So, nun melde ich mich endlich mal wieder! Ich weiß, es hat wirklich lange gedauert, aber nach dem
Urlaub war ich total mit meinem
Studienbeginn und den vielen damit verbundenen Informations- und Einführungsveranstaltungen beschäftigt. Deswegen wird dieser Eintrag vermutlich mal wieder
extrem lang, ich mache euch nichts vor. Selbst wenn ich das Gegenteil versuchen würde, gelingen würde es mir mit Sicherheit nicht. Also, wer keine langen Texte mag, braucht eigentlich gar nicht erst anfangen zu lesen. Dieser Post wird vor allem deshalb so lang werden, weil ich über so viele Themen schreiben will bzw. so viel zu berichten habe seit meinem letzten Beitrag. Dazu gehören mein
Urlaub auf Korfu, mein Studium, mein Geburtstag, meine Hündin und meine vielen Shopping-Sünden.
Ich fange einfach mal mit meinem Urlaub an. Wie schon gesagt, war ich auf Korfu, der größten der Ionischen Inseln und ebenso die grünste Insel Griechenlands. Insgesamt hat mir der Urlaub total gut gefallen, obwohl es, wie immer im Leben, sowohl positive als auch negative Aspekte gab. Das Wetter war bis auf zwei Tage eigentlich immer schön, warm und sonnig. An einem Tag hat es etwas geregnet, aber selbst dann waren wir draußen, weil es trotzdem recht warm war und die Sonne ab und zu durchschaute. Nur einen Tag war es abends etwas kühler mit einem etwas stärkeren Regen. Immerhin bin ich sogar etwas braun geworden und bin es noch. Das soll schon was heißen, schließlich werde ich sonst kaum und nur sehr, sehr langsam, wenn überhaupt, etwas braun. Das Hotel und die gesamte Anlage waren auch sehr schön und vor allem sauber. Leider war unsere Toilette schon bei der Ankunft kaputt, es hat sich allerdings sofort jemand darum gekümmert und sie noch am selben Abend repariert, was ich natürlich sehr gut fand. Die Tür hat zwar auch ab und zu etwas gesponnen, aber nach einer Weile hat man das einfach ignoriert. Das einzige, was mich am Zimmer gestört und mir nachts den Schlaf geraubt hat, waren die extrem lauten „Bumsgeräusche“ von nebenan, die selbst meinen MP3-Player übertönt haben! Das ging teilweise die ganze Nacht so und war echt nicht angenehm. Wenn ich schon mal bei den negativen Aspekten bin, kann ich ja auch gleich die anderen nennen. Es sind aber nur wenige, genauer gesagt sogar nur zwei. Zum einen der Umstand, dass es überall wirklich unglaublich viele Wespen gab, die einen nicht mehr in Ruhe ließen, sobald man etwas anderes als Wasser getrunken hat, weswegen wir uns beim Frühstück auch nicht draußen hingesetzt haben, weil da nur umso mehr Wespen waren. Zum anderen die Tatsache, dass man auf ganz Korfu sein (benutztes) Toilettenpapier nicht in die Toilette werfen darf oder soll, was wohl in fast ganz Griechenland so üblich sein soll, da sie dort überall sehr schmale Abwasserrohre haben und diese sofort verstopfen. Stattdessen wirft man es in einen kleinen Mülleimer neben der Toilette, was ich nicht unbedingt hygienisch finde, obwohl diese natürlich regelmäßig geleert werden. Für eine Woche war das jetzt nicht so schlimm, zumal ich mich nicht immer daran gehalten habe, weil es manchmal einfach nicht vertretbar war. Aber ich würde nicht auf Dauer so wohnen wollen. Was mich am Hotel direkt noch leicht genervt hat, war der Umstand, dass sie für eine Stunde Internet ganze 6 Euro (!!!) haben wollten und das mit den Telefonkosten. Eine Einheit sollte um die 15 Cent kosten, was sich natürlich sehr wenig anhört. Bleibt nur die Frage, wie lang genau eine Einheit sein soll. Logisch veranlagte Menschen, wie ich einer bin, vermuten dann, dass so eine Einheit eine Minute oder wenigstens eine halbe ist. Aber falsch gedacht! Auf meine Nachfrage an der Rezeption wurde mir mitgeteilt, dass ein Anruf etwa 1,50 Euro pro Minute kostet, was bedeutet, dass eine Einheit 6 Sekunden beträgt. Wer kommt denn auf so eine blöde Einteilung?
Da ich aber am Anfang sagte, dass der Urlaub sehr schön war, muss es natürlich auch positive Sachen gegeben haben und das ist auch der Fall. Dazu zählen vor allem die absolut traumhafte Aussicht, von der ich später auf jeden Fall noch Photos hochladen werde. Man konnte immer und überall das Meer und das etwas entfernte griechische Festland sehen. Außerdem gab es in unserem Hotel ein tolles Animationsteam, durch das ich auch meine Leidenschaft für Kniffel entdeckt habe, was ich dort sehr oft mit anderen Hotelgästen gespielt habe. Des Weiteren hat das Team jeden Abend eine wunderbare Show aufgeführt, die man sich wirklich nicht entgehen lassen konnte. An unserem ersten Abend war es „Schlag den Animateur“, wobei drei Hotelgäste gegen drei Mitglieder des Animations-Teams angetreten sind. Dort gab es dann Wettkämpfe der verschiedensten Art: Schuhe zuordnen, Geschmackstest, Fußball, Entfernungen schätzen, Kopf rechnen, Allgemeinwissen, etc. Nach dem achten oder neunten (von zehn) Spiel standen dann auch die Sieger fest: die Hotelgäste. Am Mittwoch gab es dann „Unerkannt durchs Märchenland“, eine Art Parodie auf verschiedene Märchen, und am Donnerstag „Falco meets Amadeus“. Freitag fiel die Show wegen starker Regengüsse und der daraus resultierenden nassen Bühne leider aus und samstags hatte das Team regulär frei. Sonntag kam dafür auf Wunsch der Gäste eine Show, die eigentlich erst eine Woche später wieder dran gewesen wäre (ein 14-Tage-Rhythmus), aber auf Wunsch vieler Gäste noch einmal aufgeführt wurde: (T)raumschiff Surprise. Diese Show war wirklich die beste und vor allem die lustigste von allen. Innerhalb von gerade einmal 50 Minuten wurden 80 verschiedene Songs in immer verschiedenen Kostümen aufgeführt, ganz im Stil von Bully & co. Und genial trifft es noch nicht einmal annähernd. Ich glaube, so viel gelacht hatte ich bisher nur bei der live Performance von Mario Barth, die ich einmal besucht hatte. Wir haben uns alle so weggeschmissen. Die Herren des Teams, natürlich alle auf schwul getrimmt, waren echt großartig und unglaublich amüsant. Es wundert mich also nicht, dass diese Show sowohl die Lieblingsshow der Gäste als auch des Teams selbst ist. Am Ende forderten wir sogar noch eine Zugabe, welche uns natürlich gewährt wurde. Am Montag, dem letzten Abend vor unserer Abreise, wurde dann die Show nachgeholt, die ursprünglich am Freitag hätte stattfinden sollen: Best of Musical Moments. Dort führte das Team verschiedene Szenen bzw. Lieder aus den Musicals „Tanz der Vampire“, „Phantom der Oper“ und „Elizabeth“ vor, was sie auch wirklich gut gemacht haben. Ich war echt froh, dass wir gerade noch rechtzeitig von unserem Ausflug zurückkamen, sodass wir die ganze Show sehen konnten.
