Autor: Frédéric Brémaud
Originaltitel: Brindille – Les Chasseurs D’Ombres
Erstveröffentlichung: 2018
Übersetzerin: Jano Rohleder
Wissenswertes
Brindilla – Die Schattenjäger ist zudem der Auftakt zu einer Dilogie. Die Fortsetzung trägt den Titel Brindilla – Zum Licht und ist Ende April dieses Jahres auf Deutsch erschienen.
Inhalt
Kritik
Zunächst findet die titelgebende Heldin Unterschlupf in einem kleinen Dorf, deren Bewohner sie gleichermaßen neugierig und freundlich empfangen. Kurze Zeit später findet Brindilla sich jedoch plötzlich allein in dem nun verlassenen Dorf wieder. Erste Hinweise darauf, warum die Bewohner geflohen sind und inwiefern sie dafür verantwortlich ist, erhält sie schließlich von einem geheimnisvollen Wolf, der zumindest optisch eigentlich eher an einen etwas zu groß geratenen Fuchs erinnert. Er ist ein mysteriöser Charakter, den man nicht so recht zu durchschauen vermag, trotzdem hofft man ihm im zweiten Band wieder zu begegnen.
Sowohl er als auch die Dorfbewohner scheinen mehr über Brindilla und ihre Furcht erregenden Verfolger zu wissen als die Hauptfigur selbst. Diese und den Leser lässt man hingegen weiterhin im Unklaren über die genauen Zusammenhänge. Der Wolf will Brindilla angeblich an ihr Ziel bringen, welches das ist und woher er es kennt, verschweigt er ihr allerdings, sodass man selbst am Ende des ersten Bandes noch nicht wirklich weiß, wodurch die Protagonistin zur Gejagten wurde und wo diese phantastische Geschichte letztlich hinführen soll. Immerhin wird aber die Neugier des Lesers geweckt, weshalb man den zweiten Band ebenfalls gern lesen möchte, um mehr über Brindilla zu erfahren.
Obwohl sie auch ihre schwachen, ängstlichen Momente hat, ist sie eine mutige junge Frau, die ihren eigenen Kopf hat und sich durchzusetzen weiß. Dass die Dorfbewohner sie nicht in den Wald gehen lassen wollen, weil dies für Frauen zu gefährlich sei, passt ihr beispielsweise gar nicht. In einem unbeobachteten Moment schleicht sie sich daher einfach hinaus, denn sie denkt überhaupt nicht daran sich mit Tätigkeiten wie Abwaschen oder Gemüseernten zu begnügen.
Der Auftakt der Dilogie endet mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger, der den Leser ganz schön in der Luft hängen lässt. Man kann einen ersten Blick auf die überaus schaurige Armee der Schattenjäger werfen, weiß allerdings nicht, was sie wollen oder warum sie hinter Brindilla her sind. Umso gespannter ist man auf den zweiten Band, der hoffentlich endlich Licht ins Dunkel bringt und wenigstens ein paar der vielen offenen Fragen beantwortet.
Die wundervollen Zeichnungen stammen von Federico Bertolucci und sind perfekt auf das Setting abgestimmt. Die Kleidung von Brindilla und den Dorfbewohnern besteht zum Beispiel aus Blättern. Da die Geschichte größtenteils im Wald spielt, überwiegen farblich vor allem Grün- und Erdtöne. Darüber hinaus werden im Verlauf der Handlung vorwiegend gedeckte, eher dunkle als helle Farben verwendet, passend zur zunehmend bedrohlicher werdenden Atmosphäre. Die einzelnen Zeichnungen sind stets detailreich und eher durch sanfte, geschwungene Linien statt harte Kanten gekennzeichnet. Einen etwas tieferen Einblick in die Arbeit des Zeichners erhält man zudem durch das hinten enthaltene Skizzenbuch, in dem unter anderem verschiedene Entwürfe zur Protagonistin und weiteren Figuren zu finden sind.
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