Autor: Martin Widmark
Originaltitel: Den långa vandringen
Erstveröffentlichung: 2018
Übersetzer: Ole Könnecke
Wissenswertes
Die Zeichnungen stammen von der polnischen Illustratorin Emilia Dziubak, die an einer Kunsthochschule in Posen Graphik-Design studiert hat und seit 2010 als freie Illustratorin arbeitet. Auch ihre Werke wurden schon vielfach nominiert und ausgezeichnet.
Inhalt
Zur gleichen Zeit begibt sich das kleine Mädchen Sonia auf eine abenteuerliche und nicht ganz ungefährliche Reise, gelotst von ihrer immer dicker werdenden Katze Miezi, die im Gegensatz zu Sonia offenbar ganz genau weiß, wohin der Weg sie führt …
Kritik
Die zeitlose Geschichte beginnt unerwartet traurig, geht am Ende aber immerhin gut aus, wie es sich für ein Bilderbuch gehört. Mit dem Tod seines Hundes Rufes, der zugleich sein bester Freund war, verliert Adam auch seinen Lebenswillen. Seine liebevolle Oma versucht den kleinen Jungen aufzuheitern, doch erst der Besuch von Sonia und ihrer Katze Miezi, die das Mädchen zu Adam geführt und noch dazu pelzigen Nachwuchs mitgebracht hat, kann ihn schließlich aus seiner Trauer befreien. So verschmelzen die anfangs getrennten Handlungsstränge um Adam und Sonia letztlich miteinander.
Es handelt sich also um eine Geschichte über Verlust und Neubeginn – Themen, mit denen Kinder im Laufe ihres Lebens früher oder später konfrontiert werden, ob man will oder nicht. Entsprechend der Altersempfehlung eignet sich die etwas komplexere Geschichte allerdings noch nicht unbedingt für Kleinkinder und sollte daher erst im Vorschulalter (vor-)gelesen werden. Davor dürfte es Kindern schwer fallen den Inhalt zu verstehen, zumal die einzelnen Seiten für ein Bilderbuch zum Teil erstaunlich viel Text aufweisen, wodurch es sich für Erwachsene wiederum etwas schöner liest.
Von den großartigen, detailreichen Illustrationen von Emilia Dziubak ist man erneut sehr beeindruckt, um nicht zu sagen überwältigt. Vom ersten Moment an ist man wieder richtig verzaubert und dank ihr ist sogar das Vorsatzpapier einen genaueren Blick wert, da sich schon hier etwas verbirgt, das man womöglich erst auf den zweiten Blick bemerkt. Es gibt sowohl doppelseitige Zeichnungen als auch wesentlich kleinere Abbildungen, wobei letztere vor allem die wenigen Seiten begleiten, die ansonsten vor allem Text vorbehalten sind.
Die Farben sind mitunter recht dunkel gehalten, passend zur zwischenzeitlich ziemlich traurigen Geschichte, lassen diesen aber trotzdem nicht zu düster oder die Bilder trostlos wirken. Der Anfang und das Ende sind etwas heiterer, was sich optisch gleich in wesentlich helleren, freundlicheren Farben niederschlägt. Die metaphorische neue Hoffnung wird somit durch mehr Licht in den Bildern sichtbar gemacht.
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