Womit ich beim nächsten Thema angelangt wäre: die Ausflüge. Drei davon haben wir direkt bei unserer Reiseleiterin gebucht und einen selbst unternommen. Zunächst wäre da die Inselrundfahrt, bei der wir zunächst durch Korfu-Stadt gefahren sind, wo wir die heilige St. Spiridon Kirche besichtigt, die alte Festung und die Mäuseinsel gesehen und dann den ganzen Norden der Insel erkundet haben. Die unendlich vielen Olivenbäume waren dabei nicht zu übersehen. Einziger Wermutstropfen war ein alter Opa, über den sich so gut wie alle anderen Gäste aufgeregt haben als er rummeckerte, ob wir hier auf jeden Fahrgast einzeln warten wollen, obwohl es gerade mal eine Minute nach dem vereinbarten Zeitpunkt war. Was für ein Miesmacher. Es war ja nun echt nicht so als hätte der Reiseleiter eine halbe Stunde auf einen Gast gewartet, das wäre ja dann noch verständlich, aber wegen einer Minute so einen Aufstand zu machen!? Mal abgesehen davon, dass ja nicht jede Uhr auf die Minute genau ist, waren ja auch viele andere ältere Leute dabei, die vielleicht auch mal auf die Toilette und dafür anstehen mussten, weswegen sie eben zwei oder drei Minuten später kamen. Das ist ja nun echt kein Grund die einfach zurückzulassen, oder? Na ja, wir sind dann erst an der Küste entlang gefahren und anschließend immer höher in die Berge, falls man das schon so nennen kann, wo wir uns unter anderem ein Mönchskloster und wirklich wunderschöne Buchten angeschaut haben. Die Straßen und Wege, vor allem in den kleinen Dörfern, sind so eng, dass neben dem Bus teilweise wirklich nur ein cm links und rechts Platz war und der Busfahrer echt im Schneckentempo dort lang fahren musste, um nicht gegen Häuserwände oder Balkons zu stoßen. Außerdem haben wir das albanische Festland von Weitem gesehen, welches an einer Stelle der Insel nur knappe zwei bis drei Kilometer entfernt ist. Allerdings habe ich mich dort ziemlich über den Reiseleiter aufgeregt, der versprochen hatte anzuhalten um uns photographieren zu lassen, was er allerdings dann einfach mal ausgelassen hat. In einem kleinen Dorf haben wir dann mittags gegessen und ein bisschen einkaufen können, wo ich mir unter anderem ein paar Muscheln kaufte. Während der Rückfahrt zu unserem Hotel hat es wohl teilweise ziemlich stark geregnet, was mir persönlich nicht so sehr aufgefallen ist, da ich mal wieder geschlafen habe. Ich gebe es ja wirklich nur ungern zu, aber ich kann einfach nichts dafür. Ich schlafe prinzipiell in allen Transportmitteln ein, sei es nun Auto, Bus, Bahn, Flugzeug oder sogar ein Schiff, ich kann mich nicht dagegen wehren.
Am Samstag sind wir dann alleine mit dem Bus nach Korfu-Stadt gefahren um ein bisschen shoppen zu gehen, was bei dem richtigen Ausflug auf Grund der Uhrzeit wahrscheinlich nicht möglich gewesen wäre, da die Geschäfte in Griechenland, wie auch in vielen anderen südlichen Ländern, um die Mittagszeit schließen und dann erst am späten Nachmittag oder sogar erst spät abends wieder öffnen. Dort habe ich mir dann in einem Laden mit dem tollen Namen „Harem“ eine tolle violette Tasche gekauft, die es zum halben Preis gab und natürlich Schmuck. Korfu und Griechenland im Allgemeinen sind ja bekannt für ihren handgemachter Silber- und Goldschmuck. Ich habe mir ein Amulett mit einem uralten griechischen Kalender und einen schönen Ring gekauft. Außerdem habe ich mir noch ein paar Ohrringe aus Holz gekauft, für dessen wundervolle Verarbeitung die Griechen wohl auch bekannt sind. Bei der Inselrundfahrt hatte ich mir auch noch einen Ring gekauft, der allerdings eigentlich aus drei Ringen bestand, aber jetzt im Nachhinein bedaure ich sehr, dass ich mir nicht noch viel mehr Schmuck gekauft und so viel von meinem Geld wieder mit nach Hause genommen habe. Der Schmuck dort ist einfach wunderschön und modern, so wie Modeschmuck hier bei uns aussieht (z.B. bei Bijou Brigitte), aber eben aus echtem Silber oder Gold für einen erschwinglichen Preis. Gegen Mittag, als die Geschäfte langsam alle anfingen zu schließen, sind wir dann erst bei McDonald’s was essen gegangen, was zum Teil echt viel billiger ist als bei uns – ein großer Milchshake für nur einen Euro! – und haben uns danach die alte Festung angeschaut, die man am Wochenende gratis besichtigen konnte. Trotz meiner Abneigung gegen das Wandern bin ich bis ganz nach oben geklettert, im Gegensatz zu meiner Mutter, und habe die unglaubliche Aussicht bewundert, die wirklich nicht zu verachten war. So hatte man wenigstens eine Belohnung für den echt anstrengenden Aufstieg. Danach sind wir dann durch Korfu-Stadt zurück zum Busbahnhof gelaufen und in einen der vielen Busse gestiegen, die sie geschickt hatten, um die ganzen Touris von der Ostküste wieder in ihre Hotels zurück zu bringen. Ich war auch echt froh, dass sie mehrere Busse geschickt hatten, weil einer bei Weitem nicht ausgereicht hätte und wir sonst die ganzen 30-40 Minuten hätten stehen müssen. Außerdem hatte unsere Reiseleiterin uns schon geraten, niemals auf den letzten Bus zu hoffen oder zu warten, da sie den öfter mal ausfallen ließen. Die Griechen nehmen das alles nicht so ernst. Zur Not hätte man auch mit einem Taxi zurück ins Hotel fahren können, das hätte allerdings so um die 30-40 Euro gekostet, wohingegen wir für die Busfahrt nur zwei Euro bezahlen mussten. Ich bin jedoch sogar beide Male umsonst gefahren. Bei der Hinfahrt hatte ich schon gesehen, dass unter einem Sitz ein zwei Euro Stück liegt, dass ich beim Aussteigen gleich erst einmal eingesteckt habe und bei der Rückfahrt hat mich der Mann, der für das Einsammeln des Geldes und das Ausgeben der Tickets verantwortlich war, irgendwie übersehen, obwohl ich mich gemeldet hatte. Als wir dann kurz darauf an unserem Hotel ankamen bin ich eben einfach ausgestiegen. Ist ja nun auch nicht so als würde ich darauf bestehen zu bezahlen, wenn er mich einfach ignoriert. Es kann natürlich auch sein, dass der Mann neben mir, der mit seiner Frau, seiner Mutter und einem kleinen Kind unterwegs war, für mich mitbezahlt hat, obwohl er für sein Kind hatte bezahlen wollen, weil diese oftmals umsonst mitfahren dürfen. Aber was soll’s? Habe ich eben zwei Euro gespart und bin einmal umsonst nach Korfu-Stadt und zurück gefahren. ^^
Am Sonntag war dann wieder ein Ausflug, den wir über unsere Reiseleiterin gebucht hatten: die Grottenfahrt nach Paxos. Morgens sind wir in den Bus gestiegen und wurden an die Südküste zum Hafen in Lefkimi gebracht, wo auch viele Fähren zum Festland starten. Dort hat uns dann unser Schiff eingesammelt, das uns erst hinauf aufs offene Meer und dann zur Insel Paxos gebracht hat, die ebenfalls zu den Ionischen Inseln gehört, aber viel kleiner ist. Dort haben wir uns mehrere Grotten entlang der Küste angeschaut, auch wenn man mit dem relativ großen Schiff nicht wirklich tief hinein fahren konnte und wären dann eigentlich weiter um die Insel und zwischen den Inseln Paxos und Antipaxos durchgefahren. Allerdings war die See an diesem Tag so unruhig und stürmisch, dass dieser Plan etwas abgeändert wurde und wir Antipaxos ganz ausgelassen haben. Stattdessen sind wir zurück und zunächst in eine Bucht gefahren, in der man baden konnte und danach weiter nach Gaios, der Hauptstadt von Paxos. Auf dem Weg dorthin habe ich mal wieder geschlafen, weil der leichte Wellengang einfach zu einschläfernd war, worüber sich zwei Tanten immerzu aufgeregt haben. Aber erstens kann denen das doch völlig egal sein und zweitens gab es auf dem offenen Meer nicht wirklich viel zu sehen und die Küste hatte ich bereits auf der Hinfahrt gesehen und auch mehrmals photographiert. In Gaios hatten wir dann einen langen Aufenthalt, den wir zunächst erst einmal zum Essen genutzt haben. Dass wir im Endeffekt aber 30 Euro für eine kleine Pizza mit drei Scheiben komischer Wurst darauf, einen Salat, ein bisschen Gyros und zwei Getränke bezahlt haben, war dann nicht so toll. Zumal einem das alles ziemlich aufgeschwatzt wurde. Aber gut, immer daran denken, dass die Leute dort einzig und allein vom Tourismus leben und um jeden Gast kämpfen, weil sie das Geld wirklich dringend brauchen. Eine Gruppe von vier Mädchen, die auch an unserem Ausflug teilnahm, hatte es ja sogar noch schlimmer erwischt. Die mussten alle zusammen über 50 Euro für vier kleine Gerichte mit jeweils einem Getränk bezahlen und haben nicht schlecht geguckt als sie die Rechnung erhielten. Ich war ja nur froh, dass ich die Pizza ohne Käse bekam, was mir in einer anderen Taverne schon verweigert wurde, auch wenn ich nicht verstehe warum, da ich es ja deswegen nicht billiger haben wollte oder so, aber nun mal eben keinen Käse esse. Danach sind wir dort noch ein bisschen herumgelaufen und durch die Geschäfte geschlendert, auch wenn es dort nicht wirklich viel zu sehen gab. Ein paar Ohrringe, die die Form von Seesternen hatten, gefielen mir extrem gut, waren mir allerdings etwas zu teuer, weswegen ich sie nicht gekauft hatte, was ich bis heute total bereue, weil sie einfach total toll aussahen und ich keine Gelegenheit mehr hatte, auf diese Insel zu kommen und sie mir doch noch zu kaufen.
