[Rezension] Überleben

28. April 2010 | 10:10 | Gelesen

Titel: Überleben
Autorin: S. A. Bodeen
Originaltitel: The Compound
Erstveröffentlichung: 2008
Übersetzer: Christian Dreller


Wissenswertes

Überleben ist ein absolut erschreckender Thriller, geschrieben von der us-amerikanischen Autorin S. A. Bodeen, die schon seit vielen Jahren Bilder- und Kinderbücher veröffentlichte, von denen auch einige ausgezeichnet wurden.

Überleben ist ihr erstes Jugendbuch und steht in den USA auf der Auswahlliste für die besten Bücher für junge Erwachsene 2009.

Inhalt

Innerhalb von wenigen Sekunden verändert sich Elis Leben schlagartig.

Die nächsten fünfzehn Jahre soll er zusammen mit seinen Schwestern Lexi und Terese und seinen Eltern in einem Atomschutzbunker verbringen um den Auswirkungen eines Nuklearangriffs zu entgehen. Doch es kommt noch härter: Zwei Familienmitglieder haben es nicht rechtzeitig in den Bunker geschafft – seine Großmutter und sein Zwillingsbruder Eddy.
Zu diesem Zeitpunkt war Eli gerade mal neun Jahre alt.

Inzwischen sind sechs Jahre vergangen und Eli und seine restliche Familie leben immer noch in diesem Bunker. Jeder hat bestimmte Aufgaben zu bewältigen und tut jeden Tag genau das gleiche, von Abwechslung keine Spur. Wie auch, wenn das einzige, was ihnen grenzenlos zur Verfügung zu stehen scheint, Zeit ist?

Nie hat Eli die Ansagen seines Vaters angezweifelt und sich einfach seinem Schicksal ergeben. Alle haben das getan, denn niemand traute sich dem mächtigen Rex Yanakakis etwas entgegen zu setzen. Erst als sein Vater sich immer merkwürdiger verhält und sowohl seine Mutter als auch seine Schwester Terese ihre Bedenken ihm gegenüber äußern, beginnt auch Eli die Handlungen seines Vaters anzuzweifeln.

Spätestens als er durch Zufall bemerkt, dass sein Vater Zugang zum Internet hat und ihn darauf anspricht, woraufhin er von ihm angelogen wird, traut auch er seinem Vater nicht mehr. Irgendetwas versucht Rex mit allen Mitteln geheim zu halten. Außerdem werden die Pläne seines Vaters, die ihr Überleben im Bunker sichern sollen, immer wahnsinniger. Er missbraucht nicht nur seine eigene Frau als Brutmaschine für eine eventuell entstehende Nahrungsknappheit, sondern will nun auch noch menschliche Klone in seiner Tochter Lexie heran züchten, wobei Eli ihm auch noch helfen soll.

Eli weigert sich entschieden und will auch Lexie davon abhalten, die bereit ist zu tun, was ihr Vater für nötig erachtet. Sie gewährt Eli einen Tag um an Informationen zu gelangen, die sie vom Gegenteil überzeugen sollen.
Als sein Vater im Büro ist versucht er noch einmal Zugang zum Internet zu erhalten, was ihm schließlich auch gelingt. Dabei erfährt er eine furchtbare Wahrheit …

Kritik

In dem rasanten Einstieg wird man sofort mit dem Bunker, der Atombombe konfrontiert sowie mit dem traurigen Verlust von Elis Zwillingsbruder Eddy und ihrer Großmutter, die es nicht rechtzeitig in den Bunker geschafft haben. Man befindet sich sofort mitten im Geschehen und muss die ganze Situation erst einmal verarbeiten. Immerhin ist sie alles andere als gewöhnlich.

Die Geschichte wird aus Elis Sicht geschildert, wobei er als Ich-Erzähler seine Gedanken und Gefühle besonders realistisch beschreibt. Trotz der außergewöhnlichen Lage sind Elis Handlungen und Emotionen dadurch immer verständlich und nachvollziehbar. Man möchte allerdings nicht in seiner Haut stecken.

Obwohl auch Eli nur wenige Gefühle zeigt, ist es sein Vater, der äußerst kühl, emotionslos und unnahbar wirkt. Ihm ist scheinbar jedes Mittel recht um seine Familie im Bunker zu behalten und ihr Überleben zu sichern. Dafür würde er sogar seine eigenen Nachkommen opfern, ausgenommen Eli, Lexi und Terese.

Sein Verhalten ist unheimlich und man merkt bereits nach kurzer Zeit, dass er etwas Wichtiges verheimlicht, auch wenn man noch nicht genau weiß was. Spätestens als die Autorin erkennen lässt, dass Rex Kontakt zur Außenwelt, z.B. über das Internet hat, traut man ihm nicht mehr und hinterfragt alles, was er sagt oder tut.

Auch seine Pläne und Ideen, die das Überleben seiner Familie sichern sollen, sind so wahnwitzig, dass man sie gar nicht glauben kann. Skrupellos ist wahrscheinlich noch untertrieben. Ein ums andere Mal ist der Leser fassungslos, wenn er erfährt, was der Vater alles beabsichtigt hat.

Auch die anderen Familienmitglieder beginnen nach einer Weile endlich, nicht mehr alles als gegeben hinzunehmen und Rex zu misstrauen. Als Leser wartet man eigentlich nur darauf, wann sie sich endlich gegen ihn zur Wehr setzen.

Durch verschiedene Andeutungen baut die Autorin stetig Spannung auf und die schließlich schockierende Offenbarung, die Eli im Internet macht, sorgt dafür, dass man das Buch von da an nicht mehr aus der Hand legen kann ehe man weiß, wie es zu Ende geht.

Fazit

Überleben ist ein Buch, das einen nicht so schnell wieder los lässt. Der ernorme Wahnsinn des Vaters und die Faszination des Schrecklichen machen diesen Roman nicht nur spannend, sondern unglaublich fesselnd. Als Leser durchlebt man die verschiedensten Emotionen, vor allem Schock und Unglaube, bis man am Ende schließlich wieder zu Atem kommt. Unbedingt lesen!





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