[Rezension] Rosa Parks

16. Mai 2019 | 19:28 | Gelesen

Titel: Rosa Parks
Autorin: Lisbeth Kaiser
Originaltitel: Rosa Parks
Erstveröffentlichung: 2017
Übersetzerin: Svenja Becker


Wissenswertes

Rosa Parks ist ein Bilderbuch von Lisbeth Kaiser, illustriert von Marta Antelo, aus der Reihe Little People, Big Dreams mit der Kindern die Lebensgeschichten beeindruckender Frauen näher gebracht werden können.

Inhalt

Rosa Parks wurde 1913 in Alabama geboren und wuchs während der Zeit der Rassentrennung in den Südstaaten der USA auf. 1955 dauerte diese Rassentrennung noch immer an, die zum Beispiel vorschrieb, dass bestimmte Sitzreihen in Bussen für Weiße reserviert bzw. sofort vollständig zu räumen waren, wenn ein weißer Passagier in den Bus einstieg. Dennoch weigerte sich Rosa Parks eines Tages ihren Sitzplatz für einen weißen Mann freizugeben. Ihre darauffolgende Verhaftung löste den Montgomery Busboycott aus, der später zur Abschaffung der Rassentrennung in öffentlichen Verkehrsmitteln führte und mit dem die amerikanische Bürgerrechtsbewegung schließlich ihren Anfang nahm.

Kritik

Rosa Parks ist ein sehr gelungenes Bilderbuch, das kurz und knapp, aber vor allem kindgerecht aufbereitet und daher leicht verständlich die Lebensgeschichte sowie die Errungenschaften der gleichnamigen us-amerikanischen Bürgerrechtsaktivistin zusammenfasst.

Aufgrund der Länge oder besser gesagt Kürze eines solchen Bilderbuches hat sich die Autorin Lisbeth Kaiser dabei natürlich nur auf das Wesentliche konzentriert. Sie erzählt die Geschichte jedoch sehr ehrlich, ohne die damaligen Zustände zu beschönigen oder die Gefahr zu verschweigen, die Rosa Parks’ Engagement mit sich brachte. Trotzdem wirkt das Ende eher zuversichtlich und aufmunternd.

Es wird deutlich gemacht, dass sie zwar eine Kämpferin für Gerechtigkeit war und viele in ihr noch heute eine Heldin sehen, sie aber trotzdem nur ein ganz normaler Mensch war. Die Botschaft ist folglich, dass auch „einfache“ Menschen wie sie etwas erreichen können, was Kinder hoffentlich dazu ermutigen wird ebenso furchtlos für ihre Überzeugungen einzutreten und niemals aufzugeben.

Insofern ist die gesamte Little People, Big Dreams Reihe, an der man als Erwachsener ebenfalls seine Freude hat, eine ganz wundervolle Idee. So können Kinder, egal welchen Geschlechts, von klein auf mit starken, weiblichen Vorbildern aufwachsen, die noch dazu wirklich existiert und tatsächlich etwas bewegt haben, die also nicht nur der Phantasie eines Autors entsprungen sind. Außerdem ist es eine tolle Möglichkeit, um schon die Kleinsten an wichtige Themen heranzuführen und mit ihnen darüber zu sprechen.

Die farbenfrohen Illustrationen von Marta Antelo erstrecken sich jeweils über eine Doppelseite und dienen dem Text, der sich auf ein bis vier Zeilen pro Seite beschränkt, zugleich als Hintergrund. Ihr Stil ist einfach und minimalistisch. Die Figuren sind zudem teilweise schlichter gehalten als die Hintergründe, was einen interessanten Kontrast darstellt.

Abschließend folgt eine Art Steckbrief oder Zeitlinie mit Photos der echten Rosa Parks sowie einer kurzen Zusammenfassung ihres Werdegangs und ihrer geschichtlichen Bedeutung. Diese Doppelseite richtet sich vermutlich eher an den erwachsenen (Vor-)Leser, der sich so schnell über die titelgebende Persönlichkeit informieren kann.

Fazit

Rosa Parks ist ein sehr empfehlenswertes Bilderbuch, das in der erforderlichen Kürze eine beeindruckende Frau vorstellt, die sich jedes Kind zum Vorbild nehmen kann.





Kommentare

  1. Das hört sich wirklich gut an, ich hatte das Buch schon in den Händen und finde es sehr ansprechend illustriert.

    • Mich hat es vor allem angesprochen, weil Rosa Parks zu meinen Vorbildern gehört, seit wir damals in der Schule das Civil Rights Movement durchgenommen haben. Im Hinblick auf die Illustrationen gefällt mir das Bilderbuch über Amelia Earhart besser – eine Rezension dazu folgt ebenfalls noch.

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