Autorin: Kerstin Ekman
Originaltitel: Hunden
Erstveröffentlichung: 1986
Übersetzerin: Hedwig M. Binder
Wissenswertes
Ihre Werke sind mit allen wichtigen Literaturpreisen Schwedens ausgezeichnet worden. Inzwischen hat die Autorin schon über 20 Bücher veröffentlicht. Die meisten davon wurden auch ins Deutsche übersetzt.
Inhalt
Er bleibt zurück, im kalten Schnee und völlig auf sich allein gestellt. Als der Herr vom Angeln zurückkehrt und das verschwinden des kleinen Welpen bemerkt, sucht er nach ihm. Doch der aufkommende Schneesturm hat alle Spuren verwischt und er muss die Suche aufgeben. Vermutlich ist der Welpe längst erfroren.
Doch der kleine Graue ist tapfer und irgendwie schafft er es, nicht sofort zu erfrieren. Nun muss er lernen, wie er sich in der Natur allein zu Recht findet und, vor allem, wie man jagt …
Kritik
Entgegen aller Wahrscheinlichkeit überlebt der kleine Welpe den harten Winter. Es grenz geradezu an ein Wunder, dass er in seiner jungen Unachtsamkeit keinem anderen Tier zum Opfer fällt.
Er lernt schließlich, wie er sich halbwegs warm halten kann und nach dem er sich lange Zeit von einem Elch-Kadaver ernährt hatte, muss er nun auch lernen zu jagen, wenn er nicht verhungern will. Sein Jagdinstinkt erwacht und es gelingt ihm immer häufiger, Beute zu schnappen und sich so seinen Magen zu füllen. Er wird größer, kräftiger und vor allem vorsichtiger und schafft es so zu überleben.
Das gesamte Geschehen wird aus der Sicht des Hundes geschildert, sodass man die Gefühle des kleinen Welpen gut nachvollziehen kann. Man fühlt stellenweise richtig mit ihm mit oder hat Angst um ihn. Anfangs noch völlig verängstigt und voller Sehnsucht nach der Mutter und ihrer warmen Geborgenheit, fasst er mit der Zeit mehr Vertrauen in sich und seine Fähigkeiten. Er ist sehr tapfer und sein Überlebenswille ist spürbar. Es ist wirklich erstaunlich, was dieser kleine Graue alleine durch gestanden hat.
Leider ist die Handlung teilweise etwas langatmig und plätschert nur so vor sich hin. Es passiert nicht wirklich etwas. Es werden lediglich die täglichen Ereignisse des Hundes, Futtersuchen/-jagen, pinkeln, schlafen, geschildert, die nicht sehr viel Abwechslung bieten oder die Landschaft beschrieben. Spannung will so gar nicht aufkommen, was wirklich schade ist, denn der Wald bürgt sicherlich einige Gefahren, die man spannender hätte einbauen können. Dadurch kommen auch nur wenige Emotionen auf.
Der Schreibstil von Kerstin Ekman ist zunächst etwas gewöhnungsbedürftig, was aber auch an den vielen schwedischen Fremdwörtern liegen kann, auf deren Übersetzung man verzichtet hat. Am Anfang und am Ende stellt sie dem Leser direkt Fragen und regt so zum Nachdenken an.
Das Ende ist der Autorin gut gelungen und man freut sich für den nun erwachsenen Hund, dass er wieder ein Rudel gefunden hat und nicht mehr den Launen der Natur ausgesetzt ist.
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