[Rezension] Walking Disaster

12. September 2013 | 11:52 | Gelesen

Titel: Walking Disaster
Autorin: Jamie McGuire
Originaltitel: Walking Disaster
Erstveröffentlichung: 2013
Übersetzerin: Henriette Zeltner


Wissenswertes

Walking Disaster ist einer der Romane der us-amerikanischen Autorin Jamie McGuire, die mit einem waschechten Cowboy verheiratet ist und gern ihre vier Hunde raus lässt, wenn sie einmal nicht mit Schreiben beschäftigt ist.

Walking Disaster, dessen Vorgänger Beautiful Disaster es auf die Bestseller Liste der New York Times geschafft hat, ist zudem der Abschluss einer Dilogie, wobei es sich hierbei nicht direkt um eine Fortsetzung handelt, da das gleiche Geschehen nur noch einmal aus einer anderen Perspektive geschildert wird, nämlich der von Travis.

Damit ist die Geschichte um Travis und Abby eigentlich abgeschlossen. Möglicherweise – hoffentlich! – gibt es jedoch ein Wiedersehen in den Romanen über seine Brüder.

Inhalt

Travis Maddox ist der berüchtigtste Womanizer der Universität. Von Frauen will er nur das eine, was er allerdings auch offen zugibt, und sein Geld verdient er mit geheimen Ringkämpfen, die er nie verliert. Doch dann begegnet er Abby, die so ganz anders ist als alle Frauen, die ihm bisher begegnet sind und nicht das geringste Interesse an ihm zu haben scheint. Genau das macht sie aber zur perfekten Kandidatin für eine Freundschaft und ganz und gar aus dem Weg gehen könnte sie dem Cousin und Mitbewohner des Freundes ihrer besten Freundin America ohnehin nicht.

Je mehr Zeit er mit ihr verbringt, desto mehr beginnt er jedoch für sie zu empfinden und er muss nicht nur lernen mit diesen neuen Gefühlen umzugehen, sondern auch Abby irgendwie davon überzeugen, dass es ihm wirklich ernst mit ihr ist …

Kritik

Walking Disaster ist ein sehr gelungener zweiter Teil, der zwar keine klassische Fortsetzung in dem Sinne, da er im Grunde die gleiche Liebesgeschichte erzählt wie der Vorgänger, nur eben aus einer anderen Perspektive, aber dennoch äußerst lesenswert ist. Das gilt zumindest für die Fans des ersten Bandes, denn wer Beautiful Disaster nicht mochte, wird vermutlich auch mit dem dazugehörigen Nachfolger nicht richtig warm werden, weil die Bücher sich vom Stil her nicht sonderlich voneinander unterscheiden.

Die Leser, die Beautiful Disaster bereits gelesen haben, kann Jamie McGuire, zugegeben, nicht mehr wirklich überraschen, immerhin ist die Handlung beider Teile größtenteils identisch. Dennoch gibt es natürlich auch Unterschiede, sodass trotz der unvermeidbaren Parallelen keine Langeweile aufkommt. Manche Handlungsabschnitte aus dem Vorgänger werden überhaupt nicht geschildert bzw. nur kurz am Rande erwähnt, z.B. die Versöhnung von America und Shepley oder dass Ethan bei einem Kampf Abby belästigt hat, obwohl vor allem letzteres interessant zu lesen gewesen wäre, während dafür ein paar andere nun ausführlicher beleuchtet werden, z.B. Travis‘ Kampf in Las Vegas, sowie neue, unbekannte hinzu kommen. So erfährt man beispielsweise erst jetzt, wie Travis auf den Spitznamen ‚Täubchen‘ gekommen ist und welche tiefere Bedeutung er eigentlich hat. Außerdem nimmt man viele Szenen nun, da man sie aus einem anderen Blickwinkel heraus betrachtet, völlig anders wahr und erlebt sie somit noch einmal neu. Nur die Hochzeit der Beiden wurde leider schon wieder übersprungen, was ein wenig enttäuschend ist, weil man sie schon im Vorgänger vermisst hat.

