[Rezension] Porträt eines Marshals

24. Mai 2013 | 23:45 | Gelesen

Titel: Porträt eines Marshals
Autorin: Lissa Price
Originaltitel: Portrait of a Marshal
Erstveröffentlichung: 2012
Übersetzerin: Birgit Reß-Bohusch


Wissenswertes

Porträt eines Marshals ist die zweite von insgesamt drei zusätzlichen Kurzgeschichten zu der Starters and Enders Dilogie von Lissa Price. Sie ist nur als eBook verfügbar und mit dreißig Seiten relativ kurz, dafür aber gratis erhältlich.

Inhalt

Ein Marshal findet ein totes Starter-Mädchen, das, genau wie zwei andere vor kurzer Zeit, erschossen wurde. Eines der Mädchen war seine Enkeltochter Jenny. Durch seinen Scanner entdeckt er, dass das neueste Opfer einen Neurochip im Hinterkopf hatte, der ihn schließlich zu Prime Destinations, zur Body Bank, führt. Dort will er herausfinden, wer die Mädchen ermordet hat, und natürlich warum …

Kritik

Porträt eines Marshals beleuchtet die Geschehnisse in der Welt, die Lissa Price erschaffen hat, für kurze Zeit aus der Sicht eines Marshals. Mit dreißig Seiten ist sie zwar immer noch recht kurz, aber immerhin doppelt so lang wie die Vorgeschichte, Porträt eines Starters, und zudem wesentlich gelungener.

Es ist sehr interessant die Verhältnisse, die man bisher nur aus den Augen der Starters kannte, einmal aus dem Blickwinkel eines Marshals zu betrachten. Nach dieser Kurzgeschichte weiß man nun, dass es – zum Glück – auch Marshals gibt, denen die Starters nicht vollkommen gleichgültig sind oder die sie als minderwertig betrachten. Da man diese Auffassung absolut nicht nachvollziehen kann, wäre es jedoch wünschenswert gewesen, gerade etwas aus der Perspektive eines solchen Marshals zu lesen um zu erfahren, warum sie so denken.

Die Handlung ist, trotz der Kürze der Geschichte, ziemlich fesselnd, denn genau wie der Marshal möchte man natürlich wissen, warum diese jungen Mädchen sterben mussten. Im Gegensatz zu den meisten anderen Enders, die in die Körper von Starters schlüpfen, möchte der Marshal dem Jungen, in dessen Körper er steckt, auf keinen Fall schaden und er interessiert sich für das Schicksal der Spender. Man hat das Gefühl, dass er ihnen wirklich helfen will und zwar nicht nur, weil seine eigene Enkeltochter unter den Opfern ist.
Am Ende findet er sogar den Täter, die Auflösung ist aber ein wenig enttäuschend. Der Marshal erfährt zwar, warum eine Kundin von Prime Destinations ihre Spenderinnen tötete, aber nur sehr oberflächlich. Hier hätte die Autorin ruhig ein wenig mehr ins Detail gehen können um genauer zu erklären, weshalb die Starter-Mädchen sterben mussten.

Im Unterschied zur ersten Kurzgeschichte zur Serie ist Porträt eines Marshals nichtsdestotrotz sehr empfehlenswert und sollte von Fans der Reihe durchaus gelesen werden, denn durch sie erfährt man, dass es doch noch andere Enders wie Helena gibt.

Fazit

Porträt eines Marshals ist eine sehr gelungene Kurzgeschichte zur Dilogie von Lissa Price, die man sich im Gegensatz zu Porträt eines Starters nicht entgehen lassen sollte.





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