Am Montag, einen Tag vor unserer Heimreise, haben wir dann noch die Besichtigung von Korfu-Stadt mit der anschließenden Abendbootsfahrt mitgemacht. Wirklich gelohnt hat sich allerdings nur die Bootsfahrt, da der Reiseleiter total schlecht zu verstehen war und überall ziemlich durchgehetzt ist. Zuerst waren wir im Achillion, dem Schloss, in dem Kaiserin Sissi residiert hat, wenn sie auf Korfu war, was echt wunderschön war und einen total schönen Garten, oder viel mehr Park, hatte. Allerdings war ich dort schon mehr allein unterwegs und habe Photos gemacht als dem Reiseleiter zu folgen oder zuzuhören, da ich ihn sowieso kaum verstanden habe. Danach ging es dann weiter nach Korfu-Stadt, wo der Reiseleiter uns alle aus dem Bus befördert hat und uns die Wahl ließ, ob wir mit ihm oder lieber alleine durch die Stadt gehen wollten. Ich fand es allerdings ziemlich unpassend vom Reiseführer, dass er die ganze Stadt laufend erkundigen wollte, da an diesem Ausflug wirklich sehr viele ältere Menschen teilnahmen, die teilweise schon mit Gehhilfen unterwegs waren und bestimmt nicht erfreut waren, dass sie bei so viel Geld für den Ausflug durch die ganze Stadt laufen sollten. Na ja, wir sind dann jedenfalls auf eigene Faust los gelaufen, allerdings in Begleitung zweier anderer Hotelgäste, die zwar nett waren, uns aber eigentlich ziemlich aufgehalten haben und leider auch nicht abzuschütteln waren. Na ja, viele Geschäfte waren sowieso nicht offen und Ohrringe in Seestern-Form habe ich leider auch keine mehr gefunden. T.T Die Abendbootsfahrt war dafür wiederum sehr schön. Vom Hafen aus sind wir mit dem Boot an der Küste entlang zur Mäuseinsel gefahren, wobei man einen wunderschönen Blick auf Korfu-Stadt und die Festung hatte. Leider war es relativ windig und dementsprechend kalt, aber ich hatte ja schon vorgesorgt und mir zusätzliche Kleidung eingepackt. ^^ Vor der kleinen Mäuseinsel haben wir dann halt gemacht und konnten den Landeanflug eines Flugzeugs beobachten, dass ganz nah über unseren Köpfen hinweg flog, bevor es auf der Landebahn auftrat, die am Flughafen von Korfu so kurz ist, dass der Pilot noch fast im Wasser aufsetzen muss. Außerdem ist die Landebahn mitten in der Stadt, sodass eine Ampel dafür sorgen muss, dass an der einen Straße, die direkt an den Flughafen grenzt, die Autos anhalten, wenn ein Flugzeug zum Abflug ansetzt, damit sie nicht vom Luftzug der Turbinen erwischt werden. XD Nach der Mäuseinsel ging es dann weiter an die Küste einer anderen kleinen Insel vor Korfu-Stadt, wo wir dann kurz ankerten um zu essen. Wenn ich mich richtig erinnere gab es Souflaki (Fleischspieße) mit Zaziki, Salat und Weißbrot und es hat wirklich gut geschmeckt. Ich habe sogar alles aufgegessen, was bei mir wirklich selten vorkommt. Wenn ich schon gerade beim Thema Essen bin: Das Essen im Hotel war leider nicht so schön. Es war zwar nicht schlecht oder so, aber absolut nicht abwechslungsreich, sodass es bis auf ein oder zwei Gerichte jeden Abend dasselbe gab, was ich schon sehr schade fand. Da muss ich leider sagen, dass das Essen auf Teneriffa und Mallorca wesentlich abwechslungsreicher gestaltet wurde, sodass ich mich nicht nur von Pommes ernährt habe. Wie gesagt, das Essen auf dem Boot war sehr gut und danach ging es dann wieder zurück zum Hafen, wobei man nun noch einmal die Gelegenheit hatte die wunderbare Silhouette der Stadt bei Nacht zu bestaunen. Die Photos davon sind aber leider nicht wirklich etwas geworden. Für Nachtaufnahmen scheint meine DigiCam nicht geeignet zu sein, obwohl sie dafür sogar eigene Modi hat. Am Hafen angelangt musste man versuchen im Dunkeln den Weg zurück zum festen Boden zu finden ohne ins Wasser zu fallen und dann einen kurzen Augenblick auf den Bus warten, der uns zurück in unsere Hotels brachte, wo ich mir erst die Show ansah und dann schon einmal die Koffer für die Abreise am nächsten Tag packte.
So, was gibt’s noch zum Urlaub zu erzählen? Schade war noch, dass wir an der Ostküste Korfus hausten, wo es leider nur Kieselstein-Strände gab, an denen man mit nackten Füßen nicht entlang spazieren und auch keine Muscheln finden konnte. Feine Sandstrände gab es wohl nur an der Westküste, aber gut, hinterher ist man immer schlauer. ^^ Vielleicht noch kurz etwas zur Mentalität der Griechen, die ja wirklich einmalig ist. Die Autofahrer halten sich in den meisten Fällen weder an die Ampeln, noch an die Geschwindigkeitsbegrenzungen und wer zwei Stunden zu spät kommt ist noch pünktlich. Die nehmen das dort alles nicht so ernst. Mal abgesehen davon, sind sie aber sehr nett und hilfsbereit und versuchen immer, sich irgendwie mit dir zu verständigen, selbst wenn sie nur drei Worte Englisch können – ganz im Gegensatz zu den Franzosen, die sich nur mit der abgeben, wenn du auch ihre Sprache sprichst. Der Reiseführer hat uns übrigens erzählt, dass Griechisch eine der schwersten und wahrscheinlich sogar die umfangreichste Sprache ist, da ihr Wortschatz aus über zwei Millionen Wörtern besteht. Englisch hat im Vergleich dazu wohl nur um die 300.000 Wörter, zumindest laut dem Reiseführer. Eine ganz witzige Sache ist noch, dass etwa 90% aller Männer auf Korfu „Spiros“ heißen. Das kommt zum einen durch ihren heiligen St. Spiridon und zum anderen davon, dass es dort üblich ist die Söhne nach ihren Vätern und Großvätern zu benennen, wodurch der Name immer wieder vorkommt. Und sollte es noch keinen Spiros in der Familie geben und nur eine Tochter geboren werden, dann heißt diese eben „Spiridula“. Also, wie die Reiseleiterin so schön sagte, wenn man sich irgendwo vernachlässigt fühlt oder keine Aufmerksamkeit geschenkt bekommt, einfach laut Spiros rufen, und es kommt garantiert jemand, der sich um einen kümmert.