Des Weiteren gab es ja immerhin auch ein paar Momente, in denen Travis und Abby nicht zusammen waren und über die sie auch nicht gesprochen haben, weshalb man bislang nicht wusste, was er in diesen erlebt hat. Dadurch bekommt man nun die Gelegenheit Travis‘ Familie, insbesondere seinen unheimlich liebenswürdigen Vater Jim, noch besser kennen zu lernen. Die Maddox Männer halten stets zusammen und kümmern sich umeinander, wenn es einem von ihnen schlecht geht. Es ist richtig rührend wie sehr sowohl seine Brüder als auch sein Cousin Shepley sowie sogar dessen Freundin America zeitweise darum bemüht sind Travis abzulenken oder ihn aufzuheitern nachdem Abby ihn verlassen hatte. Solche Menschen kann man mit Geld nicht aufwiegen und man sollte sich wirklich glücklich schätzen, wenn man jemanden wie sie in seinem Leben hat.

Man benötigt für Walking Disaster nicht zwingend Vorkenntnisse aus dem ersten Teil, dennoch wäre es empfehlenswert diesen vorher zu lesen. Ansonsten läuft man nämlich Gefahr Abby in einigen Situationen als unsympathisch zu empfinden, obwohl sie eigentlich eine sehr liebenswerte Person ist, weil man weder ihre Hintergründe noch die genauen Beweggründe für ihr Verhalten kennt.

Im Gegenzug erhält man einen intensiven und vor allem interessanten Einblick in Travis‘ Seele, seine Gedanken und Gefühle, und trotz seiner Schwächen und Fehler muss man ihn einfach lieben. Es ist toll zu sehen, wie sehr ein Mann sich auf Grund der Liebe zu einer Frau verändern kann, dass er sich auf einmal doch unbedingt fest binden will und wie er selbst versucht mit diesen Gefühlen, die vollkommen neu für ihn sind, umzugehen. Es ist richtig süß, wie sehr er sich um Abbys Aufmerksamkeit bemüht und dass er ein wenig sauer wird, wenn sie bestimmte Gesten dann nicht einmal bemerkt. Er will sich für Abby ändern, jedoch nicht, um irgendwelchen Erwartungen gerecht zu werden, sondern weil er selbst für sie ein besserer Mann sein will. Was vermutlich der Grund dafür ist, dass es ihm schließlich auch gelingt.

Besonders gut gelungen sind Jamie McGuire der Anfang sowie das Ende des Buches. Walking Disaster beginnt mit den letzten Augenblicken, die Travis mit seiner Mutter vor ihrem Tod verbringen konnte, und was sie versucht ihm mit auf den Weg zu geben, nämlich immer um das zu kämpfen, was er liebt. Diese Szene ist sehr ergreifend und rührt einen zu Tränen.
Das Ende stimmt einen dagegen weitaus fröhlicher, denn es endet nicht an der gleichen Stelle wie sein Vorgänger, sondern geht noch etwas weiter. Zusätzlich gibt es noch einen Epilog, der elf Jahre danach spielt und mit dem die Autorin durch ein paar wirklich interessante Entwicklungen doch noch zu überraschen vermag. Ferner lässt er einen hoffen, dass das erste Buch über einen der anderen vier Maddox Brüder von Thomas handeln wird, da man Travis und vermutlich auch Abby dann auf jeden Fall wiedersehen wird.

Fazit

Walking Disaster ist ein toller Nachfolger, durch den man Travis noch mehr ins Herz schließt und die Gelegenheit bekommt diese außergewöhnliche Liebesgeschichte noch einmal neu zu erleben, weshalb ihn sich die Fans von Beautiful Disaster auf keinen Fall entgehen lassen sollten. Die Handlung ist im Grunde schon bekannt und trotzdem gelingt es Jamie McGuire den Leser an die Seiten zu fesseln und ihn am Ende sogar noch ein wenig zu überraschen.

Abby und Travis sind einfach ein umwerfendes Paar und man kann nur hoffen, dass man sich im Hinblick auf die kommenden Bücher über die anderen Maddox Brüder noch nicht für immer von ihnen verabschieden musste.





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