[Rezension] Someone Else

29. Februar 2020 | 23:58 | Gelesen

Titel: Someone Else
Autorin: Laura Kneidl
Originaltitel: Someone Else
Erstveröffentlichung: 2020
Übersetzer: Originalsprache


Wissenswertes

Someone Else ist der neueste New Adult Roman der deutschen Autorin Laura Kneidl, die bereits früh in ihrem Leben eine Vorliebe für das Erzählen von Geschichten entwickelte. Es hat einige Jahre gedauert bis eines ihrer Projekte erstmals veröffentlicht wurde, doch ihre Bemühungen haben sich schließlich ausgezahlt und nun kann sie sich ein Leben ohne das Schreiben gar nicht mehr vorstellen.

Someone Else ist zudem der zweite Band einer Trilogie. Der dritte und letzte Band, Someone to Stay, wird im Oktober 2020 erscheinen und von Aliza und Lucien handeln.

Inhalt

Obwohl sie sich sowohl optisch als auch in vielerlei anderer Hinsicht kaum stärker unterscheiden könnten, sind Auri und Cassie dank der vielen Gemeinsamkeiten, die sie verbinden, darunter ihre beiderseitige Leidenschaft für Cosplay und Tolkien, schon seit Jahren nicht nur Mitbewohner, sondern beste Freunde. Sie kennen einander besser als jeder andere und können sich ein Leben ohne den jeweils anderen nicht mehr vorstellen. Eigentlich wären sie auch ein perfektes Paar, aber der kläglich gescheiterte Versuch eines Dates und die Angst ihre kostbare Freundschaft dadurch zu gefährden halten sie davon ab zu ihren tieferen Gefühlen füreinander zu stehen. Doch je mehr Zeit vergeht, desto stärker fühlen sie sich zueinander hingezogen und desto schwerer fällt es den beiden der Versuchung nicht nachzugeben …

Kritik

Someone Else ist ein gelungener New Adult Roman, der durchaus mit dem Vorgänger mithalten kann, aber auch nicht wirklich mit dem ersten Band vergleichbar ist, da er in gewisser Hinsicht eine völlig andere Richtung einschlägt.

Die Fortsetzung ist insgesamt relativ ereignislos und konzentriert sich fast ausschließlich auf das ständige, bisweilen scheinbar endlose Hin und Her zwischen Auri und Cassie, das vor allem dem Umstand geschuldet ist, dass die beiden zu wenig miteinander kommunizieren, jedenfalls über ihre Gefühle. Der Fokus liegt also eindeutig auf den beiden Protagonisten, um die sich die Geschichte dreht, und bietet ansonsten nur wenig Handlung. Langeweile kommt deshalb jedoch nicht auf, denn schon allein die Figuren sorgen dafür, dass man trotzdem weiterlesen möchte. Immerhin kann man es kaum erwarten, dass aus den Freunden und Mitbewohnern endlich Liebende werden. Rückblickend dauert es allerdings ziemlich lange bis sie sich näher kommen, dafür freut man sich dann umso mehr darüber.

Wenn man das nicht schon im ersten Band getan hat, schließt man die sympathischen Hauptfiguren spätestens jetzt richtig ins Herz. Die Chemie zwischen ihnen ist unverkennbar und die beiden sind einfach unheimlich süß zusammen, egal ob nun als Freunde oder Pärchen. Obwohl der Roman ausschließlich aus Cassies Perspektive geschrieben ist und man Auri dadurch manchmal nur schwer durchschauen kann, ist man sich als Leser nahezu vom ersten Moment an sicher, dass er das gleiche für Cassie empfindet wie sie für ihn. Auf wundersame Weise treffen die zwei eigentlich widersprüchlichen Redensarten „Gleich und Gleich gesellt sich gern.“ und „Gegensätze ziehen sich an.“ gleichermaßen perfekt auf die beiden zu. Womöglich passen sie sogar noch besser zusammen als Micah und Julian, daher wagt man es kaum auch nur in Erwägung zu ziehen, dass sie am Ende nicht zueinander finden könnten.

Zum Ende hin hält die Geschichte schließlich noch ein paar unerwartete, nicht nur gute Überraschungen bereit, die zu ungeahnten Konflikten führen, mit denen man zum Teil gar nicht mehr gerechnet hatte. Vor dem ersehnten, schon sicher geglaubten Happy End wird es also noch etwas dramatisch und man beginnt sich fast zu fragen, ob man sich vielleicht getäuscht hat, was Auri und Cassie als Paar betrifft.

Neben ihrer Beziehung kommt gelegentlich zudem das Thema Rassismus zur Sprache, das aus Auris Alltag natürlich nicht wegzudenken ist. Im Großen und Ganzen wird darauf aber leider nicht so vertieft eingegangen, wie man es sich gewünscht hätte, dabei hat Laura Kneidl im ersten Band bewiesen, dass sie durchaus in der Lage ist sich feinfühlig mit solchen Materien auseinander zu setzen, auch wenn sie nicht selbst davon betroffen ist.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich wie immer angenehm und, von ein paar winzigen Logikfehlern abgesehen, flüssig lesen. Dem Genre entsprechend gibt es zum Ende hin zwei erotische Szenen, die jedoch mehr oder weniger in einander übergehen. Die Anzahl hält sich somit, anders als bei manch anderem Titel des Genres, stark in Grenzen und auch stilistisch sind diese intimen Momente eher realistisch gestaltet und nicht so übertrieben idealisiert wie in einigen anderen Werken.

Positiv hervorzuheben sind außerdem noch die regelmäßigen Auftritte der anderen, lieb gewonnenen Charaktere aus dem Freundeskreis, insbesondere Micah, Julian, Aliza und Lucien. Es ist schön zu lesen, dass Micah und Julian zwar noch immer ein glückliche Paar sind, aber eben auch mal streiten und gemeinsam Probleme überwinden müssen. Besonders in Erinnerung bleiben einem darüber hinaus die ersten Begegnungen zwischen Aliza und Lucien, die einen kleinen Vorgeschmack auf den dritten Band bieten, auf den man sich dadurch gleich noch mehr freut.

Fazit

Mit Someone Else hat Laura Kneidl eine gelungene Fortsetzung geschrieben, die vor allem durch ihre sympathischen Charaktere punkten kann. Zum Glück hat die Autorin sich also schließlich doch dazu entschieden den einstigen Nebenfiguren Auri und Cassie ein eigenes Buch zu widmen, um auch deren Geschichte noch zu erzählen.





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