Am Dienstag Nachmittag ging es dann wieder zurück nach Deutschland und, so schön der Urlaub auch war, ich war trotzdem froh wieder zu Hause zu sein, in meinem eigenen Bett und vor allem ohne Porno-Geräusche schlafen zu können.
Damit habe ich den Urlaub nun ausführlich genug erzählt, nehme ich an, und kann nun zum nächsten Thema übergehen. Am 30. September, also zwei Tage nach unserer Rückkehr, musste ich mir sofort Die nackte Wahrheit mit Katherine Heigl und Gerard Butler anschauen. Diese Sonderveranstaltung „CineLady“ kam mir da gerade recht. Eine „Jolie“ hatte ich zwar nicht mehr bekommen, aber generell ist dieses „CineLady“, das ich zuvor noch nie besucht hatte, total genial! Vor dem Film gibt’s erst einmal schön Prosecco (auch wenn ich keinen trinke) und kleine Snacks und Männer werden nur geduldet. Da ich meine Karten schon online gekauft hatte, was übrigens wirklich super funktioniert, hätte ich mich auch nicht mehr anstellen müssen, da sie die Ausdrucke nicht an den richtigen Kinokassen, sondern direkt beim Einlass umtauschen. Da ich das allerdings nicht wusste, habe ich erst einmal 15 Minuten angestanden … Nun gut, jetzt weiß ich Bescheid und werde in Zukunft immer online kaufen, weil man sich da die Plätze allein aussuchen kann, das Geld vom Konto abgebucht wird und man dann nicht eine Sekunde anstehen muss. Das ist Technik, die wirklich mal begeistert! Zurück zum „CineLady“: Hätte ich gewusst, dass die dort so viele Sachen verlosen und die Atmosphäre so genial ist, wäre ich schon viel früher mal hingegangen. Neben einem großen Hauptpreis über die Kinokarten, werden auch noch kleinere Sachen verlost, für die man lediglich eine Frage beantworten muss, die etwas mit dem Film oder den Schauspielern zu tun hat. Bei der Frage, in welchem Film Gerard Butler und Hilary Swank zusammen spielen, bin ich also sofort aufgestanden und hab P.S. Ich liebe dich gerufen, habe die DVD schließlich hier zu Hause. Da ich die schnellste war, habe ich dann den Preis einer Parfümerie gewonnen, der eine Ausgabe der Zeitschrift „Elle“ und extrem viele tolle Proben von diversen Parfums und Cremes beinhaltete. Nur den Hauptpreis konnte man so leider nicht gewinnen, weil dieser mit Hilfe der Abrisse der Kinokarten ausgelost wurde. Aber generell war es einfach ein toller Abend und ich werde in Zukunft öfter zu „CineLady“ gehen, auch wenn es ein wenig teurer ist. Wenn man für die etwas kleineren Preise allerdings immer nur solche Fragen beantworten muss, werde ich hoffentlich öfter mal mit so etwas wieder nach Hause fahren. ^^ Der Film war übrigens auch großartig und extrem witzig, weswegen er natürlich sofort auf meiner Wishlist gelandet ist. Noch ein Film, der unbedingt auf DVD gekauft werden muss. Mal sehen, wenn die New Moon Vorpremiere am Mittwoch vor dem offiziellen Starttermin auch zu „CineLady“ gehört, wäre das ja gleich doppelt klasse.
Was vielleicht noch erwähnenswert wäre, ist der Umstand, dass mein Alter nun nicht mehr mit einer eins beginnt, sondern mit einer zwei! Ja, ich bin im Urlaub ganze 20 Jahre alt geworden. Ganz schön alt, nicht wahr? XD Ich muss mich aber erst einmal daran gewöhnen und manchmal echt überlegen, ob ich jetzt wirklich schon 20 bin. In Griechenland konnte ich ja leider noch nicht so richtig feiern, aber das hole ich vielleicht noch nach. Auf Grund des Urlaubs und des Umstands, dass meine Mutter nicht jedes Geschenk mitnehmen konnte und wollte, durfte ich zwei Sachen schon vorher auspacken. ;) Das eine war ein silberfarbener Schmuck-Baum von Tchibo, der mir total gut gefallen hatte und den meine Mutter hatte kaufen sollen als es den gab, dann aber meinte, sie hätte sich den angeschaut und der wäre total schlecht verarbeitet gewesen, etc. Ja, schön verarscht hat sie mich, damit sie ihm mir zum Geburtstag schenken kann. Der ist nämlich überhaupt nicht schlecht verarbeitet, glänzt total schön und sieht super aus! Habe auch schon eine ganze Menge an Ohrringen und Ketten rangehängt. Das zweite Geschenk war eine ganz tolle Bettwäsche, mit der sie mich auch hinters Licht geführt hatte. Die hatte ich mir nämlich ebenfalls schon einmal im Katalog ausgesucht, wo meine Mutter dann aber sagte, dass die ausverkauft sei. Nun habe ich sie zum Geburtstag bekommen. Sie ist rot und schwarz, was super zu meinem Zimmer passt und hat noch chinesische Schriftzeichen drauf. Ein Geschenk hatte sie aber doch im Koffer mit nach Korfu genommen, welches ich dann am Morgen meines Geburtstages, an den ich gar nicht mehr gedacht hatte, auspacken durfte. Es war ein schöner Kuli, in den mein Name eingraviert ist. Genau das richtige jetzt für die Uni! Von meinem Vater habe ich nach dem Urlaub dann noch die DVDs zur zweiten Staffel von Doctor’s Diary bekommen. Von meinen Omas und meiner Tante und meinem Onkel habe ich etwas Geld bekommen, von meinem Opa ein Buch und von meiner Großtante und meinem Großonkel noch einen Thalia-Gutschein. Ach ja, und mein Vater ist noch dabei meine Bitte nach einer Arielle-DVD mit der Originaltonspur zu erfüllen. Nicht, dass das jetzt jemand falsch versteht: Es handelt sich dabei nicht um eine Raubkopie! Ich habe die originale DVD von Arielle und auch das Video. Allerdings haben sie, warum auch immer, den Film neu synchronisiert, was sie bei keinem anderen Disney-Film getan haben, und dabei sämtliche Liedtexte verändert. Die neuen Versionen klingen doof und sind teilweise sogar richtig kinderunfreundlich mit irgendwelchen Fremdwörtern. Deswegen möchte ich natürlich eine DVD mit den Liedern haben, die man als Kind so toll fand und immer mitgesungen hat. Die neuen „Übersetzungen“ mögen sinngemäßer besser zu den originalen englischen Texten passen, aber mit denen ist man nun einmal nicht aufgewachsen und lehnt sie deswegen vielleicht automatisch ab. Auf jeden Fall gibt es sogar ganze Petitionen im Internet dafür, dass Disney die alte Version auf DVD veröffentlichen soll, was ja eindeutig zeigt, dass ich bei Weitem nicht die einzige bin, die sich mit der neuen Version einfach nicht anfreunden kann.
