Autorin: Julia Talbot
Originaltitel: Dämonenherz
Erstveröffentlichung: 2010
Übersetzer: Originalsprache
Wissenswertes
Das Buch erschien erstmals 2010 im Marion von Schröder Verlag.
Inhalt
Als eine ehemalige Klassenkameradin, die es in Amerika zu etwas gebracht hat, Anna dann mit einem PR-Konzept für ihre neue Galerie beauftragt, sieht sie Licht am Ende des Tunnels und gibt alles. Leider hält Sandrine Annas Hilfe für einen Freundschaftsdienst und hat nicht vor auch nur einen Cent zu bezahlen, dabei waren die beiden niemals auch nur annähernd so etwas wie Freunde.
Als sie ihrer Freundin und Arbeitskollegin dann in einem Café davon berichtet, scheint sich das Blatt jedoch noch einmal zu wenden. Dort begegnet sie nämlich Carl Weller, einem reichen und einflussreichen Geschäftsmann, während er einem Photographen gerade ordentlich zusetzt. Sie will ihn davon überzeugen, sie als seine neue PR-Agentin zu engagieren, damit sie sein Image verbessert. Dieses ist zur Zeit alles andere als positiv.
Leicht belustigt von dieser spontanen Erscheinung lässt Weller sich auf einen Handel ein. Wenn Anna ihm bis zum Abend die heimlich geschossenen Photos bringt, bekommt sie die Gelegenheit ihn von der Notwendigkeit ihrer Arbeit zu überzeugen.
Durch geschicktes Verhandeln mit dem Photographen rückt dieser schließlich auch die Photos heraus, da sie ihm als Gegenleistung ein exklusives Interview mit Weller zugesagt hat.
Es gelingt ihr leider trotzdem nicht Weller davon zu überzeugen, dass er sein Image verbessern sollte. Stattdessen landet Anna in seinem Schlafzimmer, denn sie kann der Anziehungskraft, die er auf sie ausübt, einfach nicht widerstehen. Dabei stellt sie fest, dass Weller nicht nur außergewöhnlich gut im Bett ist, sondern auch anders ist, als andere Männer. Er ist nicht nur reich, mächtig und attraktiv, sondern kann auch ihre Gedanken lesen, wenn er sie berührt.
Das alles ist für Anna mehr als verwirrend und sie verlässt das Hotel ohne noch einmal mit ihm gesprochen zu haben. Sie hat ihm jedoch noch eine Notiz hinterlassen. Zu Wellers Überraschung allerdings keinen Wunsch nach einem Wiedersehen, sondern lediglich die Information, wann sein Interview morgen stattfinden soll.
Damit hat sie Wellers Interesse geweckt und bekommt schließlich doch einen ersten Auftrag von ihm. Als sie ihm die Pressemitteilung, die sie verfassen sollte, ins Hotel bringen will, überschlagen sich dann die Ereignisse. Anna taucht immer tiefer in Wellers Welt ein, die weit mehr als ein Geheimnis birgt.
Kritik
Besonders gut gefiel mir die Hauptfigur Anna. Sie ist sympathisch und sehr hübsch, aber trotzdem normal. Sie hat zwar Stärken, aber auch viele Schwächen, wodurch man sich als Leserin gut mit ihr identifizieren kann. Ihre selbstironische Art, vor allem bezogen auf ihre Gefühle für Weller, ist erfrischend und schön zu lesen. So weiß sie z.B., dass sie sich bei Weller manchmal wie ein verliebtes Schulmädchen aufführt, obwohl sie eigentlich ganz cool bleiben wollte.
Auch Weller ist ein sehr interessanter Charakter. Er wirkt zwar oft kühl und abweisend, unter seiner harten Schale verbirgt sich jedoch ein weicher Kern. So will er sich bis kurz vor Schluss nicht eingestehen, dass er sich tatsächlich in die einfache Anna verliebt hat, dabei hat sie sein lebloses, dämonisches Herz sogar wieder zum Schlagen gebracht hat, was eine wirklich schöne Idee der Autorin ist.
Die Beziehung zwischen Carl und Anna ist ebenfalls sehr interessant gestaltet. Die gegenseitige Anziehung ist manchmal fast spürbar und auch die erotischen Szenen gelingen Julia Talbot besonders gut. Sie sind aufregend, manchmal aber auch lustig und außerdem gut beschrieben, wobei sie auch nicht zu sehr ins Detail geht.
Des Weiteren hat Julia Talbot auch sehr schöne Nebencharaktere geschaffen. Neben Annas äußerst liebenswertem Vater wäre da z.B. die Baronesse, Anna endlich mal ein paar Antworten gibt und sie berät.
Die Idee, dass Sandrines äußerliche Vollkommenheit, die wohl jeder Frau verhasst wäre, nur daraus resultiert, dass auch sie einen dämonischen Vertrag geschlossen hat, ist geradezu genial.
Julia Talbots Schreibstil ist schön und vor allem flüssig. Die Verwendung eines Er/Sie-Erzählers, welcher aus verschiedenen Perspektiven erzählt, ermöglicht dem Leser außerdem einen Einblick in die Gedanken sowie Gefühle von Anna und Weller.
Von Anfang an baut die Autorin gezielt Spannung auf, indem sie immer wieder die Geheimnisse um Weller andeutet. Das Ende ist dann noch einmal so richtig spannend und fesselnd, sodass man es kaum noch aus der Hand legen kann, weist aber leider auch einige Schwächen auf.
Der Schluss ist ziemlich undurchsichtig und für den Leser nicht richtig nachvollziehbar, zumal einige Fragen offen bleiben. Es hat sich wohl auch ein kleiner, aber doch merklicher Logikfehler eingeschlichen. Als von Wellers früheren Amazonen gesprochen wird heißt es, dass sein Vertrag immer nur um 100 Jahre verlängert wurde, weil sie versagt haben. Anna jedoch versagt nicht, sein Vertrag wird allerdings trotzdem nur um 100 Jahre verlängert.
Im gleichen Zusammenhang wird mehrmals eine Frage erwähnt, die die Amazonen am Ende beantworten müssen, und deren Antwort über ihr Überleben entscheidet. Anna hat diese Frage wohl richtig beantwortet. Wie genau die Antwort oder überhaupt die Frage lautet, wird jedoch nie erwähnt, was schon etwas frustrierend ist.
Dafür sind vor allem die letzten Zeilen noch mal besonders charmant, da Anna auf die Idee kommt, ihren Vater und die Baroness miteinander zu verkuppeln.
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