieder Hunger leiden haben mehr Geld als sie ausgeben können. Letzteres setzt Katniss dafür ein um anderen Menschen aus dem Saum zu helfen. Sie gibt ihnen Lebensmittel und sammelt Gales Jagdbeute aus seinen Fallen im Wald ein während er im Bergwerk arbeiten muss. Andere Hilfe nimmt er von ihr nicht an und Katniss hat genügend Zeit, da sie als Siegerin weder zur Schule noch arbeiten muss.

Doch Katniss kann trotzdem nicht mehr zu ihrer Normalität zurück kehren, denn bald steht die Tour der Sieger durch alle zwölf Distrikte und das Kapitol an – zusammen mit Peeta, mit dem sie seit ihrer Rückkehr kaum ein Wort gewechselt hat.
Dann bekommt Katniss plötzlich Besuch von Präsident Snow, dem Oberhaupt Panems. Er berichtet ihr, dass viele Menschen ihr das verliebte Mädchen nicht abgenommen haben und in dem Hervorholen der Beeren, das Peeta und ihr den gemeinsamen Sieg ermöglicht hat, einen Akt der Revolution sehen. Auf der Tour der Sieger ist es nun ihre Aufgabe Präsident Snow und alle Einwohner Panems vom Gegenteil zu überzeugen. Dadurch soll sie die drohenden Aufstände verhindern, wenn sie ihre Liebsten schützen will.

Obwohl es zwischen ihr und Peeta immer noch Probleme gibt und sie ihm zunächst nichts von ihrem Gespräch mit Präsident Snow erzählt, spielt er seine Rolle perfekt – an seiner Liebe zu Katniss hat aber nie jemand gezweifelt.
Katniss gibt sich zwar große Mühe alle zu überzeugen, es scheint ihr jedoch nicht zu gelingen. Selbst Peetas öffentlicher Heiratsantrag ändert daran nichts.
In mehreren Distrikten kommt es zu Aufständen, die nur durch die äußerst brutalen Friedenswächter niedergeschlagen werden können. Wieder in Distrikt zwölf angekommen, haben sich auch dort die Zustände stark verschlechtert. Die neue Führung setzt alle Regeln rücksichtslos durch: Der Zaun steht wieder unter Strom, der Hob wird abgebrannt und jeder Verstoß sofort bestraft.

Doch es kommt noch schlimmer. Alle 25 Jahre feiern die Hungerspiele ein Jubel-Jubiläum. Zu diesem Anlass werden die Spiele jedes Mal etwas abgewandelt, damit sie etwas Besonderes sind. Zu Ehren des 75. Jahrestags der Spiele sollen die Teilnehmer ausschließlich aus den Reihen der bisherigen Sieger ausgelost werden. Da es in Distrikt zwölf nur drei Sieger gibt, von denen Katniss die einzige Frau ist, muss sie also auf jeden Fall zurück in die Arena …

Kritik

Nichts ist so, wie man es erwartet hat. Nach dem Ende des ersten Bandes und dem Besuch von Präsident Snow war man als Leser davon überzeugt, das Buch würde fast ausschließlich von der Tour handeln und davon, wie Katniss versucht ganz Panem davon zu überzeugen, dass sie nur aus Liebe gehandelt hat. Stattdessen macht das nur einen sehr kleinen Teil des Buches aus. Dass Katniss und Peeta zurück in die Arena müssen, hätte man auf keinen Fall für möglich gehalten. Man kann es kaum fassen, als Präsident Snow es dem Volk Panems verkündet.

Doch nicht nur der Leser ist erschüttert, auch die Bewohner der Distrikte und sogar die des Kapitols sind schockiert und alles andere als begeistert. Die Bürger des Kapitols haben ihre Sieger im Laufe der Jahre lieb gewonnen und scheinen die Hungerspiele zum ersten Mal selbst grausam zu finden. Außerdem sind viele der ehemaligen Sieger bereits sehr alt und auch gesundheitlich nicht mehr auf der Höhe. Hinzu kommt, dass die ganze Bevölkerung sich auf eine Traumhochzeit gefreut und sogar über das Kleid abgestimmt hatte. Diese wird nun jedoch nie stattfinden, da es dieses Jahr nur einen Sieger geben wird.

Die Arena sowie die Fallen und Schwierigkeiten, die sich die Spielmacher für dieses besondere Jubiläum ausgedacht haben, sorgen ebenfalls für viele spannende Momente. Man weiß nie, was einen als nächstes erwartet.
Viele Teilnehmer sind nicht zu durchschauen und wie Katniss fragt man sich, was sie im Schilde führen und warum sie Peeta und ihr offensichtlich helfen wollen. Der Grund, den man erst ganz zum Schluss erfährt, trifft einen genauso unvorbereitet, wie schon die Tatsache, dass Peeta und Katniss zurück in die Arena müssen.

Katniss Gefühle gegenüber Gale und Peeta kommen auch im zweiten Teil nicht zu kurz. Obwohl sie sich immer noch nicht sicher ist, was sie für die Beiden empfindet und wen sie wirklich liebt, lässt sie endlich auch mal Emotionen zu. Sie erlaubt Peeta sogar bei ihr zu schlafen, da er ihre Alpträume fernhält – genauso wie Katniss ihn davor bewahrt. Die Szenen, in denen Katniss sich Peeta gegenüber öffnet, gehören wohl zu den schönsten des Buches.

Es ist interessant zu lesen, wie sehr beide dazu entschlossen sind, den anderen zu beschützen. Beide wollen ihr Leben opfern, damit der jeweils andere als Sieger aus den Spielen hervor geht.
Außerdem denkt Katniss, die nun unfreiwillig zum Symbol der Revolution geworden ist, dass Peeta wichtiger für eben diese Revolution sei, da er jeden mit seinen Worten überzeugen kann.

Das Ende des Buches ist noch spannender als das des ersten Teils. Wie soll man es nur bis zum Erscheinen des dritten Bandes aushalten? Wieder hat man eine ungefähre Ahnung davon, was im nächsten Band passieren wird. Es wird auf jeden Fall um die nun angebrochene Revolution gehen und um die Suche nach Peeta bzw. dessen Rettung. Mit Sicherheit wird Suzanne Collins aber auch wieder mit vielem unvorhersehbaren aufwarten können, dass den Leser überrascht.

Fazit

Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe ist fesselnd, von der ersten bis zur letzten Seite, und lässt den Leser erst am Ende wieder zu Atem kommen. Aber auch das nur ein wenig, denn das Ende ist noch spannender als das vorherige. Viele Fragen bleiben offen, viele Sachen werden bereits angesprochen, doch für deren Lösung wird man noch auf den nächsten Band warten müssen, den man allerdings kaum erwarten kann.

Die Tribute von Panem – Gefährliche Liebe ist definitiv noch besser als der erste Teil!





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