Nun noch zu einem viel wichtigeren Thema: meine Hündin. Eigentlich ist sie ja sehr robust, aber in letzter Zeit hat sie leider etwas gekränkelt und fing an nach dem Gassi gehen immer noch zu tropfen, was sie aber nicht mit Absicht gemacht hat. Meine Mutter ist daraufhin mit ihr zum Tierarzt gegangen, der vermutete, dass sie ein bisschen inkontinent ist. Er hat uns Tabletten dafür verschrieben, die das Problem innerhalb von ein bis zwei Tagen beheben sollten, was leider nicht geschehen ist. Wir sind also wieder zum Tierarzt, der uns dann zu einem anderen Arzt geschickt hat, der sich das mit Hilfe eines Ultraschallgerätes anschauen sollte. Dabei wurde festgestellt, dass sie einen Scheidentumor hat, der sie beim Pullern behindert hat, weswegen sie dann eben immer hinterher getropft hat. Außerdem sah die Gebärmutter wohl auch nicht so gut aus, sodass noch am selben Abend beides entfernt werden sollte. Es tat mir echt weh, sie dann hinterher so benebelt zu sehen. Anfangs war sie ja, trotz offener Augen, mehr oder weniger bewusstlos und an der Seite hing ihre Zunge raus, damit sie sie nicht verschluckte. Ich hatte dann mit meinem Vater ausgemacht, dass ich die ganze Nacht auf sie aufpassen würde bis meine Mutter aufsteht und er danach mit mir tauschen würde. Bis um zwei Uhr nachts war sie auch ziemlich ruhig und hat einfach geschlafen. Danach fing sie aber an so langsam etwas wacher zu werden und hat immer wieder versucht, den Kopf zu heben, wofür sie aber eigentlich noch gar nicht genug Kraft hatte. Als mein Vater mich dann hätte ablösen sollen, wollte er aber doch wieder ins Bett gehen, weil er noch nicht wirklich geschlafen hatte, und ich wollte auch endlich ins Bett, sodass ich Susi allein lassen wollte. Eigentlich machte sie auch den Eindruck als würde sie schlafen und ich dachte, mit dem Halskragen, der sie am Lecken hindern sollte, sobald sie dazu in der Lage war, könnte ich sie ruhig alleine liegen lassen und bin hoch gegangen. Oben hörte ich dann aber seltsame Geräusche und ging besorgt wieder runter, wo ich feststellte, dass sie doch aufgestanden war und versucht hatte, in ihr Körbchen im Flur zu kommen, was mit dem Halskragen allerdings nicht ging. Da sie zudem immer noch ziemlich benebelt und gar nicht in der Lage war auch nur gerade zu stehen, war es ziemlich schwierig, sie zurück ins Wohnzimmer zu befördern, wo sie sich auf die Decke legen sollte. Ich konnte sie ja auch nicht hochheben oder ähnliches, weil ich zum einen Angst hatte ihr weh zu tun und zum anderen Angst hatte ihre Narbe am Bauch aufzureißen oder irgendetwas derartiges. Nachdem mein Vater meine Mutter dann zum Bahnhof bebracht hatte, sollte er noch kurz auf sie achten, während ich mir ein paar dicke Socken anzog und meinen Wecker schnappte um auf der Couch zu schlafen, damit Susi nicht alleine ist und ruhig liegen bleibt. Erst lag sie auch ruhig da, fing dann aber plötzlich an sich unbedingt aufsetzen zu wollten und quiekte plötzlich. Ich habe zunächst nicht gewusst warum, mein Vater hat es dann allerdings gerochen. Sie musste sich erleichtern, was ihr offenbar sehr wehgetan hat, so sehr wie sie dabei gefiept hat. Das tat mir echt in der Seele weh, da ich ihr absolut nicht helfen konnte und ihr das selbst auch total unangenehm war. Sie hat total gezittert und gleich die Ohren angezogen, weil sie Angst hatte, ausgeschimpft zu werden, was wir natürlich nicht getan haben, da sie ja nichts dafür konnte und nicht einmal gerade stehen konnte. Danach hörte sie aber zum Glück auf zu quieken und legte sich wieder ruhig hin, während ich mich, nachdem ich mit meinem Vater das Übel beseitigt hatte, auf die Couch legte und ihr Gesellschaft leistete. Als mein Vater dann einige Stunden später noch einmal mit ihr zum Arzt zur Nachkontrolle fuhr, bin ich dann endlich auch in mein Bett geschlüpft um noch ein paar Stündchen richtig zu schlafen. Wir haben uns natürlich alle totale Sorgen um sie gemacht, aber inzwischen geht es ihr wieder richtig gut. Die Zunge ist in ihrem Maul, die Wunde verheilt, die Fäden gezogen und den Kragen muss sie auch nicht mehr tragen. Außerdem ist sie schon wieder richtig lebhaft und rennt und springt herum, was wirklich toll ist. Mir ist damit echt ein Stein vom Herzen gefallen, schließlich wollen wir alle noch lange etwas von ihr haben. Der Kragen war aber auch echt mitleiderregend, da sie den selbst offensichtlich nicht so richtig sehen oder abschätzen konnte, wie weit der geht, weshalb sie immer überall gegen gelaufen ist. Glücklicherweise ist das jetzt vorbei und wir hoffen natürlich alle, dass sie den nie wieder braucht.
So, und bevor ich jetzt noch mal um die 200.000 Wörter zum Thema Studium schreibe, will ich erst noch auf meine vielen Shopping-Sünden zu sprechen kommen. Wie ja bereits erwähnt, hatte ich mir im Urlaub eine neue, violette Tasche und ein bisschen Schmuck gekauft. Aber wie das so ist, wenn man mehr Geld hat, als man gewöhnt ist, zumindest bei mir, gibt man dann auch mehr aus – bereuen tue ich es allerdings nicht! Zunächst einmal habe ich mir drei neue DVDs zugelegt, die ich allerdings nur gekauft habe, weil sie bereits so preiswert waren. Diese sind Reise zum Mittelpunkt der Erde mit Brendan Fraser, der Bollywood-Film Du liebst mich, du liebst mich nicht, der in dem DVD-Magazin enthalten war, und Hannah Montana – Der Film. Ja, ich weiß, Hannah Montana! Aber im Gegensatz zu der Serie ist der Film total schön und nicht annähernd so kindlich. Er ist viel erwachsener, sehr lustig und einfach ein schöner Familienfilm. Dann hatte ich in einer kleinen privaten Parfümerie auch noch eine Flasche von meinem Lieblingsparfum (Inspiration von Lacoste) gefunden, das inzwischen gar nicht mehr hergestellt wird. Es handelte sich dabei um einen Restbestand, der eben einfach noch nicht verkauft worden war. Die Verkäuferin selbst wusste nicht einmal, dass man es nicht mehr nachbestellen kann. Jedenfalls habe ich mich tierisch gefreut und gleich mal das 75 ml Fläschchen mitgenommen, welches jedoch auch den stolzen Preis von 70 Euro hatte. Mir wurde allerdings versichert, dass es sich nicht verändern würde, wenn man es drei Jahre lang ungeöffnet stehen ließe und dass man es danach noch um die eineinhalb Jahre lang verwenden kann. Also wird das jetzt erst einmal aufgehoben, meine alte Flasche ist ja auch noch nicht ganz leer und ich benutze ohnehin jeden Tag ein anderes Parfum. Mal abgesehen davon, möchte ich mir zu Weihnachten noch das Parfum Nr. 3 von Dolce & Gabbana wünschen, das auch total gut und vor allem frisch riecht. Nach dem Urlaub bin ich auch erst mal losgezogen und habe mir Würfel und einen Kniffel-Block gekauft, damit ich meiner neuen Leidenschaft nachgehen kann. Einen nagelneuen Würfelbecher hatten wir hier sogar noch herum zu liegen. Bei Thalia hatte ich mir noch das Buch Mein Traummann, die Zicke und ich von Sarah Harvey gekauft, weil sich die Story einfach genial anhörte. Dafür habe ich dann gleich noch einen 5-Euro-Gutschein für eine Internetbestellung bei thalia.de bekommen, den ich zusammen mit meinem Geburtstagsgutschein für folgende Bücher einlöste: Küss mich Frosch von Jane Graves und Ich hexe mir einen Mann von Kathleen Bacus. Ersteres stand sowieso auf meiner Wishlist und letzteres hatte ich bei Thalia entdeckt und sofort haben wollen. Bei Pimkie hatte ich mir sage und schreibe drei Hosen gekauft, von denen jede um die 30-40 % reduziert war und normalerweise passen mir solche Hosen dann meistens entweder nicht oder es gibt sie nur noch in Größe 32 und 42. Eine davon ist sogar eine Röhre, meine erste! Ich finde ja eigentlich, dass mir solche Hosen nicht so gut stehen, aber ich wurde dazu überredet und für unter 20 Euro bereut man es auch nicht zu sehr, wenn sie einem dann doch nicht mehr gefallen sollte. Glücklicherweise ist aber das Gegenteil der Fall. Zwei der drei Hosen befinden sich im Moment noch bei der Schneiderin, weil sie viel zu lang waren. Am Dienstag kann ich sie dann aber abholen und endlich tragen.
