Autorin: Jutta Wilke
Originaltitel: Wie ein Flügelschlag
Erstveröffentlichung: 2012
Übersetzer: Originalsprache
Wissenswertes
Obwohl sie eigentlich andere Berufswünsche hatte, studierte sie nach dem Abitur Jura und war zunächst zwölf Jahre lang als Anwältin tätig. Nach der Geburt ihres vierten Kindes hängte sie die Robe jedoch endgültig an den Nagel und widmete sich schließlich auch beruflich dem, was sie schon als Kind begeisterte: Bücher!
Im Herbst erscheint unter dem Titel Schwarz wie Schnee ein weiteres Jugendbuch von ihr, wieder ein Thriller.
Inhalt
Damit kann Jana umgehen, doch dann wird Melanie eines Morgens plötzlich tot in der Schwimmhalle aufgefunden. Die Todesursache sei angeblich Herzversagen, aber das will Jana nicht glauben, denn Mel war kerngesund und da ihr Vater Arzt ist, hätte er bei den zahlreichen Sportuntersuchen mit Sicherheit längst festgestellt, wenn seine Tochter ein schwaches Herz gehabt hätte.
Während ihre Teamkollegen Jana und ihrem Ehrgeiz im Wettkampf die Schuld an Melanies Tod geben, ist Jana fest entschlossen herauszufinden, woran ihre Freundin wirklich gestorben ist …
Kritik
Schon allein das erste Kapitel, welches eigentlich besser als Prolog bezeichnet werden sollte, da es bereits einen Ausblick auf das spätere Geschehen gibt, während das zweite Kapitel drei Wochen zuvor ansetzt, wirft etliche Fragen auf wegen derer man das Buch unbedingt weiter lesen möchte. Für Spannung ist also von Anfang an gesorgt.
Die Handlung nach diesem ersten Kapitel besteht aus zwei verschiedenen Teilen: das Geschehen vor und das Geschehen nach Melanies Tod. Viele der zuvor im ersten Kapitel aufgeworfenen Fragen werden schon im ersten Abschnitt beantwortet, die vermutlich entscheidendste Frage dagegen erst im zweiten Teil: Wann und vor allem woran ist Melanie tatsächlich gestorben?
Genau diese Frage steht im Mittelpunkt des zweiten Abschnitts und hält die Neugier des Lesers konstant aufrecht. Jana will unbedingt eine Antwort darauf finden und bekommt dabei schließlich sogar Unterstützung von Mels Bruder Mika. Zuerst hat Jana Doping im Verdacht, weil sie Melanie mit einem bestimmten Medikament gesehen hat. Im Laufe der „Ermittlungen“ stellt sich jedoch nach und nach heraus, dass viel mehr dahinter steckt als die Beiden geahnt haben.
Das Ende bzw. die eigentliche Auflösung vermag den Leser zu überraschen, kommt aber auch ein klein wenig zu kurz. Die Erklärungen hätten hier ruhig etwas ausführlicher ausfallen können, insbesondere was die Motivation bzw. den letztendlichen Plan des Täters bezüglich seiner zweiten Zielperson betrifft. Schließlich bleibt dadurch die Frage etwas offen, was diese mit all dem zu tun hatte und warum er auch ihr etwas antun wollte.
Neben den Thriller-Elementen enthält der Roman außerdem auch ein wenig Romantik, die aufkommt nachdem Jana Mika kennen lernt und natürlich auch bei ihrer gemeinsamen Suche nach der Wahrheit. Freunde von Liebesgeschichten kommen so ein wenig auf ihre Kosten, wobei auch jene, die es nicht sind, sich nicht daran stören dürften, da sie sich nur im Hintergrund abspielt und somit kaum von Bedeutung ist.
Einige, sehr kurze Abschnitte des Buches werden aus der Sicht einer zunächst unbekannten Person beschrieben, über die man zwar Mutmaßungen anstellen kann, deren wahre Identität einem jedoch bis zum Schluss verborgen bleibt.
Ansonsten wird die gesamte Handlung ausschließlich aus der Sicht von Jana geschildert, wodurch man ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachempfinden kann. Gleichzeitig führt dies aber leider auch dazu, dass man Melanie und ihre Reaktionen als Leser manchmal genauso wenig verstehen kann wie die Protagonistin selbst. Generell ist die Beziehung zwischen Jana und Mel sehr kompliziert und undurchschaubar. Man hätte gerne etwas mehr über Melanie, ihre Beweggründe und die Beziehung zu ihrem äußerst unsympathischen Vater erfahren.
Da die Schüler in Janas Klasse sich größtenteils wirklich verabscheuungswürdig verhalten, was gerade nach Mels Tod besonders deutlich wird als sie Jana sogar als „Mörderin“ bezeichnen, gibt es neben Jana und Mika nur eine weitere Figur, die man nicht sofort hasst: Tom. Er scheint im Gegensatz zu seinen übrigen Klassenkameraden ein echt netter Junge zu sein, der vielleicht sogar ein Freund für Jana hätte werden können. Leider muss Jana später jedoch enttäuscht feststellen, dass sie sich nicht auf ihn verlassen kann, wenn es wirklich darauf ankommt.
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