Am 01. November 2011 las
David Nicholls anlässlich des Filmstarts von
Zwei an einem Tag in Berlin und als ich am Vortag zufällig davon erfuhr, hatte ich spontan beschlossen diese zu besuchen, nachdem ich mir per Anruf noch eine Karte reservieren konnte. Ich hatte zwar bis dahin noch nichts von ihm gelesen, aber durch die Verfilmung mit
Anne Hathaway bin ich natürlich auch auf das Buch aufmerksam geworden und wollte diese Chance wahrnehmen.
Kurz vor 20 Uhr fand ich mich dann am Veranstaltungsort ein und konnte sogar noch einen Sitzplatz in der ersten Reihe ergattern, obwohl es schon recht voll war. Wenige Minuten später ging es dann pünktlich los und ich muss sagen, es war eine der amüsantesten oder vielleicht sogar die amüsanteste Lesung, bei der ich bisher war. David Nicholls und seine Art zu Erzählen sind einfach wahnsinnig lustig und charmant, sodass er die Zuhörer immer wieder zum Lachen gebracht hat. Er ist ein unheimlich sympathischer Mann, vor allem weil er sich selbst nicht zu ernst nimmt, so betonte er z.B. mehrfach, wie besser andere, größere Autoren ja seien und dass „richtige“ Autoren ja ganz anders schreiben würden als er. Außerdem hatte er eine sehr enthusiastische Art zu Erzählen, wobei er auch die Hände nie still halten konnte, was ihn sehr liebenswert machte.
Bei der eigentlichen Lesungen wurden Ausschnitte aus dem Buch teils auf Deutsch von einer Schauspielerin und teils auf Englisch vom Autor selbst vorgetragen. Beide haben toll und insgesamt auch sehr viel gelesen, wobei bei Mr Nicholls beim Lesen wieder seine sehr enthusiastische Art zum Vorschein kam, was ebenfalls manchmal für ein Schmunzeln sorgte.
Neben der Lesung wurde natürlich viel über den Autor, sein Leben, seine Werke und natürlich auch den Film gesprochen, denn der war ja schließlich der Anlass für Mr Nicholls kleine Tour durch Deutschland.
Zunächst wurde über das Buch Zwei an einem Tag sowie die Person des Autors gesprochen. David Nicholls hat eigentlich Schauspielerei studiert und wollte dies auch zu seinem Beruf machen. Er arbeitete sogar paar Jahre lang als Schauspieler, hatte aber kaum Talent, sodass ihm viele Leute immer wieder gesagt haben, er solle sich vielleicht lieber dem Schreiben widmen. Erst viel zu spät habe er selbst erkannt, dass vor allem die verschiedenen Geschichten ihn so sehr begeisterten und weniger die Schauspielerei selbst. Schon als Kind und Jugendlicher hatte er die meiste Zeit in der Bibliothek verbracht und Bücher gelesen.
Angeblich war er auch kein Frauenheld, weswegen er Jungs wie Dex am College nie leiden konnte. Er stammt aus dem gleichen Ort wie Colin Firth und besuchte auch das gleiche College wie dieser. Sie waren beide an gleichen Produktionen beteiligt, nur dass Colin natürlich die größeren Rollen bekommen hatte, weil er einfach der talentiertere Schauspieler war/ist. David wurde immer nur wieder gesagt, er solle doch weniger machen, noch weniger.
Das Buch, Zwei an einem Tag, habe er ganz genau durchgeplant und im Gegensatz zum Leser, der immer nur einen Tag eines Jahres mit Emma und Dex erlebt, hatte er eine ganz genaue Vorstellung davon, was den Beiden in den restlichen 364 Tagen im Jahr alles passiert ist. Mit dem großen Erfolg hatte er allerdings nicht gerechnet, da schon das Buch davor nicht sonderlich erfolgreich war.
Im Gegensatz zu Dexter ist er in seinen 20ern kaum gereist, weil er auf den großen Durchbruch als Schauspieler gewartet hatte, vergeblich. Das hat er aber in den letzten Jahren nachgeholt. Durch sein Studium kannte er sich aber immerhin so gut mit der Schauspielerei aus, dass er selbst das Drehbuch zum Film schreiben konnte, da er ja wusste, worauf es ankommt und was sich gut umsetzen lässt.
Als ich selbst ihn dann nach dem Film fragte, antwortete er, dass er ihm sehr gefalle. Es sei aber hart gewesen, so viel rauszukürzen, weil man eben keinen 9-stündigen Film machen kann und bestimmte Dinge, wie z.B. die Briefe in dem Buch, nicht wirklich dramatisch umgesetzt werden können. Außerdem wurden auch einige Szenen gedreht, die den Schnitt letztlich nicht überstanden haben. Dafür gäbe es im Film aber nur wenige Szenen, die nicht dem Buch entstammen. Insgesamt würde er aber nichts am Film ändern, außer vielleicht ihn etwas länger zu machen oder hier und da die Musik zu ändern.
Auch die bezaubernde Schönheit von Anne Hathaway kam zur Sprache, insbesondere im Bezug auf die Frage, ob sie nicht viel zu hübsch sei um die Rolle der Emma zu spielen. Mr Nicholls stimmte dem Urteil über das Aussehen von Anne zwar zu, meinte aber, dass sie dennoch gut geeignet sei und vor allem die Charakterzüge von Emma, wie z.B. ihre Unsicherheit und ihr mangelndes Selbstbewusstsein, perfekt darstellen würde und eine großartige Schauspielerin sei. Des Weiteren gestand der Autor, dass er, als er das Set besuchte und Anne Hathaway kennen lernte, genauso hin und weg war wie jeder normale Mensch und es kaum fassen konnte, diese Schauspielerin persönlich kennen zu lernen. Er gab zu, dass er die ganze Zeit nur „Oh my god, this is Anne Hathaway! I’m talking to Anne Hathaway!“ gedacht habe.
Da es schon ziemlich spät war, wurde die Fragerunde schließlich beendet, damit noch Zeit zum Signieren blieb. Vor der Lesung hatte ich mir dafür extra die Filmausgabe des Buches besorgt, weil ich die hübscher fand als die „normale“ Taschenbuchausgabe. Als ich den Tisch mit den Verkaufsexemplaren dann genauer inspizierte, habe ich das jedoch sofort bereut, weil es dort plötzlich auch noch eine gebundene Ausgabe des Buches gab, die ich im Laden nicht hatte finden können. Glücklicherweise durfte ich meine Taschenbuchausgabe aber gegen die wunderhübsche in Leinen gebundene Ausgabe umtauschen, sodass ich mir diese dann signieren ließ. Außerdem konnte ich vor der Lesung noch eines der schönen Pressehefte zum Film ergattern, welches ich mir zusätzlich auch noch signieren ließ. Am Ende konnte ich noch ein tolles Photo von David Nicholls machen und dann war dieser tolle Abend auch schon wieder dabei.
Ich hoffe aber sehr, dass Mr Nicholls noch weitere Bücher schreiben wird. Ich bin mir zwar nicht sicher, wann ich sie lesen werde, weil zunächst erst einmal Zwei an einem Tag dran ist, sobald ich die Verfilmung gesehen habe. Aber ich würde mir sehr wünschen, dass er dann wieder nach Deutschland kommt, damit ich diesem sympathischen und enthusiastischen Mann noch einmal lauschen kann.
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