Autor: Christian Kortmann
Originaltitel: Mein Chef der Hund
Erstveröffentlichung: 2015
Übersetzer: Originalsprache
Wissenswertes
Mein Chef der Hund ist eines der Werke des deutschen Journalisten und Schriftstellers Christian Kortmann, der in Deutschland und Italien Kulturwissenschaften studierte. Neben zahlreichen Artikeln in verschiedenen Zeitungen, Essays sowie Reportagen veröffentlichte er auch schon zwei andere Romane, in denen ebenfalls die Themen Arbeit und Karriere in unserer heutigen Gesellschaft im Mittelpunkt stehen.
Inhalt
Kritik
Der Erzähler schildert das Geschehen die ganze Zeit sehr sachlich und distanziert, dennoch spürt man den Respekt und die Sympathie gegenüber seinem Chef dem Hund. Trotz der Absurdität mancher Beschreibungen wirkt es dadurch nie so als würde etwas absichtlich ins Lächerliche gezogen werden.
Einiges wird sehr überspitzt dargestellt und sich manche Szenen bildlich vorzustellen ist ausgesprochen amüsant. Ein Hund als Chef, im Anzug, aber unter dem Tisch liegend, ergibt schließlich ein sehr ulkiges Bild. Natürlich sollte man auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen, doch manche Feststellungen sind im übertragenden Sinn durchaus wahr und viele Situationen sehr realitätsnah, wenn man den tierischen Charakter des Chefs einmal außen vor lässt.
Neue Ideen und Methoden werden leider tatsächlich von zahlreichen Personen grundsätzlich erst einmal abgelehnt, selbst wenn sie erwiesenermaßen gut funktionieren, was solche verbohrten Leute jedoch nur noch ungehaltener macht. Viel zu viele Menschen gehen lieber den bekannten und sicheren Weg, samt seiner Konsequenzen, statt einfach etwas Neues auszuprobieren, auch wenn damit vielleicht ein gewisses Risiko verbunden ist.
Genau das führt Mein Chef der Hund dem Leser wunderbar vor Augen. Alle Methoden des hündischen Chefs waren von Erfolg gekrönt, so sehr er anfangs vielleicht dafür belächelt wurde. Außerdem hat er sich sehr für seine Mitarbeiter eingesetzt und selbst bei sich etwas geändert als Sparmaßnahmen nötig wurden, was ihn umso liebenswürdiger macht. Davon dürften sich so manche Chefs menschlicher Art gern eine Scheibe abschneiden. Darüber hinaus zeigt das Buch aber auch, dass es leider immer Menschen geben wird, die einem den Erfolg neiden und einen wegen ihrer Missgunst vielleicht sogar sabotieren.
Das Ende stimmt einen unerwartet traurig, der stets namenlose Erzähler blickt allerdings trotzdem optimistisch in die Zukunft.
Die diversen Illustrationen von Andreas Jeutter, deren Farben oft ein wenig verlaufen und deren Ränder nicht immer exakt eingehalten werden, zeigen auf jeden Fall einen interessanten, ganz eigenen Stil, der Abwechslung bietet. Insgesamt sind viele schöne Zeichnungen enthalten, wobei manche jedoch mehr Gefallen finden als andere.
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