[Rezension] Weil wir uns lieben

17. März 2016 | 16:28 | Gelesen

Titel: Weil wir uns lieben
Autorin: Colleen Hoover
Originaltitel: This Girl
Erstveröffentlichung: 2013
Übersetzerin: Katarina Ganslandt


Wissenswertes

Weil wir uns lieben ist einer der zahlreichen Romane der us-amerikanischen Bestseller-Autorin Colleen Hoover, die mehrere Jahre lang als Sozialarbeiterin tätig war, ehe sie mit dem Schreiben begann. Ihr Debut, Weil ich Layken liebe, hatte sie ursprünglich nur als Weihnachtsgeschenk für ihre Mutter geschrieben, es dann auf Grund der positiven Resonanz in ihrem Umfeld aber doch als eBook veröffentlicht und nur kurze Zeit später verkaufte sie bis zu zweihundert Exemplare am Tag, wodurch es schließlich sogar auf der Bestsellerliste der New York Times landete.

Weil wir uns lieben ist zudem der dritte Teil einer Trilogie. Darin wird die Liebesgeschichte von Will und Layken allerdings nicht wirklich fortgesetzt, vielmehr beschreibt Will die Geschehnisse des ersten Bandes noch einmal aus seiner Perspektive.

Die beiden Vorgänger tragen die Titel Weil ich Layken liebe sowie Weil ich Will liebe.

Inhalt

Nach all den Schwierigkeiten, die sie zusammen durchstehen mussten, sind Will und Layken nun verheiratet. Die lange Zeit, in der sie sich nicht zu nahe kommen durften, aus Angst sich dann nicht mehr zurückhalten zu können, hat also endlich ein Ende und die beiden können kaum noch die Finger voneinander lassen. In den kurzen Erholungspausen bittet Lake ihren frisch gebackenen Ehemann darum ihr die gemeinsamen Höhen und Tiefen noch einmal aus seiner Perspektive zu schildern, denn sie will einfach alles über ihn wissen. Was hat er empfunden als er sie das erste Mal gesehen hat? Hat er genauso darunter gelitten nicht mit ihr zusammen sein zu dürfen wie sie?

Will beantwortet schließlich all ihre Fragen. Doch wie wird Lake auf die unangenehmen Wahrheiten reagieren, die er ihr bislang verschwiegen hat?

Kritik

Bei Weil wir uns lieben handelt es sich, anders als der irreführende, falsche Erwartungen weckende Klappentext vermuten lässt, größtenteils um eine Nacherzählung des ersten Bandes Weil ich Layken liebe, obgleich diese in Form von diversen Rückblenden in eine Fortsetzung eingebettet ist. Dabei nehmen die Honeymoon-Szenen aber oft nur wenige Sätze ein, während Wills Beschreibungen der Vergangenheit sich jeweils über mehrere Seiten erstrecken und somit den wesentlichen Anteil eines jeden Kapitels ausmachen. Das sollte man auf jeden Fall vor dem Lesen wissen um die Enttäuschung darüber zu vermeiden, dass es eben keine Fortsetzung im eigentlichen Sinne ist und es folglich kaum Neues gibt.

Einerseits ist es schön manche Szenen noch einmal aus Wills Sicht zu erleben, andererseits kennt man das gesamte Geschehen bereits, sodass nie wirklich Spannung aufkommt. Anders hätte man es vielleicht empfunden, wenn sich Will und Layken gegenseitig besondere Momente geschildert hätten, nur in Lakes Fall dann welche aus dem zweiten Band, der ausschließlich aus Wills Perspektive erzählt wurde. Stattdessen wird das Buch gerade zum Ende hin leider eher ein wenig langweilig. Nur ein einziges Mal wird die Handlung ein wenig dramatisch, allerdings auf Grund einer Überreaktion von Lake, für die man als Leser nur sehr wenig Verständnis aufbringen kann. Man entwickelt daher nicht den Wunsch unbedingt weiterlesen zu wollen und sollte deshalb besser erst zum dritten Band greifen, wenn die beiden Vorgänger schon eine ganze Weile zurückliegen. Auf keinen Fall empfehlenswert ist es alle drei Bände direkt hintereinander zu lesen.

Insgesamt freut man sich aber darüber Will und Layken auf diese Weise noch einmal zu begegnen. Sie sind nach wie vor zwei sehr sympathische Figuren, denen man nur das Beste wünscht, weil sie ein Happy End mehr als verdient haben. Besonders interessant ist es zu erfahren, was Will dachte, als er Layken das erste Mal gesehen hat, beim ersten Date sowie in den ersten Tagen ihres Kennenlernens, bevor der unverhoffte Lehrer-Schülerin-Konflikt sie vorerst wieder entzweite. Schön ist ebenfalls, dass einige der bekannten Gedichte noch einmal enthalten sind, zugleich jedoch auch ein neues hinzukommt.
Da ihr quälendes Warte-Jahr – Will hat sich an das Versprechen gehalten, das er Laykens Mutter gab – nun endlich vorüber ist, gibt es darüber hinaus ein paar ansprechende Sexszenen, die aber niemals überhandnehmen.

Richtig gut gelungen ist Colleen Hoover außerdem das Ende, durch das man einen Eindruck davon bekommt, wie das Leben von Will, Lake und ihren kleinen Brüdern in Zukunft aussehen wird. Ferner trifft man erfreulicherweise noch einmal auf ihre liebenswerten Freunde Eddie und Gavin, die bereits ein Kind erwarten.

Noch besser ist schließlich der Epilog, der drei Jahre später spielt und zeigt, in welche Richtung sich das gemeinsame Leben von Will und Lake in dieser Zeit entwickelt hat. Will schildert darin einen Moment von sehr großer Bedeutung für sich und seine Frau, den sie niemals vergessen werden.
Auch Laykens verstorbene Mutter kommt zur Sprache und meldet sich in einem Brief sogar noch einmal selbst zu Wort. Es rührt einen zu Tränen, dass sie mittels solcher überraschenden Botschaften noch immer ein wichtiger Teil ihres Lebens ist und ihnen selbst über ihren Tod hinaus noch mit Ratschlägen oder aufmunternden Worten beisteht, die Will und Lake, genauso wie Kel, dankbar annehmen. Das Ende entschädigt einen somit wieder für vorherige Längen.

Fazit

Weil wir uns lieben ist nicht das beste Buch von Colleen Hoover und man verpasst nicht viel, wenn man darauf verzichtet. Wer Will und Layken mochte und auf viele Wiederholungen gefasst ist, da es sich überwiegend um eine bloße Nacherzählung aus einer anderen Perspektive handelt, wird aber dennoch seine Freude an dem Buch haben. Idealerweise sollten die Erinnerungen an Weil ich Layken liebe allerdings nicht mehr allzu frisch sein.





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