Da meine ganzen Pullis irgendwie alle zu kurz sind oder mir zumindest so vorkommen, mussten da auch ein paar neue her: zwei violette (ist ja jetzt die Modefarbe und steht mir angeblich sehr gut), ein weißer und ein brauner mit Karo-Muster. Dazu habe ich mir dann noch zwei Paar Handschuhe und ein kleines Mützchen für die besonders kalten Tage gekauft. Die Handschuhe benutze ich allerdings jetzt schon jeden Tag, weil es morgens einfach verflucht kalt ist und meine Hände dann ganz schnell rau werden und sogar einreißen, obwohl ich sie öfter eincreme. Ach ja, bei The Body Shop habe ich auch endlich mal etwas gekauft: ein Lippen-Balsam mit Cranberry-Geschmack. Bei Bijou Brigitte mussten dann auch noch ein paar neue Kreolen in meinen Besitz übergehen, die sehr schlicht aber dadurch auch sehr elegant sind. Für die Uni habe ich mir dann schon mal ein BGB und das Grundgesetz bei Dussmann gekauft. Das StGB gibt es zur Zeit nicht, weil die neue Auflage erst im November erscheint. Die Verkäuferin, die ich danach gefragt habe, war allerdings ziemlich unfreundlich, was ich nicht besonders toll fand. Selbst wenn ich an dem Tag schon die 300. Person gewesen sein sollte, die nach dem StGB gefragt hat, ist das kein Grund unhöflich zu sein, das ist höchst unprofessionell.
Heute Abend möchte ich dann noch ein paar Pullis und zwei paar Stiefel bei Otto und Quelle bestellen, weil es in den Läden einfach keine vernünftigen Pullis mehr gibt. Die Größen unterscheiden sich nur um Millimeter, sodass ich inzwischen mehr als einen Pulli in XL und sogar welche in XXL gekauft habe, obwohl ich eigentlich eher eine M habe! Das ist doch wirklich frustrierend, zumal es nicht an mir liegt, ich habe nämlich abgenommen und nicht zugenommen! Zu meiner Verteidigung muss ich aber sagen, dass sich das von der Menge her jetzt natürlich extrem viel anhört, ich aber schon sparsam einkaufe und auf den Preis achte. Ich kaufe mir lieber einen Pulli mehr als für einen 50 oder sogar 60 Euro zu bezahlen, nur weil irgendein Markenname darauf steht, die Qualität aber nicht besser ist. Mehr als 30 Euro gebe ich auf keinen Fall für einen Pulli aus und selbst das ist mir eigentlich schon zu viel. Ich suche mir dann immer so Schnäppchen für 15-25 Euro aus, die trotzdem schön aussehen und auch keine schlechte Qualität haben. Außerdem habe ich auch wirklich viel Geld von dem, was ich mir durch das Arbeiten selbst verdient habe, gespart und auf mein Anlagekonto eingezahlt, das ich nicht anrühre und von dem ich sowieso nicht so einfach Geld abheben kann.
Dann komme ich nun endlich mal zu dem wahrscheinlich wichtigsten Thema: mein Studium. In der Woche vom 05. – 11. Oktober fanden eine ganze Reihe von Infoveranstaltungen statt, in denen wir „Erstis“ mit Informationen voll gepumpt wurden, von denen einige mehr und andere weniger hilfreich waren. Die erste Veranstaltung am Montag war für alle Studenten im ersten Semester, unabhängig vom Studienfach, und hat uns nicht allzu viel mitgeteilt. Die zweite Veranstaltung, bei mir am Freitag, war dann allerdings fakultätsintern und somit wesentlich informativer. Viele verschiedene Personen, darunter Mitglieder der Fachschaft sowie Professoren und Professorinnen, haben uns verschiedenes zum Aufbau, zur Einteilung und zum Inhalt unseres Faches „Rechtswissenschaft“ mitgeteilt. Des Weiteren wurden wir mit Infomaterial und kleineren Geschenken nur so zugeschüttet, was teilweise echt lustig war. Was aber richtig hervorzuheben wäre, ist die Tatsache, dass mir diese Informationen im Grunde alle meine Ängste bezüglich des Studiums genommen haben. Bisher hatte ich mich natürlich immer noch gefragt, ob Jura tatsächlich das Richtige für mich ist oder nicht. Das, was die verschiedenen Leute so erzählt haben, lässt mich darauf definitiv mit ja antworten, vorausgesetzt, alles entspricht der Wahrheit. Man muss im Grunde nichts auswendig lernen, außer vielleicht für die Grundlagenfächer, die man allerdings nur ein Semester lang hat, sondern nur sein Wissen anwenden, was mir ja eigentlich schon immer gut gelegen hat. Auswendig lernen habe ich immer gehasst und als Jurastudent muss man nur wissen, wo es steht. In den meisten Prüfungen geht es ohnehin hauptsächlich darum einen vorgegebenen Fall durch gute Argumentation zu lösen, wobei es kein richtig oder falsch gibt, sondern alles von den Argumenten abhängt. Außerdem hat man alle Freiheiten, die man sich nur wünschen kann, da zum Beispiel in keinem der Fächer oder Übungen/AGs eine Anwesenheitspflicht besteht und diese somit auch nicht kontrolliert wird. Das soll jetzt nicht heißen, dass ich deswegen nicht zu den Vorlesungen gehen werde, das ist nämlich nicht der Fall. Aber man muss sich nicht so viele Gedanken machen, wenn man mal krank ist und sich nicht unbedingt zum Arzt quälen, wenn man selbst weiß, was man hat und wie man es kuriert, nur um ein Attest zu bekommen. Außerdem hat man so die Möglichkeit selbst abzuwägen, wie man lernen will und was für einen selbst am effektivsten ist. Wenn man zum Beispiel mit einem Professor oder seinen Lehrmethoden überhaupt nicht klar kommt, geht man eben nicht mehr in die Vorlesung, sondern nutzt die Zeit um selbstständig aus Büchern zu lernen und kann so trotzdem eine super Prüfung schreiben, ohne an allen Vorlesungen teilgenommen zu haben. Es kommt einfach darauf an, was für ein Typ man ist und wie man besser lernen kann. Ich gehe aber natürlich erst einmal zu allen Vorlesungen und schaue mir an, wie viel es mir bringt. Ich bin ja eigentlich eher der auditive Typ und lerne mehr durchs Zuhören, als nur durchs Lesen. Allerdings habe ich im Gymnasium auch das eine oder andere Mal im Unterricht gesessen ohne irgendetwas aus der Stunde gelernt zu haben und mir gedacht, dass ich diese Zeit wirklich besser hätte nutzen können.
Die Mitglieder der Fachschaft, die ja alle selbst in unterschiedlichen Semestern Jura studieren, haben auch alle einheitlich gesagt, dass Rechtswissenschaft nicht unbedingt ein schweres Studium sei, sondern vor allem ein sehr umfangreiches, bei dem man aber hauptsächlich wirklich nur wissen muss, wo alles steht, da man sämtliche Gesetzestexte in den Prüfungen verwenden darf. Es kann ja auch kein Mensch von uns verlangen die Wortlaute verschiedener Paragraphen und/oder Artikel auswendig zu lernen! Sie haben uns auch empfohlen erst einmal nur die reinen Gesetzesbücher zu kaufen, die wir unbedingt brauchen, aber noch keine Lehrbücher. Wir sollen erst einmal die verschiedenen Lehrbücher von diversen Autoren und Verlagen in unserer Fakultätsbibliothek ausprobieren und schauen, mit welchem wir am besten arbeiten können, da sie alle sehr unterschiedlich sind.
Das gute, aber vielleicht gleichzeitig auch schlechte, am Studium der Rechtswissenschaft ist darüber hinaus die Tatsache, dass nur unsere Examensnote am Ende von Bedeutung sind, alles andere ist völlig egal und muss nur bestanden werden. Wenn man aber das Examen nur gerade so besteht, welches man eigentlich nur bei Durchfallen wiederholen darf, war im Grunde das gesamte Studium für die Katz. Wenn man das Examen bzw. beide Examen mit „voll befriedigend“(10 Punkte) besteht, ist man extrem begehrt – ein „gut“ wird so gut wie nie erreicht – und kann sogar in größeren Anwaltskanzleien mit einem Anfangsgehalt von 100.000 im Jahr einsteigen. Macht man es schlechter, wird man in der Regel gar nicht erst zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen, es sei denn man kann noch bestimmte Zusatzqualifikationen wir ein Auslandsstudium, eine abgeschlossene Ausbildung der ähnliches vorweisen. Auf jeden Fall ist es dann extrem schwer einen guten Job als Jurist zu finden.
Im Moment haben fast alle Jurastudenten im ersten Semester die Vorlesungen alle zusammen, sodass gut und gerne bis zu 300 Studenten im Hörsaal sitzen. Da im Verlauf des ersten und zweiten Semesters (das entspricht dem Grundstudium) aber im Durchschnitt die Hälfte aller Studenten abbricht, wird die Anzahl danach wesentlich überschaubarer sein. Ebenso viele fallen auch immer durch die Prüfungen.
Das Jura-Studium ist insgesamt in vier große Abschnitte eingeteilt, die alle zwei Semester (also ein Jahr) umfassen: 1. Grundstudium, 2. Hauptstudium, 3. Schwerpunktstudium und 4. Vertiefungsstudium. Im Grundstudium muss man neben den drei Hauptfächern (Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht) noch bestimmte Grundlagenfächer belegen. Von diesen muss man allerdings nur in zweien Prüfung schreiben. Wenn man diese besteht, hat man das ganze Modul bestanden und muss die restlichen Grundlagenfächer eigentlich gar nicht mehr besuchen. Das habe ich mir auch für dieses Semester vorgenommen, damit ich im nächsten Zeit für die berufsbezogenen Schlüsselqualifikationen (BZQ) habe. Für BZQ I muss ich zehn Studienpunkte (à 300 Zeitstunden Arbeitsaufwand) sammeln, die ich eigentlich auch noch im Grundstudium zusammen kriegen wollte, damit ich mich im Hauptstudium auf die drei Grundfächer und das zu absolvierende fremdsprachliche Rechtsstudium (FRS), für das ich fünf Studienpunkte sammeln muss, konzentrieren kann und die Studienzeit von neun Semestern nicht überschreite. In einen Sprachkurs bin ich leider nicht mehr reingekommen, obwohl ich 74 Punkte im Sprachtest Englisch erreicht hatte und somit in die höhere Stufe hätte gehen müssen. Aber auch die waren alle schon belegt, leider.
Im Schwerpunktstudium kann man an der Humboldt-Universität zu Berlin zwischen acht verschiedenen Angeboten wählen, zu denen auch das „ausländische Recht“ zählt, was mich ja besonders interessiert. Dabei habe ich auch die Möglichkeit diese zwei Semester komplett im Ausland zu absolvieren, wobei ich die Auswahl zwischen Genf, Paris und London (!!!) habe. Doch trotz der Aussage, dass die Studenten an den ausländischen Unis wohl wesentlich bessere Noten in der Schwerpunktprüfung erzielen würden, habe ich trotzdem Bedenken, ob ich dort so gut zurecht käme. Die ganzen Fachtermini sind ja schon im Deutschen nicht gerade einfach, aber das ganze dann noch einmal auf Englisch lernen zu müssen und gleichzeitig das Studium zu bewältigen stelle ich mir schon etwas schwerer vor. Mal sehen, ich habe ja immerhin noch ein ganzes Jahr Zeit mir das zu überlegen. Was am Studentendasein aber mit das Beste ist, ist das Semesterticket! Einmal Berlin ABC und überall hinfahren zu können, wohin ich will und wann ich will, ist einfach zu schön!
Im Moment habe ich noch alle Vorlesungen im Hauptgebäude der Universität und nur die AGs in der Fakultät, was vermutlich an der momentan noch so immensen Anzahl an Studierenden liegt. Das Schöne ist allerdings, dass an nahezu allen Türen Bewegungsmelder befestigt sind, sodass sich selbst uralte, fast deckenhohe Türen von alleine öffnen, wenn man auf sie zugeht. Einfach cool. Des Weiteren haben alle Professoren eine Website, auf denen man bei fast allen die Materialien, Folien und Skripte der jeweiligen Vorlesungen ansehen und ausdrucken kann, was echt extrem praktisch ist, da man es meist nicht schafft, alles schnell genug abzuschreiben und man so zu Hause in Ruhe noch mal alles nachlesen und gegebenenfalls auch ausdrucken kann. Außerdem habe ich auch schon ein paar sehr nette Leute kennen gelernt, darunter eine Kommilitonin, mit der ich total viel gemeinsam habe. Sie liest genauso gern wie ich, findet Bollywood-Filme toll, hat eine Vorliebe für Ohrringe und, was das Beste ist, ist genauso ehrgeizig wie ich. Das heißt sie will, genauso wie ich, weiterhin gute (zweistellige) Noten schreiben und nicht einfach nur alles bestehen. Sie hat allerdings schon eine abgeschlossene Berufsausbildung als Rechtsanwaltsfachangestellte, wenn ich mich nicht irre, und kennt sich somit schon mit einigen Sachen aus. Wir verstehen uns auf jeden Fall total gut und sitzen auch immer zusammen. Ich bin echt froh, dass ich so schnell jemanden gefunden habe, mit dem ich gut zu recht komme und mit dem ich auch noch so viel gemeinsam habe. Hoffentlich lernen wir später zusammen, helfen uns gegenseitig und schreiben gute Prüfungen. Uns wurde ja bereits geraten Lerngruppen von zwei bis maximal vier Personen zu bilden, die aber auf dem gleichen Niveau/Level sein sollten und mit denen wir dann zusammen lernen können. Ich bin auch mit ihr in der gleichen AG, die ich ja hauptsächlich deswegen gewählt hatte, damit ich nie Freistunden habe und zwei Stunden auf die nächste Vorlesung oder AG warten muss, zumal einem ja wirklich jeder erzählt, dass die AGs im Grunde (fast) noch wichtiger als die Vorlesungen sind, da man dort übt, die Fälle so zu lösen, wie man es dann später im Examen machen muss.
Zu meinem Stundenplan wäre vielleicht noch zu sagen, dass ich nur einmal bis um 16 Uhr in der Uni bin und auch nur einmal schon um 8 Uhr dort sein muss. An allen anderen Tagen beginnen meine Vorlesungen erst um 9 oder 10 Uhr und enden um 14 Uhr bzw. am Freitag sogar schon um 12 Uhr, was echt cool ist und mir somit definitiv ermöglicht weiterhin zum Sport zu gehen, wofür ich dann in dieser Woche noch den Vertrag abschließen will, damit ich die Anmeldegebühr in Höhe von 90 Euro erlassen bekomme.
Und das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss: Ich bin nun nicht nur offiziell Studentin, sondern auch Besitzerin eines nagelneuen, wunderschönen MacBook Pro. Mein Vater hatte mich ja gefragt, ob ich zum Abi lieber Geld oder einen Laptop haben will, wobei ich mich natürlich für letzteres entschiedenen hatte. Nach langem hin und her hat das dann mit dem Internetanschluss an der Uni auch endlich geklappt, was echt nicht so einfach war, sodass ich an der Uni von überall Zugang zum Internet habe. Das Notebook ist einfach zu schön, ich liebe es echt total. Ich habe sowohl Mac als auch Windows darauf und auch schon Software mit meinem Vater gekauft, wie z.B. Microsoft Office und Photoshop. Diesen überdimensional langen Text hier habe ich auch auf dem Laptop geschrieben bzw. schreibe ihn ja immer noch und ich bin (leider) immer noch nicht ganz am Ende.
Zu den Vorlesungen an sich kann ich im Moment noch nicht so viel sagen, da ich in der ersten Woche nur zwei Vorlesungen hatte, weil manche Professoren krank, im Ausland oder an anderen Unis waren, von denen in einer nur noch einmal grundlegende Dinge zum Studium erzählt wurden, die wir inzwischen in und auswendig kennen, die andere jedoch ziemlich lehrreich war. Bei letzterer handelt es sich um das Fach „Öffentliches Recht I“ bzw. „Staatsorganisationsrecht“, wozu es allerdings noch eine Alternative gibt, die ich vermutlich vorziehen werde. Da der dazugehörige Professor diese Woche aber auch noch nicht hier war, wurden seine Vorlesungen von einem seiner wissenschaftlichen Mitarbeiter vertreten, der nicht nur super gelehrt hat, sondern dazu auch noch super attraktiv war. Diese Meinung teilten etwa 90% aller anderen Mädchen auch, weswegen es heute umso voller bei „seiner“ Vorlesung war. Leider leitet er in diesem Jahr aber keine AG und nach dieser Aussage hat man weitaus mehr als nur ein enttäuschtes Gesicht gesehen. Aber wir haben ja noch mehr Semester als nur dieses und was dieses Semester nicht ist, kann ja nächstes oder übernächstes noch werden! Ja, nee, also der sieht total gut aus, hat die zwei Vorlesungen aber ganz ernsthaft auch total super gemacht, ungelogen. Wir hätten alle gern weiterhin bei ihm, vor allem der weibliche Anteil. Er erklärt sehr gut, weicht nicht vom Thema ab und gestaltet es trotzdem interessant. Das waren bisher die einzigen Vorlesungen, wo die Zeit wie im Flug verging und man beim Blick auf die Uhr nicht „Oh man, so lange noch!?“, sondern „Was, gleich schon wieder vorbei?“ dachte. Aber wie schon gesagt, man kann ja noch auf die nächsten Semester hoffen und darauf, dass der Professor vielleicht noch einmal krank wird (natürlich nicht ernsthaft) oder anderweitig verhindert ist.
Das einzige, worüber ich nun noch ernsthaft nachdenken muss, ist meine Arbeit in der Videothek. Obwohl das schon nicht mehr ganz richtig ist, da ich mich inzwischen eigentlich schon entschieden habe. Da sieht man mal, wie lange ich hieran schon schreibe. Ich will an dieser Stelle lieber nicht erwähnen, wie viele Wörter ich laut Word schon geschrieben habe. Ich habe nun jedenfalls beschlossen zu kündigen und gestern Abend auch schon mit meinem Chef gesprochen, so schwer mir das auch gefallen ist, aber ich habe einfach nicht genügend Zeit. Einmal in der Woche und vielleicht jede zweite Woche zweimal würde ich noch hinbekommen, das ist meinem Chef jedoch zu wenig, was ich auch irgendwie nachvollziehen kann. Er würde mich am liebsten dreimal die Woche einsetzen, was neben meinem Studium aber nun einmal einfach nicht machbar ist, wenn ich die Regelstudienzeit nicht überschreiten will, was ich mir fest vorgenommen habe, da ich sonst meinen Freischuss verliere und somit nicht die Möglichkeit hätte mein Examen zu wiederholen, wenn ich es in den Sand setze. Das Examen ist bei uns Jura-Studenten nun mal das einzige, was zählt, alles andere ist im Grunde irrelevant.
Begeistert war mein Chef natürlich ganz und gar nicht, aber es lässt sich nun einmal nicht ändern. Es tut mir auch wirklich leid, aber mein Studium geht vor und das habe ich ihm auch von Anfang an immer gesagt. Es war mir nur furchtbar peinlich, dass ich – so nah am Wasser gebaut wie ich bin – sogar Tränen in den Augen hatte. Den November werde ich jetzt zumindest noch durchziehen, damit er die neuen Mitarbeiter überhaupt erst einmal einarbeiten kann und das Geld kann ich sowieso gebrauchen – musste mir gestern noch ein Buch fürs Studium bei Dussmann kaufen und die sind echt nicht billig. So viel ich manchmal vielleicht auch über die Arbeit geschimpft habe, im Grunde hat es mir meistens schon Spaß gemacht, sonst hätte ich ja auch längst aufgehört. Einerseits gibt es zwar immer wieder Kunden, die sich unmöglich aufführen, wie z.B. die Kundin neulich, die mich am Telefon angepflaumt hat, weil sie zu doof zum Lesen war. Sie hatte sich einen 3D-Film ausgeliehen und meinte dann, dass sie das ja nicht gewusst hätte, sie den ohne Brille gar nicht schauen könne und warum wir das nicht mal ran schreiben würden. Punkt 1: Bei jedem der neuen 3D-Filme ist eine zweite DVD mit dem 2D-Film dabei und Punkt 2: Es steht groß und breit an der Hülle, vor der die Ausleihkarte stand, die sie aus dem Regal genommen hat! Und die Ausrede, sie hätte gar nicht bemerkt, dass da eine zweite DVD drin ist, zieht auch nicht. Unsere DVDs sind nicht in großen Plastikhüllen, sondern in solchen halbdurchsichtigen kleinen Hüllen, die vielleicht 15×15 cm groß sind. Wenn man da eine DVD raus nimmt, sieht man erstens, dass da noch eine zweite drin ist und spürt es zweitens definitiv auch, wenn man die Hülle in der Hand hat. Über solche Kunden könnte ich mich immer wieder aufregen, andererseits gibt es aber eben auch Kunden, die immer nett und freundlich sind und mit denen man sich auch des Öfteren mal nett unterhalten hat. Die werden mir dann auch echt fehlen. Aber bis November bin ich ja noch da und kann mich geistig auf das Ende meiner Arbeit dort einstellen. Ich hoffe nur, dass mir der Chef ein Arbeitszeugnis ausstellt, das ich dann auch für meine Bewerbungen nutzen kann. Er soll da natürlich nicht schreiben, dass ich – seiner Meinung nach – immer nur seichte Filme empfohlen habe, sondern dass ich immer pflichtbewusst und zuverlässig alle meine Aufgaben erfüllt habe, etc. Es wäre nämlich nicht schlecht, wenn ich meinen Praktikumsbewerbungen – wir müssen bis zum Ende des Studium 13 Wochen Praktikum nachweisen – ein Arbeitszeugnis beifügen könnte, das nicht aus der 8. Klasse stammt, schließlich werden sich um die 90% aller Jura-Studenten der HU und FU bei Anwaltskanzleien im Raum Berlin bewerben und das sind nicht gerade wenig.
Diese Woche hatte ich nun endlich auch mal richtige Vorlesungen und schon mein erstes kleines Erfolgserlebnis. Der Professor für Zivilrecht I hat mich ein bisschen gelobt und meinte, ich hätte zu dem einen Fall einen wirklich klugen Einwand gebracht, der bisher noch nie gekommen war, obwohl er dieses Fallbeispiel schon mehrere Jahre lang benutzt. Auf jeden Fall habe ich diese Woche auch endlich mal etwas gelernt, auch wenn meine AG zu Zivilrecht jetzt schon ausgebremst wird. Wir waren so ziemlich die einzige AG, die ernsthaft etwas gemacht hat und sollen nun nächstes Mal nicht weiter machen, damit die anderen hinterher kommen!? Hallo? Seit wann werden denn die, die schon weiter sind, ausgebremst, damit die anderen uns einholen? Finde ich nicht unbedingt gut, aber lässt sich wohl nicht ändern. Bin mal gespannt, wie die erste Vorlesung in Rechtsgeschichte morgen wird und wie Professor K. nun wirklich ist, da wir bisher ja nur bei seinem Mitarbeiter Vorlesung hatten. Mit einer Kommilitonin schaue ich mir dann morgen auch noch die Zentralbibliothek der Uni an, da unsere fakultätsinterne im Moment renoviert wird und wir mit Lehrbüchern arbeiten sollen, ohne uns gleich jedes zu kaufen.
So, jetzt habe ich wirklich genug geschrieben, auch wenn mir natürlich immer noch mehr einfallen würde. Immerhin habe ich nicht ganz die 10.000 Wörter erreicht, das hatte ich mir nämlich vorgenommen. ^^
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